Sophia on the road
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Put a wetsuit on - Whitsundays Day 1 / 09.11.2018

Veröffentlicht: 12.11.2018

Heute sind wir um 7:30 Uhr morgens im strömenden Regen aufgebrochen, um zum Hafen von Airlie Beach und dem Apollo Treffpunkt für unsere Whitsunday Segeltour zu kommen.
Angekommen, hörte es zum Glück langsam auf zu regnen, die Wolken blieben aber. Wir trafen gleich auf ganz coole Leute, unter anderem ein mega lustiger Typ, der mich vom Aussehen her an eine ältere und schmalere Version von Conor Maynard erinnerte. 


Nachdem wir unsere Neos bekommen haben und noch ein paar Dinge zu unserer Gesundheit ausgefüllt hatten, wegen des Tauchgangs später, ging es aufs Segelboot - die Apollo, ein in Rente gegangenes Rennboot, das früher sogar ziemlich viele Preise gewonnen hat.
Zuerst ging es zu unseren Betten, Linni und ich mussten uns ein 'Doppelbett' teilen, denn wirklich viel Platz gab es hier nicht so. Mal sehen, wie wir die Nächte überleben werden. Auch das Bad war eine ein-Quadratmeter-Box und von den Duschen sah man erstmal noch nichts. Das wird was.


Danach ging es hoch an die Reling, die mit sogenannten Lifelines umzogen war, damit man sich festhalten konnte und nicht so schnell über Board ging - die Lifelines waren aber auch nur höchstens einen Meter hoch. 

Nachdem wir uns ein paar Dinge über das Segeln angehört hatten, unter anderem über die Safeside und die Suiside - letzteres ist, wie ich finde ein ziemlich cooles Wortspiel - denn wenn es losgehen sollte, sollte die eine Seite sogar fast unter Wasser sein und man hielt sich da dann besser nicht auf. Also setzten sich alle 27 Abenteurer an den Rand der Safeside, wir ließen die Beine baumeln und hielten uns an den Lifelines fest. Jetzt zeigte sich auch kurzzeitig mal die Sonne, was auch gut war, denn sobald alles bereit war und die riesigen Segel aufgespannt waren, wurde das Boot extrem schnell und brauste durch die aufkommenden Wellen, die dann zerschlugen und uns von oben bis unten durchnässten - wobei es auch mit dem gelegentlichen Sonnenblitz durch die Wolken wegen des Winds sehr kalt wurde, das Wasser allein war aber warm. Hier lernten wir auch Till kennen, auch ein Deutscher, und zusammen waren wir die einzigen Deutschen an Board, was uns ziemlich überraschte, denn sonst waren wir fast immer zusammen mit den Engländern und den ein oder anderen Franzosen in der Überzahl.


Nach etwa einer Stunde Segeln und mit völlig salzverkrusteter Haut, hielten wir vor einer der Whitsundays, der Hook Island, die mit Felsen und Regenwald bedeckt war und die Felsen mich wiedermal an Korsika erinnerten, und es gab erstmal Mittagessen, bevor wir unseren Tauchgang haben würden - worauf ich sehr gespannt war, denn das letzte Mal konnte ich ja meine Ohren nicht von dem Druck unterwasser befreien und musste deshalb wieder auftauchen. 


Zum Mittag gab es Nudelsalat mit Pilzen (die ich mitaß, Mama!), Salat, Toast und einen großen Wurstteller. Wir füllten unsere Teller und gingen dann nach oben, um dort zu essen. Der Wind war allerdings immer noch sehr stark, deshalb flog überall Essen herum, vor allem Salatstücke, aber ein mal auch eine Wurstscheibe von mir, die ich danach nicht mehr wiederfinden konnte. Upsala (kleiner Insiderwitz, denn ein Schwede, den wir hier kennengelernt haben, kommt aus einem Ort namens Upsala, was ziemlich lustig ist).


Nach dem Essen ging es in die 1mm dicken Neos, die uns vor den Stingers schützen sollten, aber irgendwie fühlten die sich nur wie normaler Stoff an. Als alle fertig waren, wurden wir mit einem Motorschlauchboot von der Apollo zur Küste transportiert, an der wir in Vierergruppen unsere Taucherausrüstung angehängt bekamen und es langsam immer tiefer ging, bis wir das Riff sahen - naja, sehen eher weniger, da wegen des ganzen Regens der ganze Sand komplett aufgewühlt war, aber wenigstens ging alles mit meinen Ohren klar. Es war ganz cool, unterwasser zu atmen und generell sich so schwerelos zu fühlen, aber es war insgesamt nicht besonders spannend, da man wie gesagt nur manchmal ein paar Korallen sehen konnte und den ein oder anderen Fisch. Der Tauchgang war auch nicht besonders lang, und so gingen wir danach noch etwas schnorcheln, bis es wieder an Deck ging, wir uns zu unserem Ankerplatz für die Nacht aufmachten. 


Dort angekommen, gingen wir erstmal alle duschen - die Dusche befand sich auch in der kleinen Klobox, und bestand einfach aus einem Duschhahn, der am Waschbecken angeschlossen war und kaltem Wasser. Lol. Klodeckel runter, schnell washy washy - wie es unser Skipper Lucky beschrieb (die Crew der Apollo bestand istgesamt nur aus ihm, unserem Diveinstructor Dan und unserem Koch Jack the Ripper), soapy soapy und fertig.


Anschließend ging es mit Pulli ausgestattet zurück nach oben, wo einige schon anfingen, ihren mitgebrachten Alkohol zu trinken - die meisten hatten Goon dabei, der billigste Wein hier in Australien (4 Liter für ca. 12 Dollar), der in Plastiktüten mit Trinkhahn verkauft wird, und eigentlich auch ganz gut schmeckte (Achtung: Blackout Gefahr, wurde uns gesagt). Wir tranken aber eigentlich nichts außer den gelegentlich angebotenen Schluck, weil wir es nicht für nötig gehalten hatten, Geld für Alkohol auszugeben, und hatten auch so Spaß. 


Der Sonnenuntergang - mein erster hier - war leider nicht so spektakulär, weil es immer noch ziemlich wolkig war und die Sonne deshalb schnell hinter einer Wolkenwand verschwand, aber die Stimmung war trotzdem gut und in der Dämmerung konnte man Schwärme von kleinen Silberfischen beobachten, die aus dem Wasser sprangen. Schließlich gab es mit cooler Musik aus den Lautsprechern an Deck und kleinen Lampen am eingeholten Segel Abendbrot im Dunkeln: Reis mit Stew und Knoblauchbrot. 

Linni und ich kletterten so um 22 Uhr in unser kleines Bett - wir hatten das untere genommen - und schliefen auch recht gut, bis auf das eine Mal Wachwerden um 2 Uhr morgens.


Song of the day: Wetsuit von The Vaccines, weil eine Schwedin namens Lisa Linda eine Zeile davon bestimmt 1000 Mal gesungen hat, nachdem wir unsere Neos bekomen hatten.

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