Osteuropa in drei Wochen
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Tag 7) Träum vom Meer

Veröffentlicht: 27.06.2016

Strecke: Prag-Warschau-Danzig


Gestern Abend musste ich mich von Prag verabschieden. Um 22.00 Uhr stieg ich in Prag in den Nachtzug nach Warschau. Schon den ganzen Abend wahr ich ziemlich nervös, weil ich endlich das Meer sehen wollte. Ich liebe das Meer und war wahnsinnig gespanmnt, das erste von drei Meeren (es folgen noch das schwarze Meer und die Adria)  sehen zu können. Die Reise verlief zuerst ohne nennenswerte Zwischenfälle. Einzig bis ich meinen Zug und meinen Wagen gefunden hatte vergingen ein paar Minuten. Am Beispiel meines Zuges sieht man gut wie das System mit den Nachtzügen funktioniert. Denn von Prag fuhr kein Nachtzug nach Warschau sondern nur einer nach Bohumin. Nach der Ankunft in Bohumin wurde der Zug aufgeteilt; ein paar Wagen fuhren nach Zvolen, ein paar nach Hummene, drei nach Warschau und der Zug fuhr nach Kosice. Meine Wagen wurden zusammen mit den Wagen aus Wien an den Nachtzug von Budapest angekoppelt und zusammen fuhren wir nach Warschau. Um 07.00 hätten wir in Warschau ankommen sollen doch um diese Zeit stand der Zug noch irgendwo in der polnischen Pampa. Im Anschluss fuhr der Zug in einem wahren Schneckentempo weiter; er blieb jeweils 10 Minuten stehen um dann 10 Minuten im Schritttempo zu fahren. Am Ende erreichtem wir Warschau mit 2 Stunden Verspätung. In Warschau der nächste Schock; nicht nur waren die meisten Fernzüge über 30 Minuten verspätete, die nächsten beiden Züge nach Danzig waren auch ausgebucht, so dass ich noch 2 stunden unfreiwilligen Aufenthalt in Warschau hatte. Warschau ist eine sehr moderne Stadt mir einigen hohen Wolkenkratzern. Das überraschte mich stark. Um 11.20 fuhr endlich der Hochgeschwindigkeitszug nach Danzig, der mich "nur' knapp 12 Franken Reservierungsgebühren gekostet hat. Er kommt mit gerade einmal 25 Minuten Verspätung in Prag an und ich war etwa 5 Stunden später als geplant in Danzig. Um knapp 16 Uhr war ich endlich bereit um die Stadt zu besichtigen aber es lohnte sich zeitlich für kein Museum mehr. Immerhin konnte ich noch den Kirchenturm besteigen. Normalerweise steigt man bei einer Kirchturmtreppe in irgendeinem kleinen Treppenhaus auf um dann auf einem Balkönchen zu landen. Hier läuft das ganze ab; anfangs muss man auch durch ein extrem enges Treppenhaus laufen, aber nachdem man über der Decke des Kirchenschiffs ist führt eine Treppe der Wand der Kirche entlang bis zum Dach. Neben einem ist am Ende ein Abgrund von etwa 50 Metern und die Kirchenglocken, dazu läuft man auch einmal quer über den Estrich um am Ende auf einer Plattform auf dem Dach der Kirche zu landen. Wahrlich ein Erlebnis; und das ganze für nur 3 Złot; weniger als 1 Franken. 

Die Altstadt von Danzig ist traumhaft schön; ich habe mich bereits jetzt in sie verliebt.

Morgen freue ich mich auf einen historischen Tag mit Besuchen in vielen Museen mit Themen des 20m Jahrhunderts.

Übrigens, die Ironie des Tages ist dass ich das Meer heute nicht gesehen habe, obwohl ich mich so darauf gefreut habe. Mein Hostel liegt in der historischen Altstadt, die am anderen Ende der Stadt liegt...

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