Veröffentlicht: 12.05.2022
Die Nacht auf der Fähre von Helsinki nach Stockholm war relativ kurz. Es war ziemlich laut, da unsere Kabine relativ nah bei der Ankerkette lag. Mitten in der Nacht rumste es also ein paar mal, da die Fähre auch in Aland anhielt. Unser Frühstück nahmen wir am sogenannten Grande Buffet. Für ein Continental Frühstück mitten auf der Ostsee gar nicht so schlecht. Gleichzeitig blickten wir auf die ersten Schären des Archipels vor Stockholm. Auch machten wir einen kleinen Morgenspaziergang an Deck, um die Einfahrt auf Schweden genau zu beobachten. Um 10 legte die Fähre in Stockholm an und die Stadt begrüßte uns erstmal mit Regen, sodass wir mit dem Bus zum Hostel fuhren. Dort stellten wir die Rucksäcke ab und machten uns direkt auf den Weg zum Djourgarden ins Vasamuseet. Dieses Museum wird jährlich von rund 1.2 Millionen Besuchern besichtigt und beherbergt ein altes Schiff mit dem Namen Vasa aus dem 17. Jahrhundert. Es war wirklich sehr beeindruckend und wir waren vor allem fasziniert, wie man um so ein Schiff ein ganzes Museum bauen und dazu die Geschichte von der Jungfernfahrt so gut rekonstruieren konnte. Mehr möchten wir euch nicht zu dem Museum spoilern. Wir können es euch nur ans Herz legen, dieses Museum zu besuchen, wenn Ihr selber mal in Stockholm seid. Nach dem Museumsbesuch zeigte sich auch noch ein wenig die Sonne und wir schlenderten an der Promenade von Östermalm entlang. Von dort aus gingen wir zurück ins Hostel, checkten in unser Zimmer ein und gingen anschließend zum Essen ins Nomad um die Ecke und genossen ganz klassisch schwedische Hackbällchen (Köttbullar). Den Abend verbrachten wir im Hostel und genossen einen lustigen Karaoke Abend und tranken ausreichend Bier. Nachdem 4. Glass wagten Pascal und ich tatsächlich ein Ständchen beizutragen und sangen "One day baby, we`ll be old, oh baby" - Dieses Lied hat einen Text von ingesamt 4 Sätzen, aber wir hatten eine Menge Spaß. Leicht betrunken fielen wir ins Bett.
Am nächsten Morgen, schliefen wir aus und hatten eine kleine etwas verteuerte schwedische Fika in einem fancy Café um die Ecke (Vette Katten). Fika nennt man in Schweden einen Kaffeeplausch mit einem kleinen süssen Gebäck inklusive. Das coole ist, man kann so viel Filterkaffee trinken, wie man möchte und kommt dabei günstig über die Runde :). Danach liefen wir nach Gamla Stan (Alt-Stadt) und liefen durch die kleinen Gassen. Dabei entdeckten wir einen richtig coolen Buchladen mit einigen wunderschönen Ausgaben, dass unsere Booknerd-Herzen höher hat schlagen lassen. Wir sind aber stark geblieben und haben kein Buch mitgenommen. Der Rucksack muss ja schliesslich leicht bleiben. Also nannten wir dies als einen Grund Stockholm in Zukunft irgendwann nochmal zu besuchen. Da es Sonntag war, durfte selbstverständlich der Wachwechsel am Palast der schwedischen Krone nicht fehlen. Es war eine kleine gemütliche Zeremonie mit einer kleinen Marching Band, die sogar ein paar moderne Songs auf Lager hatte, sodass es nicht so steif wirkte. Plant ein wenig Zeit ein. Die Zeremonie dauerte tatsächlich rund 45 Minuten. Von Gamla Stan mit Besuch der Kathedrale, und dem Platz wo sich auch das Nobel Preis Museum befindet, liefen wir weiter in das südliche Hipster Viertel Södermalm und schlenderten die Strassen entlang. Hier trafen wir auch wieder auf einen "English Bookshop" und besuchten auch zwei Kirchen, die man auch von der Ferne immer sehen kann. Hinter der Kirche Sofia (Sofia kyrka) setzen wir uns in ein coole Gartenbar im Vitabergsparken und genossen bei Sonnenschein einen sehr leckeren Kaffee mit einer schwedischen Zimtschnecke. Von dort aus ging es zurück quer durch Södermalm, dass vom Aussehen her sehr stark an Berlin Kreuzberg erinnert. Von Södermalm kehrten wir am späten Nachmittag zurück nach Gamla Stan, da die Menschenmassen bereits verschwunden waren und machten noch einige schöne Abendfotos. Nachdem wir den ganzen Tag gelaufen sind, chillten wir Abends im Hostel. Am Abend brach bei Johanna, leider eine Erkältung aus.
Aufgrund der Erkältung und dem Husten von Johanna, gingen wir unseren letzten Tag in Stockholm eher entspannt an. Die Sonne schien. Wir spazierten am späten Vormittag von unserem Hostel im Norden der Stadt in Ricktung Djourgarden durch Strassen und Gassen, die wir vorher noch nicht entdeckt hatten. Am Djourgarden angekommen mieteten wir uns für den Nachmittag ein Fahrrad und fuhren um die Insel bis zum östlichsten Punkt. Nach dem vielen laufen war das Radfahren eine angenehme Abwechslung. Der Weg von West nach Osten der Insel Djourgarden ist ungefähr 4 km lang also eigentlich innerhalb von einer halben Stunde machbar. Die Radtour startete auf dem Weg im Norden der Insel. Wir entspannten bei einem kleinen Naturreservoir mit Teich mitten auf der Insel und beobachteten Graureiher beim Brüten in hohen Bäumen. Am östlichen Punkt angekommen sahen wir eine weitere Fähre in den Hafen einlaufen. Von dort aus fuhren wir auf die südliche Seite und hielten mal hier und da und schliesslich in einem Cafe, wo es leckere Waffeln gab. Ab da entschieden wir uns noch den Rosendal Palast in der Mitte von Djourgarden anzusehen. Als wir um den Palast herumliefen, trauten wir unsere Augen nicht und sahen direkt vor uns die Kronprinzessin Victoria von Schweden mit ihren Kindern Estelle und Oscar bei einer kleinen Zusammenkunft mit einem älteren Herrn in Uniform und dessen Familie. Wir konnten es erst nicht glauben. Also fragten wir nochmal zur Sicherheit bei den 2 Bodyguards nach und auch nachdem Pascal nochmal die Frage gestellt hatte: " So, who is everybody?" Worauf der Bodyguard lässig antwortete: "Yes, that´s the crown princess". Mit diesem Abschluss erklärten wir unsere erste Stockholm Erfahrung als komplett und freuen uns in naher Zukunft diese wunderschöne Stadt wieder zu besuchen.