Sophia on the road
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It's Christmas Time - Sydney / 23.12. - 25.12.2018

Veröffentlicht: 10.01.2019

Am 23.12. sind wir morgens um 7:45 Uhr endlich in Sydney - unserem letzten gemeinsamen Stopp - angekommen. Auf der vollen Busfahrt haben wir außerdem erstmal Karim von Fraser Island wiedergetroffen, der anscheinend die ganze Zeit direkt vor mir gesessen hat, aber da es eigentlich die ganze Zeit dunkel war, hab ich ihn erst auf der Fahrt über die Harbour Bridge erkannt. Karim würde die nächsten Tage in einem Airbnb mit Iris und noch ein paar anderen Fraserleuten sein, was wir ziemlich cool fanden, denn wir würden in unserer Sydneyzeit 4 mal das Hostel wechseln müssen und waren deshalb ein bisschen neidisch.
Wir besorgten uns am Bahnhof erstmal die Opal Card - quasi ein aufladbares Bus-, Bahn- und Fährenticket, und da Sydney so groß war, war man hier wirklich darauf angewiesen, wie wir gelesen haben.
Da es aber gerade noch ziemlich kühl war, beschlossen wir, die 40 Minuten zu unserem ersten Hostel, dem Mad Monkey Kingscross, zu laufen, was mir letztendlich aber ziemlich schlechte Laune bereitete, weil es irgendwie immer nur bergauf zu gehen schien und wir uns doch außerdem gerade schon um unser Bahnticket besorgt hatten. Aber naja, hatten wir wieder ca. 2 Dollar gespart... Außerdem kamen wir bei unserem Spaziergang schon beim Hydepark vorbei, was mich sehr an London erinnerte (die Opal Card tat dies übrigens auch - Shoutout to Nina) und wir bekamen schonmal einen wenn auch sehr kleinen Eindruck von der Stadt, abgesehen davon, dass sie groß war.
Beim Hostel angekommen, erfuhren wir, dass wir erst um 13 Uhr einchecken konnten, wir durften aber trotzdem schon einmal in einem nahegelegenen Backbackerbüro frühstücken gehen. Es gab Pancakes, Eier, Toast, Joghurt und Aprikosenstücken, also alles, was ein Backpackerherz begehrt. Und mit etwas aufgehellter Laune ging es dann zum Einkaufen, weil wir einerseits Essen für die nächsten Tage brauchten, aber andererseits auch Plätzchenzutaten besorgen wollten, da das auch auf der anderen Seite der Welt nicht fehlen durfte und wir hofften, so Weihnachten etwas weihnachtlicher zu gestalten.
Wir holten uns außerdem deutsche Pfeffernüsse, die wir beim Aldi fanden, und dann genüsslich im TV Raum vom Hostel verputzten. Dort hatte gerade jemand Life auf Netflix angemacht - eine echt coole Tierdoku mit krassen Aufnahmen.
Hier haben wir auch Anna wiedergetroffen, die auch in unserem Hostel war.
Nachdem wir dann endlich einchecken konnten - und leider bemerkten, dass wir nicht in Annas 8 Bett Zimmer waren - fuhren wir mit der Bahn zu The Rocks, einem der ältesten Stadtteile Sydneys, wo es einen kleinen Weihnachtsmarkt gab. Auf dem Weg dahin erhaschte ich meinen ersten Blick auf das wirklich mega beeindruckende Opernhaus und nachdem wir uns die süßen Stände des Weihnachtsmarkts angeschaut hatten (es gab kein Glühwein und keine Mandeln und auserdem irgendwie nichts Weihnachtliches, außerdem hatte der nur bis 18 Uhr geöffnet und da war es noch nichtmal dunkel, also schon etwas enttäuschend) und kurz in einer Art Gallery vorbei schauten, ging es weiter zum Paddys Market, ein großer Indoormarkt mit ganz vielen verschiedenen Ständen, wo ich mir einen coolen Touripulli geleistet habe, weil ich ja auch für Neuseeland ein paar wärmere Sachen brauche. Insgesamt wurde man hier von sehr vielen Eindrücken bombardiert und von allen Seiten angesprochen, trotzdem waren in Sydney irgendwie weniger Leute, als ich es über Weihnachten erwartet hatte, was aber auch nicht schlecht war. Irgendwann ging Paddys Market dann in einen Obst- und Gemüsemarkt über, auf den wir gar nicht vorbereitet waren. Da wir schon ziemlich am Ende da waren, war alles mega günstig und am Ende hatten wir 10 Nektarinen, eine Mango, 2 Bananen und eine viertel Melone für nur 4,50$ abgestaubt und 2 Maiskolben haben wir irgendwo dazu geschenkt bekommen, worüber wir uns mega gefreut haben und danach planten wir schon unseren nächsten Marktbesuch.
Am Abend ging es dann endlich ans Plätzchenbacken, nachdem wir 2 nette Mädels kennengelernt hatten, die uns von ihrem Weihnachtsbäckereienabenteuer erzählten. Es gab hier nämlich endlich mal einen anständigen Ofen und wir haben extra ein einfaches Tassenrezept rausgesucht. Nach der klebrigen Teigkneterei fiel uns allerdings auf, dass wir ja gar keine Formen hatten, also holten wir uns ein großes deckelartiges Ding und stachen ganz viele Kreise aus. Hin und wieder erbarmte sich einer von uns, eine komplizierte Messerritzerei zu veranstalten, die am Ende mit ein paar verkrüppelten Herzen, einem Tannenbaum, Mondsicheln oder Sternen endeten.
Gute 2 Sunden später waren dann endlich unsere 3 Bleche voller steinharter Plätzchen aus dem Ofen raus und wir erhitzten die Backschokolade während des Abkühlens in der Mikrowelle. Diese kleckerten wir dann zur Dekoration auf die Kekse und das Highlight waren die bunten Streußel. Als wir dann fertig und ganz stolz waren, stapelten wir unsere Backkreationen in eine Schüssel und stellten sie mit einem 'Do not fcking touch' Schild in den Kühlschrank, was ganz schön viel Vertrauen in die Menschheit kostete.
Dann ging es auch schon schlafen, weil wir echt noch ziemlich müde von der nächtlichen Busfahrt waren. Aber wir waren ja auch irgendwie immer müde hier.



Heute am Weihnachtstag würden auch Michi und Jule in Sydney ankommen und sogar in unser Hostel ziehen. Da gestern noch 2 Betten in unserem Zimmer frei waren, hofften wir, dass sie mit zu uns kommen würden - morgens, als ich verschlafen zum Leben erwachte und duschen gehen wollte, waren sie aber leider schon belegt, da mussten wohl 2 über Nacht angekommen sein.
Als ich jedoch dann zurück ins Zimmer kam, saßen da plötzlich Jule und Michi und erklärten, dass sie einen früheren Bus genommen hätten und uns nichts gesagt hatten, weil sie uns überraschen wollten - was ihnen schließlich auch gelungen ist, denn wir freuten uns mega.
Nachdem wir dann alle zusammen frühstücken waren, machten Linni und ich uns mit den kleinen Geschenkboxen meiner Mami, die wir bis jetzt in unseren Rucksäcken mitgeschleppt hatten, auf zur Poststation Sydneys 30 Minuten entfernt, denn dort sollten anscheinend 2 Pakete für Linni warten, eins von ihrer Familie und eins von einem Kumpel von ihr. Unsere Weihnachtsmützen zogen wir uns auch auf, es wurde aber ziemlich schnell zu heiß darunter, weshalb ich meine dann nur noch so rumtragen musste. Nach ein paar Findungskomplikationen, war Linni mit einem fetten Paket und einem kleineren Briefumschlag in den Armen unterwegs und wir machten uns auf zum Hydepark, wo ganz viele große geschmückte Weihnachtsbäume standen und wir außerdem unsere Bescherung veranstalten wollten. Wir hatten uns außerdem ein paar Plätzchen mitgenommen und haben dann gemütlich die Geschenke ausgepackt und uns mega doll gefreut. Wer sagt denn, dass man nur zu Hause Geschenke bekommt?
In Mamis Geschenkbox waren lauter kleine Beauty Artikel, wie Gesichtsmasken, ein kleines mega gut riechendes Parfum, eine süße Eyeshadowpalette, die ich zu Hause schon in anderen Farben hatte, Glitzer, Teelichter und andere tolle Kleinigkeiten. Linnis Kumpel hatte uns beiden ein mega tolles Hipster Sockenpaar geschenkt, bei meinen waren Spiegeleier und Bacon drauf und bei Linnis Pommes. Und Linnis Family hat ein mega fettes Süßigkeitenpaket geschickt.

Nachdem wir dann fertig waren und unsere Schätze ordentlich bewundert hatten, machten wir uns auf den schweißtreibenden Weg zurück ins Hostel, denn wir wollten die Sachen noch ins Zimmer bringen, bevor wir mit Anna, Jule und Michi in die St Marys Church für einen katholischen Weihnachtsgottesdienst losgingen.
Die große Kirche war wirklich schön, der Gottesdienst aber absolut langweilig gestaltet und eher kühl und nicht wirklich weihnachtlich, was uns etwas enttäuschte, denn wir hatten wenigstens etwas Gesang oder Instrumentenspiele und generell mehr Liebe erwartet. Aber naja, es war mal ein Einblick in das australische Kirchenleben und außerdem war hier ja noch nicht der eigentliche Weihnachtstag, denn der war ja erst am 25.12., also morgen.

Gegen 16 Uhr ging es dann nach einer kleinen Pause mit den Mädels los zu The Rocks, denn da würde unser Weihnachtsessen im Munich Brauhaus stattfinden, weil wir es ganz cool fanden, in Australien Weihnachten mit einem deutschen Gericht zu feiern. Als ich Silvi erzählt hatte, dass wir in dieses Restaurant gehen würden, hat sie gesagt, dass das Münnich Haus ja gar nicht so weit entfernt davon war und das hat mich zum Lachen gebracht.
Wir haben sogar einen Platz draußen bekommen an einem dieser typischen Oktoberfestbanksets und unsere Bedienung war sogar deutsch. Ich bestellte mir ein Über Schnitzel, weil ich irgendwie Lust hatte, was Unnormales zu bestellen, denn dazu gehörten neben Parmesankäse getrocknete Tomaten und Ruccolasalat. Das Essen schmeckte aber wirklich maga gut und war sogar eins der besten Schnitzel, die ich jemals gegessen hatte - natürlich hinter denen von meiner Omi (ich will ja, wenn ich wieder zu Hause bin, weiterhin leckeres Essen bekommen). Wir saßen hier fast 2 Stunden und haben uns nett unterhalten und obwohl das Weihnachtsfeeling nicht ganz so da war, hatten wir eine wirklich tolle Zeit.

Danach wollten wir eigentlich noch zum Bondi Beach, der war uns dann aber doch etwas zu weit weg, also liefen wir, nachdem wir noch ein paar Weihnachtsmützenbilder im Golden Hour Licht gemacht hatten, rüber zum Opera House und chillten uns etwas auf die Stufen davor, während die Sonne langsam hinter den Gebäuden unterging, was richtig schön war. Von hier aus sah man auch richtig, dass das Opera House eigentlich verschiedene Gebäude waren, die zusammen diese einzigartige Form bildeten und als es dann dunkel war, wurden die hellen Ziegel mega schön mit verschiedenen Farben und Mustern angestrahlt.
Irgendwann hatten wir dann noch die Idee, ein kleines Weihnachtsvideo zu All I want for Christmas is You auf der Treppe zu drehen, wobei Anna uns filmte und wir vier eigentlich nur komisch herumtanzten. Es war aber mega lustig und insgesamt war es ein sehr schöner Tag gewesen.



Heute morgen haben wir es erstmal ruhig angehen lassen: nach dem Frühstück ging es zu Jule und Michi in die Betten und wir haben auf Netflix einen verstörenden Suizidfilm namens Bird Box auf Jules Tablet geguckt. Es war danach schon ganz schön spät und Linni und ich waren insgeheim etwas über den Tagesrhythmus der beiden angenervt, denn wir mochten es lieber, früher loszugehen und dann abends zu chillen, als andersherum. Aber der Film war eigentlich auch ganz spannend und wir aßen unsere Plätzchen nebenbei, was zum ersten Weihnachtsfeiertag quasi ja ganz gut passte.
Anschließend gingen wir dann zum Bondi Beach mit Anna, Jule und Michi, weil alle dort sein würden - das war so ein Ding an Weihnachten, dass alle dorthin fahren. Das haben wir dann schnell auch gemerkt, als es für Bondi Bus eine riesen lange Schlange gab, weil wir ja aber die unhöflichen Deutschen sind, drängelten wir uns ganz unauffällig vor.
Als wir dann ankamen, sah man schon von weitem, wie sich die Menschenmassen auf dem Sand tummelten und wir zogen unsere Weihnachtsmützen auf, denn so viele waren irgendwie weihnachtslich angezogen und manche hatten sogar einen Weihnachtsbaum mit zum Strand gebracht. Wir sonnten uns erstmal eine Weile und bald wurde es aber in der prallen Sonne so warm, dass wir uns in Paaren abwechselten und ins Wasser gingen, um uns abzukühlen. Jule und ich führten dann erstmal einen Deeptalk über die Schwierigkeiten und aber auch Glücksseiten des Gemeinsamreisens und ich hab mich von ihr richtig verstanden gefühlt, weil Michi zwar mega nett war, ich sie aber schon von anfang an als sehr dominante und schwierige Person eingeschätzt hatte.
Gegen 19 Uhr gingen wir dann wieder zurück ins Hostel und machten ein paar Sachen für ein cooles Weihnachtspicknick fertig. Linni und ich haben uns einen fetten Salat geschnippelt und unsere geschenkten Maiskolben gekocht und dann provisorisch in einer geschmuggelte Schüssel aus dem Hostel transportiert. Wir hatten auch noch 4 Liter Goon im Schlepptau und ein paar Lebkuchen aus Linnis Carepaket.
Wir endeten dann in einem kleinen Park und erzählten uns sehr lange lustige Lebensgeschichten bis ca 23 Uhr.

Alles in allem waren es sehr schöne Weihnachtstage gewesen, es hat sich halt nur nicht danach angefühlt und jetzt freu ich mich umso mehr aufs Familienfest nächstes Jahr.


Song of the day(s): All I want for Christmas is You von Maria Carey, weil das, wenn man einmal anfängt, es zu singen, nie wieder aus den Köpfen der ganzen Gruppe verschwindet - zumindest nich so lange, bis Weihnachten vorbei ist.

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