Veröffentlicht: 19.08.2018
Für uns gab es schon deutlich schönere Übernachtungsplätze als der öffentliche Parkplatz, der sich im Stadtzentrum von „Wairoa“ befand. - Obwohl niemand unser Auto belagerte oder an die Scheibe klopfte, fühlten wir uns an diesem Ort nicht besonders wohl.
„Freedom Camping“ wird nicht von allen Neuseeländern befürwortet. Zu Recht - häufig nutzen Touristen das Angebot aus und hinterlassen den Schlafplatz am Morgen darauf verdreckt. Die Gemeinden bleiben auf den Entsorgungskosten sitzen und genau das führt verständlicherweise zu Unmut.
Als die umliegenden Geschäfte ihre Pforten öffneten, nahm der Betrieb auf dem Parkplatz deutlich zu. Daher schüttelten wir schnell unser Bett aus und fuhren um die vier Ecken - in die unmittelbare Nähe des einzigen Inlandsleuchtturms Neuseelands. Über 80 Jahre leistete der Leuchtturm treue Dienste auf „Portland Island“, einer kleinen Insel vor Neuseelands Westküste, bis er im Jahr 1961 seinen Weg nach Wairoa fand. Nachdem wir bereits gestern Nacht sein Licht über uns hinweg leuchten sahen, bildete er nun die Aussicht während unseres Frühstücks.
Anschließend war geplant, einen neuen Blog hochzuladen. Doch Freitag der 13. machte uns einen Strich durch die Rechnung. Die Internetseite unseres Bloganbieters war lahmgelegt. Also bereiteten wir den neuen Beitrag soweit wie möglich vor und beließen es dabei.
Bevor es für uns dann weiter in eine neue Region ging, statteten wir der Traditionsbäckerei von Wairoa einen Besuch ab. Seit 1905 wird hier alles, was das neuseeländische Herz begehrt, in Handarbeit produziert. Daher verwunderte uns der Andrang, in der doch eher schlicht gehaltenen Bäckerei, nicht. Als Mittagssnack gab es für Tobi eine preisgekrönte Pie und für mich ein frischgegrilltes Panini mit Bacon, Ei, Tomate und Käse. - Wir beide waren mit der Auswahl höchst zufrieden und können den Besuch bei „Oslers Bakery“ nur wärmstens weiterempfehlen. ;)
Nun folgte die Weiterfahrt zur „Mahia Peninsula“, die wir zum frühen Nachmittag erreichten.
Die kleine Halbinsel war ursprünglich eine vollwertige Insel, die sich erst nach und nach durch eine Sandbank mit Neuseelands Nordinsel verband.
Wir waren von Anfang an von den grünen Wiesen, den hohen Klippen und dem langen Sandstrand angetan. Doch das genauere Erkunden der Gegend verschoben wir auf den nächsten Tag. Die letzten Wanderungen, die wir im „Te Urewera Nationalpark“ unternommen hatten, waren noch deutlich in den Beinen zu spüren.
Die Nacht war ungewohnt mild - die Thermometeranzeige sank nicht einmal unter die zweistelligen Plusgrade. Am Samstagmorgen begrüßte uns die Sonne und nach dem ausgiebigen Frühstück im Freien starteten wir motiviert in den Tag. Und da unsere Beine nur noch halb so schwer erschienen, begannen wir mit einer steilen, dafür kurzen Wanderung. Schon vom Campingplatz aus konnten wir die Spitze vom „Mokotahi Hill“ ausmachen. Der Aufstieg zum Gipfel wurde zur rutschigen Herausforderung. Denn der Großteil der Strecke war von Matsch und Schlammpfützen überzogen, weshalb wir mehrmals Probleme hatten, das Gleichgewicht zu halten. Doch ist man erst einmal oben angekommen, bietet sich ein guter Überblick über die Halbinsel, die Stadt Mahia und die umliegenden Buchten.
Nach dem Abstieg folgte die lange Suche nach einer weiteren Wanderung. Leider ließ sich ihr Startpunkt einfach nicht finden. Wir vermuten, dass der Track nicht mehr zugänglich ist und sich mittlerweile auf Privatgrundstück befindet. Davon gab es auf der kleinen Halbinsel nämlich viele. Aus diesem Grund fuhren wir weiter, um zugängliche Bereiche zu erkunden. Es verschlug uns an verschiedene Küstenabschnitte, an denen es unzählig viele Muscheln und kleinere Krebse gab.
Den gesamten Tag über schien die Sonne, kaum eine Wolke war am Himmel auszumachen. Wir genossen es, bei knapp 16°C an der frischen Luft sein zu können und ließen den ersten frühlingshaften Tag mit einer Portion Milchreis samt Apfelmus ausklingen.