Veröffentlicht: 30.11.2018
Sonntag 23.09.
So, heute heißt es das erste Mal zum Fallschirmspringen. Ich bin schon aufgeregt, aber nicht nervös oder beunruhigt. Mit dem Shuttlebus ging es zum Flughafen, in ein kleineres Flugzeug und dann ab in den Himmel.
Im Flugzeug waren wir ca. 20 Personen, darunter Justin, ich und mein Guide Shay und viel Chinesen. Shay hat insgesamt über 6000 Fallschirmsprünge gemacht, was mich ungemein erleichtert hat. Diesen Moment, als Letzter das Flugzeug zu verlassen, an der Kante zu sitzen und beim Vorbeugen nur Wolken und irgendwo ein bisschen Erde zu sehen. Einfach unbeschreiblich schön!! Adrenalinkick pur!!
Nach dem der Fallschirm offen war habe sogar ich die Lenkseile in die Hand bekommen und durfte einige Drehungen machen.
Alles in Allem muss ich sagen, eines der besten Erlebnisse die man machen kann. Um die Mittagszeit bin ich mit Justin zur Feier des Tages an den Pier in ein edles Restaurant und wir haben sehr gut gegessen. Währenddessen bekam ich einen Anruf von Alisa, die mich vom Krankenhaus anrufen wollte. Ich mache es zwar nicht gerne, dass ich jemanden ignoriere, aber in diesem Fall war das sehr gut. Im Nachhinein stellte sich heraus, sie wollte meine Hilfe weil wir uns ja „So gut kennen und verstehen“.
Ab 16 Uhr war ich dann in meinem Zimmer und ein wenig geschockt. Der Tauchkurs beinhaltet sehr viel Theorie, um nicht zu sagen sehr, sehr viel. Bis 22 Uhr bin ich im Bett beim Lesen, lernen und Fragen beantworten und wiederholen gelegen. Nachdem das geschafft war freute ich mich aber noch mehr darauf.
Montag 24.09.
Heute geht es los, ab aufs Great Barrier Reef, dem größten zusammenhängenden Korallenriff der Welt. Um 6 Uhr bin ich aufgestanden, da um 7:30 das Schiff „Reef Experience“ am Hafen ablegt und hinaus aufs Meer fährt. Auf der Hinfahrt sind ca. 20 Leute mit Kotztüten in der Hand auf der hinteren Treppe gesessen, da sie seekrank wurden. Mir war am gesamten ersten Tag auch ein wenig flau im Magen was ich aber gut durchhielt.
Angekommen am Ziel, dem Schiff „Reef Encounter“, wurden wir herzlich empfangen, super vergnügt und hatten mehrere Sicherheitseinweisung. Danach lernte ich Hitomi Takagi kennen, meine Tauchlehrerin für den Open Water Diver Kurs. Sie ist so eine liebe Japanerin und super gebildet.
Der Erste Wassergang war für die Neuankömmlinge ein Schnorchelgang, wunderschön das Riff von oben zu sehen.
Danach hatte ich zwei Tauchgänge mit ca 2h Pause dazwischen. Beim ersten Tauchgang wurde ich mit dem ganzen Equipment vertraut und ich muss sagen, das ist wie die Schutzausrüstung bei der Feuerwehr. Alles ist ziemlich gleich, nur das man anstelle von heißer Luft in kälteres Wasser springt.
Durch meine Vorkenntnisse und auch die ganze Theorie war Hitomi sehr überrascht und beeindruckt von mir. Das war auch ein Grund, warum wir im zweiten Tauchgang schon mehrere Skills, also Übungen und Aufgaben erledigten. Zum Beispiel die Taucherbrille in 5m Wassertiefe abnehmen, wieder aufsetzen, das Salzwasser in der Brille loswerden und normal Weitertauchen. Auch die „bouyancy“, also das Gleichgewicht mit einer leicht aufblasbaren Weste wurde sehr erfolgreich von mir erlernt. Es ist so ein geiles Gefühl, ohne Anstrengung einfach am Riff vorbeizuschwimmen und sich wohlzufühlen.
Heute lernte ich Patrick & Melissa (USA und leben in Sydney) und Sebastian & Amanda (Schweiz & Brasilien und leben in Sydney) kennen, mit denen ich sehr viel Spaß, gute und interessante Gespräche und, da es auf dem Meer keinen Handyempfang gibt, abends mehrere Brettspiele hatte.
Am Ersten Tag hatten wir auch Mittag und Abendessen, und ich kann ich sagen, das ist eine bessere Küche als in so manchem Restaurant. Dann ging es ins Bett, und ich lernte auch Ant kennen, eine Australierin die ihren Stress & Rescue Diver macht.
Dienstag 25.09.
Um 5:50 klopfte ein Weckservice an der Türe und schon war ich hellwach. Geschlafen habe ich sehr gut, und das trotz einem doch eher stärkeren Seegang. Ab ins Wasser zum Schnorcheln, denn am frühen Morgen ist die See und das Riff am schönsten zu beobachten. Gesamt hatte ich heute 3 Tauchgänge und in jedem erlernte ich neue Skills, z.B. die Taucherflasche abnehmen oder bei Problemen die Atemluft mit einem andern Taucher zu teilen. Auch die Auftriebsweste abnehmen und wieder anlegen wurde erfolgreich geübt. Jeweils nach den ca. 10 Minuten Tauchübungen tauchten wir frei herum, wo ich unter anderem Squids (kleine Tintentische) und sogar zwei Haie sah.
Mittags hatte ich viel Spaß mit dem kleinen belgischen Mädchen Josie, die mich als „funny and crazy man“ bezeichnete. Vor dem Abendessen stand meine theoretische Prüfung an, welche ich mit 2 Fehlern sehr gut bestand. Abends stand die Möglichkeit für einen Nachttauchgang nur mit Taschenlampe an, da ich aber leichte Probleme mit meinen Ohren bekam entschied ich mich dagegen. Ich konnte aber von Deck aus die vielen Haie und Taucher mit Taschenlampe sehr gut beobachten, das war wirklich faszinierend. Ant, meine Zimmerkollegen, musste ihren Tauchkurs leider wegen sehr großen Ohrenschmerzen beenden, was für sie wirklich traurig war, aber Sicherheit geht immer vor. Das Tauchteam bietet auch die Möglichkeit an, für Gäste die gerne wiederkommen würden als „Hostie“ so lange an Board zu bleiben wie sie wollen. Dabei müssen sie kleine Arbeiten, wie Zimmer putzen oder in der Küche helfen, erledigen und bekommen zwei garantierte Tauchgänge. Dieses Angebot hörte sich für mich sehr interessant an und wer weiß, vielleicht komme ich ja wieder.
Mittwoch, 26.09.
Heute bin ich wieder früh aufgestanden und dann direkt ins Meer zum Tauchen. Dies ist mein letzter Lehrtauchgang, und sobald ich aus dem Wasser kam hieß es: juhuuu, Open Water Diver!!
Vormittags hatte ich dann nochmal einen Tauchgang und ich sah Frank und einen schönen Hai, was ein sehr guter Abschluss für mich war.
Dann hieß es nur noch, ab in den Whirlpool an Deck, die Sonne genießen bevor wir uns auf den Rückweg machten.
Der Rückweg war sehr entspannt und es gab Sekt, Wein und Cracker.
Am Hafen angekommen verabschiedete ich mich von den beiden Pärchen und ging die Stadt entlang, zu meiner neuen Unterkunft, dem Hostel Mad Monkeys Calypso. Dort angekommen bezog ich ein Bett in einem 4-Bett Zimmer, aber die Betten waren alt, klappring und quietschen bei jeder noch so kleinen Bewegung. In meinem Zimmer lernte ich Christian Volk kennen, ein Maler aus Freiburg mit dem ich mich gut verstand. Aber nun, ab ins Bett.