Veröffentlicht: 20.07.2023
20,7,2023, Tag 3
Für alle, die gerne sagen: „ach so, mit E-Bikes, ja, dann geht’s ja“ sei gesagt: noch nie haben mir vom Radfahren die Oberschenkel so weh getan wie jetzt. E-Bike hin oder her, es muss eben doch getreten werden.
Heute hatten wir unseren dritten Tag und sind früh gestartet, zunächst mal mit einem kleinen Umweg zu einem Kaffee für einen guten Espresso. Danach auf die Route 66, weltberühmt, wir wussten gar nicht, dass sie auch einen Radweg hat. Wir sind zunächst bis Bestogne, auf wieder einmal wunderschönen Radwegen, einsam, fast alleine, Schnurgerade, heute wenig Steigung, traumhaft. Kaffeepause in Bestogne, dann weiter Richtung Südbelgien zu unserer Mittagspause auf einer Parkbank in der Sonne vor einer Kirche in einem ganz ruhigen Dörfchen. Wir hatten uns Baguette, Käse, Kippebaltjes (Hühnerbuletten) mitgenommen und genussvoll verzerhrt. Dann hat’s Tom auf der Wiese vor der Kirche erwischt und er fiel in einen tiefen Mittagsschlaf, während Andrea gelesen hat. Danach noch einmal 20 km bis zu unserem Zielort Léglise. Ganz Wallonien scheint ausgestorben, außer durchaus lebendigen Kühen und Hühnern mangelt es nach wie vor an Cafés, Supermärkten, oder gar Restaurants. Wir können abends nicht essen gehen, weil es auf unserer Strecke tatsächlich keine Restaurants gibt. Also kaufen wir uns im vielleicht sogar einzigen Supermarkt des Tages manchmal schon morgens unser Abendessen ein (Kartoffelsalat, Würstchen, Buletten, Käse) und fahren es den ganzen Tag spazieren, damit wir wenigstens abends an unserer Unterkunft etwas zu essen haben. Heute wohnen wir bei einer sehr netten jungen Familie mit zwei kleinen Mädchen, die gerade ihr Haus gebaut haben, dass vom Rohbau in einen fast-Rohbau geworden ist. Dort haben wir ein Zimmer mitten im Haus und dürfen familiär Badezimmer, Küche, Kühlschrank, Garten mit benutzen. Einfach und funktional eben.
Inzwischen sind wir insgesamt 220 km von Köln gefahren in 3 Tagen und 11,0 Fahrstunden. Und meine Oberschenkel tun mir immer noch weh.