Veröffentlicht: 06.01.2018
Die touristischen highlights der Stadt waren relativ schnell erschlossen, Stadtgetümmel gibt es in der aktuellen Ferienhochzeit so gut wie keines. Die knapp 1/2 Million Einwohner im Ballungsgebiet der Hauptstadt - nach Auckland und Christchurch die drittgrößte Stadt Neuseelands - arbeiten hauptsächlich in Regierungsministerien und sind wohl alle gerade in Urlaub gefahren. Die Stadt ist bekannt für ihre vielen hippen Kaffees und guten Restaurants, jedoch waren die, die wir uns ausgesucht hatten, geschlossen. Zu erwähnen ist in jedem Fall das Te Papa Tongarewa („Der Ort der Schätze dieses Landes"), das Nationalmuseum Neuseelands. Hier haben wir nach einem long black (Birgit auch einen double-choc-donut) die Geschichte Neuseelands und die Kultur der Māori erkundet.
Bei dem vielen Wind dachte ich, Joachim, mir, die Bucht müsste doch ideal zum Kiten sein und tatsächlich sahen wir auf dem Rückweg - wir wohnen in der Bucht genau gegenüber von Wellington - viele Kiter auf dem Wasser. Allerdings gibt es hier keinen Strand, da ist Nelson vielleicht doch die bessere Wahl? Anderseits gehört Wellington angeblich zu einer der lebenswertesten Städte der Welt. An den steilen, grünen Hängen gibt es traumhaft schöne Häuser mit großen Glasfronten, die den direkten Blick aufs Wasser freigeben. Durch den fortwährenden Wind vom Wasser ist die Luft reiner als im besten Naherholungsgebiet, zudem ist das Zentrum umgeben von einem Grüngürtel. Auf einem Schild lasen wir, dass die aufwachsenden Kinder hier gewohnt sind, von Vögeln und Zikaden geweckt zu werden. Was für eine schöne Vorstellung für eine Hauptstadt.
(*) Die Winde der Roaring Forties (brüllende/donnernde Vierziger, da zwischen dem 40 und 50 südl. Breitegrad), die sich von Südamerika aus tausenden von Kilometern nach Westen ununterbrochen fortbewegen, werden in diese 22 km breite Lücke zwischen Nord- und Südinsel - die Cooks Street - geschleudert und schaffen einen "Windfluss", der Tag und Nacht die Boote im Hafen rockt.
Und hier noch wissenswertes für die Wassersportler unter uns: Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit beträgt knapp 27km/h (14 Kn oder 4 Bft). An 173 Tagen im Jahr weht der Wind über 60 km/h (32 Kn oder 7 Bft). Der stärkste registrierte Windstoß der Nordinsel von 248 km/h (134 Kn oder >17 Bft) wurde 1962 auf Hawkins Hill gemessen, nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.