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02/12/2017 - Zu Besuch bei den Riesen

Veröffentlicht: 15.12.2017

Da wir über die Ostküste von Auckland aus bis nach Cape Reinga gefahren sind, geht es nun an der Westküste entlang zurück. Die Westküste bietet nicht so viele Sehenswürdigkeiten, daher planen wir innerhalb einer Woche Auckland zu passieren.

Für den heutigen Tag war eine längere Autofahrt bis nach Kaihu geplant. Mehr als 220 Kilometer sollte es auf Neuseelands-Straßen in Richtung Süden gehen.
Einen kurzen Halt legten wir am "Ninty Miles Beach" ein. Dieser Strand erstreckt sich über 90km und kann über die volle Distanz mit dem Auto befahren werden. Da die Gefahr besteht im Sand stecken zu bleiben, wird dazu geraten Allradfahrzeuge zu benutzen. So genossen wir lieber den Anblick von diesem schönen, breiten Sandstrand und setzten unsere Fahrt dann doch lieber auf den befestigten Straßen fort.
Wie erwartet zogen sich die Kilometer dahin und so entschieden wir uns für einen kleinen Zwischenstopp an einem Aussichtpunkt. Das Beine-Vertreten und ein lecker Äppelsche taten uns gut und so ging es gestärkt weiter.
Wir erreichten allmählich den "Waipoua Forest". Dieses mittlerweile geschützte Waldgebiet beherbergt die größten, lebenden Kauri-Bäume Neuseelands. Die Strecke verlief sehr kurvenreich, mit engen Passagen und steilen Abhängen.
Den ersten Kauri-Baum, den wir heute zu Gesicht bekamen, ist der größte, noch lebende, in ganz Neuseeland. "Tane Mahuta" ist 51,5m hoch und sein Umfang beträgt 13,8m. Erst in einer Höhe von ca. 18m weist er die ersten Äste auf, wodurch der Stamm sehr mächtig wirkt. Seinen Namen verdankt er dem gleichnamigen maorischen Gott des Waldes "Tane". Er wird auf ca. 2000 Jahre geschätzt und wurde erst im Jahr 1928 entdeckt. Es ist schwierig eine solche majestätische Erscheinung in Worte zu fassen. Seine Ausmaße sind kaum vorstellbar und ließen uns ehrfürchtig zurück.
Nur wenige Meter weiter ging es für uns erneut auf einen Parkplatz. Von hier aus starten drei verschieden Wanderungen zu bekannten Kauri-Bäumen. Die erste Abzweigung führte zum siebtgrößten Kauri - "Yakas". Bereits auf dem Weg dorthin liefen wir an diverse großen Kauri-Bäumen vorbei, welche sich am Wegesrand befanden. Nach ungefähr einer halben Stunde auf dem Waldweg erreicht man eine kleine Terrasse, von der sich ein toller Blick auf mehrere Kauri-Exemplare bietet. Am Ende der 45-minütigen Wanderung kamen wir am Höhepunkt an. Im Gegensatz zu Tana Mahuta kann man Yakas anfassen und ihn umarmen. Alleine gelingt dies natürlich nicht, da er einen Stammumfang von ca. 12,3m hat. Da nicht sehr viele Besucher den Weg zu Yakas aufsuchen, waren wir vor Ort ganz alleine - ein magischer Moment.
Wir traten nun den Rückweg an, um zu den restlichen zwei Wanderungen zu gelangen. Ein weiteres Highlight dieses Waldes sind die "Four Sisters". Diese vier Schwestern stehen auf engem Raum und teilen sich dadurch eine Wurzel.
Wie bei Yakas ist hier ebenfalls eine Plattform gebaut worden, um einmal um die Bäume herum gehen zu können. Die Wurzeln solcher Kauris, wie man vielleicht wegen ihre Größe und Breite vermuten mag, sind gar nicht groß. Für ihre Ausmaße sind sie sogar ziemlich klein und dadurch sehr empfindlich. Viele Kauris in diesem Park sind mit Plattformen geschützt, sodass für die Wurzeln keine größere Gefahr besteht.
Die letzte Wanderung führte uns zum zweitgrößten, noch lebenden, Kauri Baum - dem "Te Matua Ngahere - Father of the Forest". Er ist zwar nicht so hoch, hat dafür einen Stammumfang von 16,41m und ist damit der breiteste Baum in ganz Neuseeland.
Leider konnte man sehr gut erkennen, dass dieser Kauri gesundheitlich angeschlagen ist. Es gibt verschiedene Einflüsse, die Kauris verletzten können. Neuseeland kämpft seit Jahren gegen die sogenannte "Wurzelfäule". Wie wir bereits vor einigen Beiträgen erwähnt haben, gibt es vor jedem Naturschutzgebiet Waschstationen. Die Verursacher für das Sterben der Kauris sind nämlich kleine unscheinbare Pilze, welche den Baum nach und nach sterben lassen. Wenn ein Kauri befallen ist, macht es sich äußerlich bemerkbar. Jeder Baum hat ein eigenes Biotop in seiner Krone. Dieses bildet sich vollständig zurück und kahle Äste bleiben übrig. Selbst die Rinde löst sich vollständig vom Stamm. Zurück bleibt ein heller, kahler und ausgetrockneter Kauri-Baum.
Vor Pilzen blieb der Vater des Waldes verschont, doch der Hauptstamm wurde vor einigen Jahren bei einem heftigen Unwetter abgeknickt. Man kann deutlich erkennen, wie der Baum sich versucht von diesem Schaden zu erholen.

Zurück am Auto führte uns die kurvige Strecke zum nächsten Campingplatz. Gegen 18:00 Uhr checkten wir ein und bleiben für die nächsten zwei Nächte hier.

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