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#14,200808,Sa,Bolungarvik-West

Veröffentlicht: 09.08.2020

Die Wäsche ist nach dem day off gereinigt, die Skat-Praxis vertieft, die Schwimmkünste feingeschliffen und alle Campingsachen wieder trocken. Wir brechen bei passablem Wetter mittelfrüh wieder auf ( Die Kids brauchen nur 3 Weckrufe!). Schnell sind alle Boxen wieder vollgestopft und wir „on the vegur“. Wir fahren erst mal bis auf unserer rechten Seite die heiße ersehnte heiße Quelle am Straßenrand auftaucht. Zwei unterschiedlich heiße, angelegte Schwimmbecken und ein Naturpool. Wir sind mal nicht allein aber es gibt genug Platz und es verteilt sich. Das Auto sieht im Übrigen 2 Stunden nach der Campingplatzreinigung (In fast allen Gegenden Islands gibt es in den Bereichen der Gravelroads Plätze mit dicken Schläuchen zum Entfernen der Vulkanpanade) außen wieder aus wie Sau – das hat sich ja toll gelohnt.

In einem kleinen Dorf gibt es ein Restaurant im Großmutterstyle direkt am Meer, das uns sofort sympathisch ist, denn an der Wand steht eine wichtige Erkenntnis zum Thema Kakao. Wir bestellen sofort reichlich davon.

Aus einem „Fischautomaten“ am Straßenrand, der uns als Geheimtipp empfohlen wurde und den wir trotz Umweg anfahren, holen wir uns superfrische Forelle. (Noch immer haben wir unsere Blinker und Haken noch nicht mal gebadet!) Der Fischer, der den Automaten regelmäßig mit dem aktuellen Fang bestückt, vertraut darauf, dass jeder einen angemessenen Betrag in eine Kassette legt – Währung flexibel. Sehr cool und ein schönes Beispiel für das generell vorhandene Grundvertrauen der Menschen hier im Norden. Auch auf Campingplätzen wird man oft nur durch ein Schild aufgefordert seine Gebühr an einem bestimmten Ort zu eigenverantwortlich zu bezahlen. An einem Supermarkt finden wir außen! Steckdosen, an denen wir unsere Handys während des Einkaufs liegen lassen und laden.

Noch relativ früh am Abend kommen wir an einem Campingplatz an. Es regnet seit Tagen und der Platz ist völlig durchnässt. Auf einem Schild steht: „Bitte zahlen sie im nächstgelegenen Hotel an der Rezeption! Wenn wir rauskommen müssen, zahlen Sie 50% mehr“ Ein Hinweis darauf, dass die Touristen mit der Freiheit doch nicht umgehen können? Seltsam.

Wir fahren doch noch weiter zum westlichsten Punkt Islands. An den Steilklippen warten Hunderte von Vögeln auf uns. Es sollen laut Recherche mehrere Hunderttausend sein! Neben vielen Schwalben und Mövenarten sind die berühmtesten natürlich die Papageientaucher. Es gibt (zu) viele Souvenirshop die diesen Vogel als Motto haben und alles damit bedrucken oder besticken was denkbar ist. Sie sind relativ zahm – oder menschengewöhnt - und lassen uns nah an sie heran. Es ist extrem windig und die „Puffins“ taumeln nur so in der Luft herum. Sie sind nicht gerade die Künstler der Lüfte und die Landungen ähneln eher denen von Jungtieren oder Bruchpiloten. Aber gerade diese vermeintliche Tollpatschigkeit und natürlich ihr unverkennbares Aussehen verleiht ihnen den putzigen Charme.

Auf den nächsten 50km ist leider keine Übernachtungsstelle zu finden also fahren wir noch bis spät in die Nacht. Wir entdecken in der Pampa eine alte Lagerhalle, klettern in einen alten US Flugzeugtorso und bestaunen weitere Propellerflugzeuge, abgewrackte Autos und sogar eine Kutsche. Museum oder Schrottplatz ? Sowas haben wir noch nie gesehen. Es ist schon nahezu dunkel als wir an unserem endgültigen Nachtlager ankommen – der Fisch wird trotzdem noch mit Hingabe gebrutzelt – kein Tag darf hungrig enden.

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