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Australiens Outback - Uluru National Park

Veröffentlicht: 27.11.2022

Es ist soweit - der erste richtige Roadtrip in Australien beginnt! Seit knapp 1,5 Monaten bin ich nun schon in Adelaide und die Zeit verfliegt im Nu und es gibt noch so viel zu entdecken! Schon fast durch einen Zufall kam ich mit Philippa, eine weitere deutsche Studentin an der UniSA, ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass wir beide unbedingt ins Outback zum Uluru wollen. Das Gespräch Mitte August verlief ungefähr so: "Zum Uluru? Ja cool, da möchte ich auch hin." "Na prima, wann passt es dir denn?" "Wie wär's in zwei Wochen?" "Alles klar, dann lass mal Flüge buchen."

Gesagt, getan. Am 02. September flogen wir mit Virgin Australia per Direktflug nach Alice Springs, was so ziemlich genau in der Mitte Australiens liegt, und verbrachten dort eine Nacht im Hostel. Zwar keine besonders schöne Stadt aber bestens als Startpunkt für unseren bis dato noch nicht 100%ig geplanten 5-tägigen Roadtrip geeignet.

Erster Sonnenuntergang in Alice Springs

Roadtrip Tag 1: Voller Vorfreude wachen wir morgens auf - heute holen wir unseren Camper ab! Zwar hatte keiner von uns beiden Camping Erfahrung oder hat je einen Camper gefahren aber vieles lernt man auch erst während man es tut. Nächste Mission: für 5 Tage essen und trinken einkaufen, denn laut verschiedenster Blogbeiträge ist die Möglichkeit im Outback Lebensmittel einzukaufen sehr begrenzt - und schließlich sollte es nun doch endlich mal wärmer werden, sodass Wasser nicht fehlen darf. 

Unser Camper für 5 Tage

Den ersten Tag wollten wir ruhig angehen lassen und fuhren von Alice Springs zu den West-MacDonnell Rages. Auf dem Weg zu unserem ersten Campingplatz hielten wir bei den verschiedensten Aussichtspunkten/Attraktionen an und zu unserer großen Freude waren wir meistens fast überall die einzigen Menschen. Am ersten Tag wurden wir von endloser Outback Weite, aus dem nichts auftauchende "Berge", kompletter Stille und einem wunderschönen Sternenhimmel begrüßt. Die erste Nacht im Camper war schon ziemlich aufregend - schnell lernten wir, dass es besser wäre den Campingplatz VOR Sonnenuntergang zu erreichen wenn man noch sehen möchte was man auf dem Herd fabriziert und letztendlich auch isst.

Roadtrip Tag 2: Um 6 Uhr klingelt der Wecker und der neue Tag beginnt mit einem wunderschönen Sonnenaufgang - den wir direkt aus unserem Bett beobachten können. Die erste Nacht war deutlich kälter als gedacht, aber zum Glück sind die meisten Campingplätze mit einer super ausgestatteten BBQ Station samt Wasserkocher und Mikrowelle ausgestattet, sodass der warme Kaffee nicht gefehlt hat.

Der erste Sonnenaufgang

Die Route für den zweiten Tag war in der Planung schon etwas fragwürdig und stellte sich im Nachhinein als eine klare Fehleinschätzung unsererseits heraus. Von der Glen Helen Lodge sollte es zum Kings Canyon Campingplatz gehen, was an sich nur 3 Stunden in Anspruch nehmen sollte - über eine 4-Wheel Drive (Allradantrieb) Straße. Unser Camper hingegen besaß keinen Allradantrieb aber er machte einen Robusten Eindruck und wir wollten uns die "Gravelroad" (Schotterstraße) auch nur mal angucken und zur Not den Umweg in Kauf nehmen und außenherum fahren. Am Anfang der Strecke war noch alles gut - von wegen Schotterstraße und Allradantrieb. Nach ca. 1 Stunde änderte sich die Situation und die Straßenbedingungen schwankten zwischen festgefahrenem Sand, losem Sand, riesengroße Kuhlen wo dir fast alle Räder abfallen und kleine fiese Rillen, die das ganze Auto zum vibrieren bringen. Ohje. Und nun? Jetzt sind wir schon so weit gekommen, nun kann das Ende der Straße auch nicht mehr allzu weit sein - dachten wir uns. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 35-40km tuckerten wir über die zum Glück komplett unbefahrenen, breite "Straße" und wechselten von Links nach Rechts um die beste Seite ausfindig zu machen. 

Die Gravel Road von ihrer guten Seite

Das ganze ging knappe 3 Stunden und zwischenzeitlich war ich mir nicht sicher, dass wir den Camper im Ganzen zurückbringen würden. Letztendlich kamen wir mit genug Benzin am Campingplatz an und wurden vom Regen überrascht - im Outback! Unsere Wanderung am Kings Canyon wurde auf den nächsten Morgen verschoben und todmüde waren wir nach diesem Tag um 21 Uhr im Bett.

Roadtrip Tag 3:  Da uns der Regen am vorherigen Tag einen Strich durch die Rechnung gemacht hat und wir einen relativ strikten Zeitplan hatten, blieb uns nichts anderes übrig als eine Sonnenaufgangswanderung hoch zum Kings Canyon zu machen - und im Endeffekt hätten wir es nicht anders gewollt. 

Punkt 6:30 Uhr startete die Wanderung in einer Eiseskälte aber schon bald ging die Sonne über den Canyon auf und wir durften eine wunderschöne Morgenstimmung auf der 300meter hohen Felswand erleben. 3 Stunden später setzten wir unsere Reise Richtung Uluru fort - schließlich trennten uns immer noch 4,5 Stunden von unserem eigentlichem Ziel. Nichts kann einen darauf vorbereiten wie es ist, wenn man ein typisches "Postkartenmotiv" im echten Leben sieht - so ging es mir jedenfalls als wir den Ayer's Rock zum Sonnenuntergang zum ersten Mal gesehen haben. Wir hatten es geschafft - die teilweise etwas beschwerliche Reise hat sich gelohnt!

Der erste Abend am Uluru

Roadtrip Tag 4: "Uluru im Regen zu sehen ist schon echt Glück, das passiert nicht oft!". Na toll - da sind wir endlich dem Mistwetter in Adelaide entflohen, haben unsere Sommersachen eingepackt, um nun im Regen vor dem Uluru zu stehen - das war so überhaupt nicht geplant. Glücklicherweise hatte ich noch meinen Regenponcho im Rucksack und Regenjacken gehören seit der Ankunft in Australien sowieso zur Standardausrüstung dazu. 

Regen am Uluru - wir Glückspilze

Man braucht 3-4 Stunden um einmal (entspannt) um den Uluru herum zu gehen - so riesig ist dieser rote Felsbrocken! Seit dem 26. Oktober 2019 darf der Uluru nicht mehr bestiegen werden, da er für die Aboriginals einen heiligen Ort darstellt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mehrere Stunden um einen einzigen Felsen laufen könnte und immer wieder begeistert von der Vielfalt der Formationen, Prägungen und Schattierungen sein würde. Gefühlte 300 Bilder später entschieden wir uns, unseren letzten Sonnenuntergang erneut am Uluru zu verbringen und wurden wieder mit einem faszinierendem Farbspiel überrascht. Ein weiteres Highlight hatten wir uns auch für den letzten Abend aufgehoben: eine Sterne-Beobachtungstour im Outback. Im Outback kann man noch ohne große Lichtverschmutzung den Sternenhimmel beobachten - wenn der Mond nicht grade so hell wär. Trotzdem konnten wir durch ein Teleskop die Planeten Jupiter und Saturn samt seiner Ringe klar und deutlich sehen. Interessante Info am Rande: In der südlichen Hemisphäre sieht man (logischerweise) den Nordstern nicht. Also benutzen die Menschen hier das "Southern Cross" als Orientierungspunkt für den Süden. 

Roadtrip Tag 5: Unser Roadtrip neigt sich rasant dem Ende zu und der letzte Tag ist nur noch für den Rückweg nach Alice Springs geplant - dieses mal aber auf komplett asphaltierter Strecke. Innerhalb von 5-6 Stunden sind wir zurück in Alice Springs und haben in den letzten Tagen mehr als 1200km zurückgelegt und so gut wie jeden Sonnenauf- und Untergang aktiv miterlebt. 

Die Reise ins Outback war etwas ganz einzigartiges und das Camperleben stellte sich als hervorragend heraus - wenn man sich mit seinem Mitcamper super versteht.


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