Sophia on the road
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A day in the Outbackcity - Alice Springs / 09.01.2019

Veröffentlicht: 15.01.2019

Nachdem ich heute schön entspannt alleine in meinem Wohnwagen aufgewacht bin, hab ich erstmal in Ruhe meine Wäsche gewaschen, im wunderschön geschmückten Garten gechillt und außerdem mein leckeres erbeutetes Rosinenbrot gegessen. Danach ging es dann um ca. 12 Uhr los zum Reptile Centre von Alice Springs, wo ich Marie treffen würde und wir uns eine der täglichen Führungen anschauen wollten. Hier konnte ich auch zum ersten mal mit meinem fake Studentenausweis sparen - ganze 5$ - was mich in eine sehr gute Stimmung brachte. Außerdem war ich mit Marie in mega toller Gesellschaft und wir hatten außerdem fast eine Privatführung, nur noch ein anderes Mädchen war dabei.
Es ging zuerst in einen kleineren Raum mit ekeligem Neonlicht, wo am Rand überall Terrarien mit den verschiedendsten Tieren standen, die meisten kamen auch hier im Outback vor. Dann kam ein Typ herein, mit 2 großen Kisten und wir waren etwas erstaunt, als er begann, ein großes gekkoartiges gepanzertes Reptil herauszuholen und uns fragte, ob wir ihn halten wollten. Wir waren überrascht, denn sowas hatten wir überhaupt nicht erwartet, es war aber mega cool, dass das Hautnahe Erleben der Tiere bei der Führung dabei war.
Es fühlte sich lustig an, als ich das Drachentierchen auf meine Handfläche setzte, denn sein Bauch war ganz weich und ungeschützt, während sein Panzer sich hart und stachelig anfühlte. Das 2. Reptil war im Gegensatz zu dem Gekkotier eher schlangenähnlich, zumindest von der Haut her - die war nämlich glatt - sonst aber auch eidechsenmäßig und es war richtig toll und interessant, sowas mal halten zu können, während unser 'Guide' uns etwas über diese Geschöpfe erzählte.
Danach kam dann der Höhepunkt, nämlich eine lange, schwarze Schlange. Uns wurde erzählt, dass sie total harmlos war und wenn sie ihren Kopf in unseren Nacken oder anderswo stecken sollte, dann nur, weil sie die Stellen am Körper mit der höchsten Körperwärme suchte.
Ich konnte Marie richtig ihren Respekt ansehen, also bekam ich sie zuerst um den Hals gelegt, ihr Schwanz legte sich dann um meinen Bauch an meinen Rücken und ich hielt ihren restlichen Körper mit meinen Händen. Ihr Kopf bewegte sich ganz nah an meinen, aber irgendwie hatte ich gar keine Angst, sondern fand es einfach nur mega cool, wie sie sich anfühlte und wie stark sie zu sein schien, denn man konnte ihre Muskeln richtig gut durch die Haut spüren.
Danach war Marie an der Reihe und sie hatte schon etwas mehr Schiss als ich, trotzdem fanden wir beide, dass es eine tolle Erfahrung war. 


Anschließend guckten wir uns noch etwas die anderen Gehege an und draußen waren sogar welche ohne Scheiben, was man niemals in Deutschland finden würde - und meine Brüder würden vor allem schon längst drinnen bei den Tieren sitzen. Es war lustig, sie zu suchen, denn manche konnten sich echt gut tarnen und es gab sogar ein großes Salzwasserkrokodil, das man auch unter Wasser von einem kleinen Tunnel aus sehen konnte. Neben dem Krokodilsbecken war wieder ein offened Gehege mit ein paar großen knuffig aussehenden Echsen und Marie und ich fragten uns kurz, was passieren würde, wenn wir eine zu Terry (dem Krokodil) ins Wasser werfen würden - sowas war nämlich echt easy zu machen, hier mit den fehlenden Scheiben. Wir machten das aber natürlich nicht, weil wir ja keine Gehirnkrankheiten hatten - zumindest nicht so psychopathische.

Als wir uns dann alles angeguckt hatten, ging es für einen ikonischen, kühlenden 1$ Mango Blaubeer Slushi zu Mc Donalds und danach schauten wir uns den absolut trockenen Botanischen Garten neben dem absolut ausgetrockneten Fluss Alice Springs' an, aber im Schatten chillten überall wilde Kangaroos, was schon cool war. Eins hatte sogar ein kleines Kangaroobaby im Beutel.
Und als wir dann genug von trockenen Pflanzen und Büschen hatten, gingen wir zu meinem Hostel, klauten uns zwei Löffel und dann ging es ab zu Woolworths, wo wir uns einen schönen Himbeer - weiße Schokolade Eisbecher gönnten und uns in einen kleinen Park setzten - weil sonst konnte man die Hinze einfach nicht aushalten. In der Stadt war es spürbar wärmer, als die letzten Tage in der puren Natur. Wir hatten auch Glück, denn auf der großen Wiese chillten gerade keine stinkenden Aborigines (nichts gegen die Ureinwohner, aber sie sollten sich mal öfter waschen), die uns nämlich etwas gruselig vorkamen, weil sie uns einfach immer so grummelig und abwertend hinterherstarrten oder aufdringlich nach Geld fragten.
Hier quatschten wir eine Weile über Gott und die Welt, bis es Zeit war, zum Aussichtspunkt über die Stadt zu laufen, von wo wir den Sonnenuntergang gucken wollten.
Wir liefen einfach geradewegs den steilen steinigen Hügel hoch, was wieder ein Abenteuer für sich war, und als wir endlich oben angekommen waren, bemerkten wir, dass hier außerdem sowas wie ein Kriegsdenkmal stand.
Von einer Bank aus hatte man dann den perfekten Blick über Alice Springs und die Hügel des Outbacks im Hintergrund, hinter denen die Sonne dann irgendwann mit ihren schönen Farben unterging.

Danach machten wir uns langsam auf den Nachhauseweg und verabschiedeten uns lange mit einer Umarmung.
Die Tage im Mittelpunkt Australiens waren echt einige der schönsten bisher gewesen - trotzdem vermisste ich Linni sehr.


Song of the day: Boulevard of Broken Dreams von Green Day, weil ich das Lied eigentlich schon immer mega schön fand aber die letzten Tage irgendwie neuentdeckt habe.

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