Letzte Woche mit Maria

Nun hat die letzte Woche mit Maria begonnen und ich bin schon ein wenig traurig, denn zu Zweit kann man um einiges mehr erreichen und schöne Geburten haben als alleine in diesem Krankenhaus.

Schwangere mit HIV waren diese Woche gängier Alltag und die Geschichten die sie uns erzählen sind einfach nur traurig. Sie werden wie Aussätzige behandelt und genießen es sehr wenn wir sie betreuen, massieren und ihnen gut zureden. Natürlich schützen wir uns doppelt mit Handschuhen und wenn genäht werden muss lassen wir dies lieber durch einen Arzt machen um die Gefahr der Ansteckung minimal zu halten.

Die Woche hatten wir auch ein paar wirklich schöne und schnelle Geburten bei denen es mal wieder bemerkenswert war was für ein Körpergefühl die Frauen haben und wie gut alles aus geht auch wenn man keine Dauerüberwachung der Herztöne hat sonder nur alle paar Minuten mit seinem Pinard-Rohr horcht. An sich ist das auch eine wirklich tolle Erfahrung so ganz ohne Technik. Zur Aufnahme tasten wir den Bauch ab, nehmen Kontakt mit dem Kind auf, merken wie viel Fruchtwasser noch da ist und wie gut sich das Kind bewegt und auf meine Berührung antwortet. Auch mit dem Messen der Körperlänge von Symphyse bis zum höchsten Punkt des Kindes im Mutterleib kann man erkennen wie groß das Kind sein wird - und das ganz ohne Ultraschall. Das ist Hebammenarbeit wie sie sein sollte.

Natürlich hatten wir auch ein paar nicht so schöne Momente. Wir haben mal wieder in einem Notfall über eine Stunde auf einen Kaiserschnitt warten müssen, da der Arzt nicht auffindbar war. Und eine Frau die stundenlang in den Wehen lag und die ganze Zeit meinte sie würde sterben, weinte und einfach nicht mehr konnte wurde noch stundenlang in diesem Zustand betreut bis sie endlich einen Kaiserschnitt bekommen hat.

Am Donnerstag Abend haben wir dann Abschied gefeiert. Wir sind zu Mama Iringa gefahren. Das ist ein italienisches Restaurant, welches von einer ausgewanderten Italienerin geführt wird. Da gibt es so unglaublich leckere Pizza - und KÄSE. Das ist nämlich Seltenheit hier. Ein Stück Gouda im Supermarkt würde mich 8-10 Euro kosten. Also wenn ich im November wieder da bin gibt es Käse-Fondue oder Raclette oder beides auf einmal.

Nun ist Maria also weg und ich werde sehen was das Wochenende und die nächsten 2 1/2 Wochen im Kreißssaal so mit sich bringen. Aber ein Ende ist in sich und Halbzeit hatte ich die Woche auch schon - unglaublich wie schnell die Zeit vergeht!!!