johannairingamidwife
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Arbeitsalltag

Veröffentlicht: 14.10.2018

Und schon wieder ist eine Woche rum...


Im Kreißsaal bin ich so langsam angekommen und weiß was meine Aufgaben sind. Morgens putze ich meist erst mal alles, da dies nicht wirklich deren Stärke ist. Ich nehme Frauen auf Station auf und betreue sie unter Geburt und auch wenn mich vieles weiterhin stört und sprachlos macht, ziehe ich ganz viele positive Dinge aus meinen Erlebnissen.

Die Gebärenden hier machen das einfach unglaublich toll. Die haben ein perfektes Körpergefühl. Bewegen sich nach belieben und gehen ganz anders mit dem Schmerz um. Und wenn die Kinder dann geboren sind, sind sie so unglaublich dankbar. Und nicht nur sie, sondern auch ihre Familienangehörigen die immer vor der Klinik auf die Frauen warten und die ich dann rein rufen darf. Die eine Mutter hat sich mir vor die Füße geworfen und meine Hände geküsst. Ich war so gerührt, dass mir die Tränen kamen. Und solche Momente habe ich immer wieder die Woche gehabt. Dies gibt mir die Kraft weiter zu machen. Ich weiß, dass ich hier nicht viel ändern kann, doch kann ich jeder Gebärenden die ich betreue eine respektvolle, selbstbestimmte und liebevolle Geburt schenken. Und das bekräftigt mich in meinem Handeln!

Ich hatte auch die ersten beiden Frauen mit HIV - da hatte ich doch ein wenig Respekt und habe mich mehrfach mit Handschuhen geschützt. Zum Freitag gab es dann einen kräftigen Jungen mit 4.4 kg Geburtsgewicht und an der einen Hand einen sechsten Finger. Langweilig wird mir hier also nicht :)


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