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25/03/2018 - Fox & Franz Josef Glacier bei Regen

Veröffentlicht: 18.04.2018

Der Tag begann vielversprechend und doch recht kühl. Wir erkundigten uns an der Rezeption, ob wir mit winterlichen Straßenbedingungen zu rechnen haben? Doch Rosie gab Entwarnung und so starteten wir die Fahrt in Richtung Westküste. Nachdem die Lebensmittelvorräte aufgefüllt wurden, ließen wir „Wanaka“ hinter uns und behalten das kleine Städtchen mit dem einsamen Bäumchen in guter Erinnerung.
Um an die Westküste zu gelangen, muss der „Haast Pass“ überquert werden. Die Strecke verläuft gleich zu Beginn an zwei malerischen Seen entlang. Am „Lake Hawea“ hielten wir an, um ein paar Bilder zu schießen. Anschließend führte die Straße durchs Weideland und unseren nächstgrößeren Halt legten wir an den „Blue Pools“ ein. Ein gutausgebauter Weg leitet innerhalb von 20 Minuten zu einem glasklaren Fluss. Neben der schönen Wasserfarbe begeisterte uns das steinige Ufer. Denn egal wohin man sah, überall standen kleine und große Türmchen. Mit Hilfe von flachen Steinen wurden die unterschiedlichsten Bauwerke erstellt. Wir ließen es uns natürlich nicht nehmen und bauten ebenfalls ein ausgefallenes Exemplar.
Nach getaner Arbeit ging es zurück ins Auto. Die Straße wurde zunehmend kurviger und ereignisreich. In jüngster Vergangenheit wurde die Region von heftigen Stürmen heimgesucht. Teile der Straße waren weggebrochen oder mit Erde, Baum und Stein bedeckt. Daher ist der Streckenabschnitt von Baustellen nur so übersät. Als die Passage durchquert war, legten wir noch zwei Zwischenhalten ein, um nahgelegene Wasserfälle zu bestaunen. 
Nach fast zwei Stunden Fahrt tauchte endlich die „Tasmanische See“ auf. Was haben wir das Meer vermisst. :)
Da die Region nur dünn besiedelt ist und große Teile einfach unzugänglich sind, fuhren wir an dem Tag noch bis zum „Fox Glacier“. Angekommen auf dem neuen Campingplatz verwunderte uns die Rezeptionistin. Sie überredete uns doch tatsächlich dazu, nicht die gewünschten zwei Nächte zu bleiben, sondern erst einmal nur eine Nacht zu buchen. Ihr genannter Grund dafür war die Straßensperrung der „Fox Glacier Road“.

Die Zufahrtsstraße zum Gletscher ist seit mehreren Wochen aufgrund von Überflutungen gesperrt. Ein Eröffnungsdatum ist noch nicht abzusehen.

Natürlich wussten wir über die Sperrung bereits Bescheid. Dementsprechend waren wir nicht allzu enttäuscht darüber, von ihr diese Information erhalten zu haben und nur eine Nacht zu bleiben.

Am nächsten Morgen regnetet es. Das wechselhafte Herbstwetter zerrte mittlerweile an unseren Nerven. Dennoch brachen wir an dem Morgen auf, um das Beste aus dem Tag zu machen. Trotz der Straßensperrung wollten wir einen Blick auf den Fox Gletscher erhaschen. Daher folgten wir einer alternativen Zufahrtsstraße, welche zu einem weiterentfernteren Lookout führt. Mit Regenschirm und Kapuze bewaffnet, stapften wir los und erreichten nach ca. 15 Minuten den Aussichtspunkt. Der Ausschnitt vom Gletscher, den wir von hier aus sahen, befand sich hoch oben in den Bergen. Er wirkte relativ klein - wobei man dies über so eine große Distanz nur schwer beurteilen kann.
Nach der kurzen Besichtigung setzten wir die Fahrt in Richtung „Franz Josef Glacier“ fort. Als erstes fiel uns an dieser kleinen Ortschaft auf, dass sie deutlich touristischer als die Nachbarstadt ist. Es gibt mehr Restaurants, Motels und sogar einen Supermarkt.

Am nächsten Tag ließ der Regen doch tatsächlich nach. Wir fuhren zum Parkplatz, von wo aus diverse Wanderung zum Franz Josef Gletscher starten. Wir entschieden uns für die populärste Route. Innerhalb von 90 Minuten durchquert man das Gletschertal und endet ca. 500 Meter vor dem heutigen Gletscher. Wir verspürten ein eigenartiges Gefühl, als wir vor ihm standen. Bereits während der Wanderung lasen wir diverse Informationstafeln, die auf den Rückgang des Gletschers hinwiesen. Wir bekamen mehrere Bilder zu sehen, wie der Gletscher noch vor 50, 100 und 200 Jahren aussah. Der Rückgang ist erschreckend und kaum zu realisieren! Man möchte sich nicht ausmalen, wie der Gletscher sich in den nächsten Jahren entwickelt. Es wird mit einem drastischen Rückgang gerechnet. Man kann nur hoffen, dass die Gletscherschmelze nicht zu schnell voranschreitet und man dieses Naturspektakel noch lange zu Gesicht bekommt.

Mit gemischten Gefühlen verließen wir den Aussichtspunkt und traten den Rückweg an. Links und rechts suchten ein Dutzend Wasserfälle ihren Weg ins Tal und endeten im gräulichen Fluss, welcher aus dem Gletscher entspringt. Zudem waren gelegentlich ein paar Eisbrocken in ihm zu erkennen. In der gesamten Zeit flogen um die 20 Helikopter über uns hinweg, die Touristen bis auf den Gletscher fliegen. Neben dem Höllenlärm stellt man sich schon die Frage, ob dies den Rückgang der Gletscher aufhält!? Vermutlich nicht.
Pünktlich zum Erreichen des Autos setzte der Regen wieder ein, der unsere Stimmung nicht wirklich aufbesserte. Immerhin setzte sich am späten Nachmittag die Sonne durch, sodass die Wäsche gemacht werden konnte.
Wir sind gespannt, was das Wetter die nächsten Tage zu bieten hat und inwiefern dies unsere zukünftige Reiseroute beeinflusst.

Übrigens: Der deutsche Entdecker „Julius von Haast“ widmete dem damaligen österreichischen Kaiser „Franz Joseph I.“ den Gletscher. ;)

Antworten (1)

Wolfgang
Schöne Bilder wieder und auch so buddhistisch meditativ, diese von der Natur geformten Steinchen....LG

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