Veröffentlicht: 30.03.2019
Zwischen Reisfeldern und Bergen liegt mitten im Grünen die wunderschöne Farm von Erna.
Erna lebt gemeinsam mit ihrem Mann und ihren zwei süßen Kindern in einem kleinen gemütlichen Haus am Rand der Farm. Die Farm ist ein malerischer Ort, zwischen Heilkräutern, Gewürzen und den buntesten Blumen reicht der Blick bis hin zu weiten Reisfeldern und verschiedensten Bäumen und Palmen.
Neben Ananas, Avocados und Pfeffer wächst hier eigentlich alles, was es in Indonesien gibt. Besonders wichtig für Erna ist, dass sie ihr Wissen an andere Menschen weiter gibt, denn sie weiß um die große Gefahr des Palmöls und der zerstörerischen Kraft. Ihr Wunsch ist es, dass die zukünftigen Generationen auch um die Schönheit der Natur wissen, sie schützen, nutzen und achtsam behandeln. Daher besuchen wir mit den Kindern ihre Farm.
Erna zeigt uns, welche Arten von Pflanzen sie anbaut und wieso eine Vielfalt so wichtig ist, im Kontrast zu Monokulturen wie Palmöl. Die Kinder lernen, wie ein Kompost funktioniert und wie ein Ökosystem aufgebaut ist. Auch verschiedene Heilpflanzen dürfen probiert werden und Erna erklärt deren Wirkung für den Körper. Sie regt die Kinder dazu an, immer wieder zu kommen, gemeinsam zu bauen, zu graben und wachsen zu lassen. All das macht sie mit einer sehr mütterlichen, liebevollen Art, ist dabei körperlich, geerdet und man hat große Lust direkt bei ihr zu bleiben und sich in die Reisernte zu stürzen.
Als absolutes Highlight bauen wir im Anschluss mit den Kids Vogelscheuchen! Aus alter Kleidung, Resten von Zäunen und allem Möglichen Schnickschnack werden wir gemeinsam kreativ, so dass sich nun bestimmt keine Krähe mehr in die Nähe der Felder traut.
Wir wollen mehr Zeit mit Erna verbringen! Daher helfen wir ihr auf der Farm.
In praller Sonne, mit Strohhut auf dem Kopf, gehen wir mit Erna aufs Feld. Heute müssen Chilis gepflanzt werden, Ernas absolute Lieblingspflanze. Sie will die Chilis einmal am ganzen Rand der Farm wachsen lassen, weil die Makakenäffchen keine Chilis mögen und so die Chancen steigen, dass ihre liebevoll gewachsenen Bananen nicht von den Affen geklaut werden. Außerdem hat sie den Plan, dass sie die Chilipflanzen verschenkt, im Austausch dafür sollen ihre Nachbarn ihr einfach den gesammelten Kompost geben. So landet dieser nicht auf der Straße und kann von Erna weiter verarbeitet werden, tolle Idee!
Bei gefühlten 50 Grad ist die Arbeit auf dem Feld der reine Wahnsinn. Wenn wir beobachten, dass andere Menschen Tag ein Tag aus stundenlang auf dem Feld arbeiten, dann ist das einfach unglaublich. Nach gefühlten 10 Minuten läuft der Schweiß auf dem Boden aber das Gefühl, die kleinen Pflänzchen in die Erde zu setzen, mit Erde zu bedecken und mit Wasser zu versorgen, ist etwas so Schönes! Im Anschluss pflanzen wir Moringabäume. Was zu Haus schon lange zum Superfood gehört, wächst hier gemütlich vor sich hin.
Nun geht’s ans Ernten, für das spätere gemeinsame Kochen! Zunächst holt Papi mit der Sense Kokosnüsse von der Palme, dann wird eine Ananas geerntet. Weiter geht es mit Zitronengras, Limetten, Ingwer, Kurkuma, Bananenpalme, Chilis, wunderschönen blaue Blüten zum Reis färben, Tomaten, Okra (sieht aus wie Paprika) und Tapioka Blättern (grüne Blätter, machen nach dem Verzehr super müde, also immer Zeit zum Ausruhen einplanen :D ) und noch einiges mehr!
Nun geht’s ab aufs Moped und mit all den Leckereien zu Ernas wunderschönem Haus im Grünen, direkt am Reisfeld. Gekocht wird draußen, viele Hände schnippeln fleißig. Besonders bei den Ästen des Bananenbaums ist das sehr verzwickt, da jede Scheibe von einer Art Spinnennetz umgeben ist (Wer hätte auch gedacht, dass man die Äste isst und nicht nur die Bananen?). Erna gibt Anleitungen und erklärt uns alles rund um die Zutaten.
Für jedes Gericht wird ein eigenes Sambal zubereitet, Grundlage hierfür sind immer Zwiebeln, Knoblauch und Chili und dann je nach Speise mehr oder weniger Gewürze, Tomaten oder noch mehr Chili. Der frische Fisch wird gewürzt und in Bananenblätter gewickelt und gegrillt, der Reis wird mit Blüten blau gefärbt, ein Curry gekocht, Tempeh (frittierte Sojabohnen, sooo lecker!) gestapelt, Beilagen angerichtet und am Ende: das vermutlich beste Essen der Welt! Frisch geerntet, liebevoll zubereitet und in jedem Gericht steckt eine Prise von Ernas Liebe und Weisheit. Lecker!
Beim gemeinsamen Essen erzählt Erna von ihren Ideen für die Zukunft: Sie will ein Dorf aus Plastik bauen, sucht hierfür Partner und Spenden, sie will ihre Farm erweitern, ihre nachhaltige Technik für Reisanbau weitervermitteln, den Kompost vergrößern und die umliegenden Dörfer inspirieren, zusammen zu arbeiten! Es ist beeindruckend, wieviel Energie in dieser Frau steckt.
Nach dem Essen entfalten die Tapiokablätter ihre Wirkung, wir fallen immer mehr in den Stuhl zurück und schließlich schlafen wir selig ein, nach einem wunderschönen Tag bei Erna! Danke!