josiundjonasonjourney
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Krankes Kind

Veröffentlicht: 20.04.2019

In letzter Zeit haben wir mit unserem Egon eine Pechsträhne. Ab Höhen von 3.000 Meter springt er sehr schlecht oder gar nicht an. Mit dem Starter-Spray haben wir es überwiegend hin bekommen, außer ein mal in Uyuni. Unser Egon war drei Tage bei nächtlichen Minusgraden geparkt. Am nächsten Morgen ist er nicht mehr angesprungen. Zum Glück hatten wir unser Safety-Car (Benni und Bettina) dabei. Nachdem wir eine Stunde versucht haben zu starten war mal wieder die Batterie leer, mit Starthilfe ging es immer noch nicht. Mittlerweile hatten wir schon eine deutsch/bolivianische Expertenbank um unser Auto.

Okay nächster Versuch: Kraftstofffilter austauschen. Wir hatten einen in Deutschland mit genommen also haben wir ihn Recht schnell austauschen können und es anschließend noch mal versucht. Hat nicht funktioniert.

Okay letzter Versuch: das Auto anziehen. Natürlich waren wir gefühlt auf der schlechtesten Straße in ganz Uyuni mit Schlaglöchern und allem drum und dran. Zur Sicherheit haben wir lieben zwei Abschleppseile genommen und Benni und Bettina haben uns angezogen, nach dem dritten Versuch hat es dann funktioniert. Anschließend wurde unser Auto nicht mehr ausgeschaltet und auf direktem Weg nach Potosí gefahren, die Stadt ist einfach größer, da findet man eher Ersatzteile.

In Potosí angekommen mussten wir erstmal feststellen dass es ja Sonntag ist (ja das mit den Wochentagen können wir nicht mehr so), das heißt alle Werkstätte sind geschlossen. Wir haben noch versucht unser Auto auf irgendeinen Hof zu parken, das war aber erfolglos. Am nächsten Morgen sprang unser Egon gar nicht so schlecht an. Zur Sicherheit sind wir aber doch noch in die Werkstatt. Der Mechaniker meinte das das bei allen ausländischen Autos auf dieser Höhe so ist, wollte allerdings den Vorlauf nicht einstellen da unsere Reiseroute ja wieder runter führt. Aber hat er unser Öl gewechselt (das war dringend nötig), die Luftfilter ausgeblasen und den Motor gereinigt. Also quasi das ganze Wellness Programm. Am nächsten Morgen lief er dann schon besser an.

Zurück auf normalen Höhen (Sucre 2.600) ging plötzlich die Gangschaltung nicht mehr so gut. Den ersten und fünften Gang konnten wir kaum noch einrasten. Am Campingplatz wurde unser Problem Recht schnell lokalisiert. Ein kleines rundes Gummiteil welches die Schaltung regelt bzw. Dämpft ist kaputt gegangen. Nach 3 Stunden Ergebnisloser Suche konnten wir das Teil in Sucre nicht finden. Also wurde es Zeit kreativ zu werden. Auf dem Markt haben wir dann zwei Flummis gekauft die den gleichen Durchmesser wie das Teil hatten und haben diese dann aufgebohrt, dieser Versuch war allerdings nicht von Erfolg gekrönt. Die Flummis waren einfach zu spröde und sind beim einbauen schon auseinander gebrochen. Dann hat uns ein Amerikaner der auch auf dem Campingplatz war ein Gummilager gegeben. Das haben wir dann zugeschnitten und mithilfe von Kabelbindern und Unterlegscheiben fixiert. Ja, nun haben wir eine sehr südamerikanische Lösung, aber es hebt und wenn wir in La Paz sind können wir uns ein geeignetes Ersatzteil suchen.

Seitdem wir wieder auf "normalen" Höhen sind springt unser Egon an wie ein Neuwagen ;-)

Naja wir können uns nicht beschweren man kann ja nicht 25.000 Kilometer über teils Schotter/schlechte Straßen fahren und erwarten das nichts kaputt geht. Zusätzlich hatten wir immer super Mechaniker die sich richtig auskannten und immer eine Lösung gefunden haben.

Haha zu früh gefreut!

Nach Santa Cruz ging es weiter ins Amazonasbecken kurz vor Conceptión hat sich unser Egon gefühlt verschluckt und danach ging gar nichts mehr. Wir haben gedacht das ist nichts großes, in Bolivien gibt es öfters schlechten Diesel und wir haben gedacht das wäre die Ursache. Unser Safety-Car hat uns dann die restlichen 20 km nach Conceptión zu einer Tankstelle gezogen. Dort angekommen hat uns der Tankwart einen Mechaniker gerufen. Dieser kam auch nach einer bolivianischen halben Stunde (im Endeffekt 2 Stunden), er war auch der Meinung dass das die Kraftstoffpumpe ist. Benni und Bettina haben uns dann noch zu seiner Werkstatt gezogen und da konnten wir schlafen. Am nächsten Morgen hat Alejandro gleich mit der Arbeit angefangen und meinte plötzlich "otra problema" (anderes Problem) und zeigte uns etwas was aussah wie der Zahnriemen. Wir waren uns allerdings sicher das dieser super ist da wir ihn in Deutschland extra noch kontrolliert haben. Naja PUSTEKUCHEN! Da ist uns haldt echt im Hinterland von Bolivien der Zahnriemen gerissen! Diagnose: Motorschaden!!!

Also gut wir müssen zurück nach Santa Cruz. Alejandro hat uns einen Transport dahin organisiert und am nächsten Morgen ging's los. An der ersten Mautstation hat allerdings die Polizei schon auf uns gewartet und haben prompt Jonas aufs Revier mit genommen. Er musste ein Dokument kaufen (welches offiziell nicht existiert) damit wir praktisch "freies Geleit" bis nach Santa Cruz bekommen. Ja sowas ist hier Gang und gebe (bis jetzt konnten wir sowas übrigens immer sehr gut mit "ich verstehe nichts" durch gekommen). Um drei Mittags sind wir dann bei dem Mechaniker der uns Alejandro in Conceptión empfohlen hat angekommen. Wir haben vergeblich die Werkstatt gesucht bis ein Tor auf ging. Naja end of story die Mechaniker machen das nebenher und wir stehen bei einem in seinem Vorgarten. Die Jungs (insgesamt 3) haben dann aber sofort angefangen den Motor zu zerlegen damit wir wissen was kaputt ist. Die Zeit drängt weil der nächste Tag der letzte war vor Ostern an dem die Geschäfte noch offen haben. So haben sie zu viert (Jonas hat mitgeholfen) bis nachts um 2 gearbeitet.

Am nächsten Tag gings auf Teilesuche, erfolglos. Nun müssen wir die Teile aus Deutschland importieren und sind im Moment am organisieren.

Fortsetzung folgt.....

Antworten (1)

Ninjo
"Pech für die Kuh Elsa" aber ihr kennt ja den Spruch: Für einen Ingenieur👨‍🎓 ist nichts zu schwer. Und auf Dauer hilft nur Frauenpower.🙇‍♀️

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