Veröffentlicht: 19.02.2018
Wir sind wieder an der Ostküste der Südinsel angekommen - in Timaru. Eine große Besonderheit der Stadt sind definitiv die Zwergpinguine, welche am öffentlichen Strand nisten. Gleich am Tag der Ankunft, statteten wir ihnen einen Besuch ab - schon so gespannt waren wir auf die kleinen Pinguine.
Jeden Tag, pünktlich zum Sonnuntergang, kommen die putzigen Tierchen nach der anstrengenden Nahrungssuche aus dem Meer gewatschelt und suchen ihr Nest zwischen den Steinen am Rande des Strandes. Beobachtet werden sie hierbei von Besuchern, die neugierig von der Straße zusehen. Zum Glück gibt es freiwillige Helfer, die manch rücksichtlosen Touristen zurechtweisen. Denn die Pinguine sind sehr scheu und sobald ihnen ein Mensch zu Nahe kommt, verschwinden sie zurück ins Wasser und lassen dabei ihre Küken hungrig im Nest zurück.
Als wir die Straße erreichten, von wo aus man sowohl die Steine als auch den Strand gut beobachten kann, entdeckten wir gleich zu Beginn ein Junges im Nest sitzen. Immer wieder schaute der flauschige Vogel zwischen den Steinen hindurch, bis er sich schließlich nicht mehr blicken ließ. Mit der Zeit kamen die ersten Pinguine aus dem Wasser. Es war wirklich sehr unterhaltsam, wie sie sich ihren Weg aus dem Meer suchten - oder sollte man lieber sagen kämpften? Denn immer wieder wurden sie von den Wellen umgestoßen, dabei hatten sie sich doch gerade erst aufgestellt. Doch sobald sie diese Hürde gemeistert hatten, watschelten sie über den Strand zu ihren Küken. An den Steinen angekommen, liefen die Zwergpinguine von einem Schattenplatz zum Nächsten, um nicht zu lange im Licht zu stehen. Wir schauten dem Spektakel eine ganze Zeitlang zu und immer mehr Pinguine schafften den Weg zu ihren Nestern. Als die Schaulustigen so langsam verschwanden, konnten wir noch zwei Pinguine in aller Ruhe beobachten. Diese standen in einem geschützten Bereich, hinter einer Absperrung. Es sind aber auch kleine, süße Zwerge. :)
Der kalte Wind wurde zunehmend ungemütlicher. Gegen 23:00 Uhr ging es dann für uns zurück zum Campingplatz. Unser Nest war nach einem 20-minütigen Fußmarsch durch die Dunkelheit erreicht.
Am nächsten Tag stand gleich zu Beginn der Besuch bei einem Fotoladen an. Unsere Spiegelreflexkamera hat sich bei einen der Strandbesuche eine heftige Sensorverschmutzung eingefangen. Alleine konnten wir diese nicht beheben. Nachdem wir in Christchurch keinen Erfolg hatten, teilte uns die Mitarbeiterin zumindest eine Adresse mit. Genau diese suchten wir heute auf. Nach kurzer Inspektion war die Sache klar - es wird mehrere Tage dauern und uns 65 Dollar kosten. Wir gaben es in Auftrag und mussten nun länger als geplant in Timaru bleiben. Wir müssen zugeben: Es war schon ein mulmiges Gefühl, die Kamera abzugeben. Doch der Laden machte einen professionellen Eindruck und die Rezensionen im Internet sind durchweg positiv.
Ohne Kamera ging es für uns dann weiter in den botanischen Garten der Stadt. Auf der Fahrt dorthin bemerkten wir einen ganz merkwürdigen Nebel, der von der Küste in die Stadt schwebte. Jedes Mal, wenn eine Nebelwolke über uns hinweg zog, wurde es extrem kalt. Wir konnten zum Teil keine 100 Meter weit sehen. So ein Wetterphänomen hatten wir vorher noch nie erlebt.
Der botanische Garten ist sehr schön angelegt. Grundsätzlich finden wir es toll, dass viele Städte botanische Gärten haben, die komplett kostenlos zu Besuchen sind. Wir erkundeten den Garten und kamen an einem kleinen Pavillon vorbei. Auf dem Boden sahen wir verschiedene bemalte Steine mit diversen Zeichnungen liegen. Ein Stein davon hatte die Aufschrift: „Timaru Rocks“. Nachdem wir den Namen im Internet eingaben, stießen wir auf eine große Community bei Facebook. Wer Lust hat, bemalt zu Hause ein paar Steine und verteilt sie im Park. Man darf die Steine mitnehmen oder an neue Plätze legen. Zudem dienen sie dazu, dem Menschen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern - bei uns hat es funktioniert. :) Als wir den restlichen Park erkundeten, entdeckten wir immer wieder eines dieser kreativen Muntermacher. Egal ob am Vogelweiher oder unter Baumwurzeln, überall waren die hübschen Steine versteckt. Wir finden diese Aktion Spitze, besonders Kindern haben hierbei ihren Spaß. Im Pavillon trafen wir auf eine Familie, die nach ihren Steinen suchten. Das Mädchen, vermutlich um die sieben Jahre alt, entdeckte dabei ihren bemalten Stein und freute sich.
Wir fuhren zurück in die Innenstadt und besuchten die Einkaufsmeile. Am Abend gab es dann noch griechischen Salat mit Feta - eine Besonderheit, da der leckere Schafskäse hier sehr teuer ist. ;)
Normalerweise wäre heute Abreisetag gewesen - doch ohne Kamera geht das natürlich nicht. Daher verlängerten wir unseren Aufenthalt um zwei weitere Nächte und hofften darauf, dass bis dahin die Kamera gereinigt wird.
Das Wetter war herrlich - 30 Grad und blauer Himmel. Heute wollten wir einfach mal unsere Seelen baumeln lassen. Also ging es für umgerechnet 1,50€ ins Schwimmbad von Timaru. Wir genossen den Tag im Freibad. Dass wir uns an dem Tag einen Sonnenbrand geholt hatten, war natürlich klar. Egal wie oft wir uns eincremten, die Sonne kannte keine Gnade.
Mit leichtem Sonnenbrand bekamen wir am nächsten Morgen eine SMS, dass unsere Kamera fertig ist und wir sie abholen können - yippieh!
Leider schüttete es an dem Tag sehr stark (ja, so schnell kann sich das Wetter in Neuseeland ändern). Gerne hätten wir einen Test gemacht, ob die Flecken noch zu sehen sind. Dafür benötigt man am besten einen hellen Hintergrund, z.B. den blauen Himmel. Doch das Gefühl war gut und wir hofften, dass wir von unserem Bauchgefühl nicht getäuscht werden.
Aufgrund des schlechten Wetters verkrochen wir uns an dem Tag in die Bücherei. Wir schrieben etwas am Blog weiter und luden die Elektronik auf. Da sich das Wetter zum Nachmittag hin besserte, gingen wir noch einmal an den Strand. Hier wird einem einiges geboten. Wir spielten zuerst eine Runde Frisbee-Golf, liefen anschließend durch den Rosengarten und besuchten eine große Vogelvoliere.
Abschließend können wir sagen, dass sich der Aufenthalt in Timaru für ein paar Tage definitiv lohnt. Ein Nachtteil - der State Highway 1 führt einmal quer durch das kleine Städtchen, weswegen es sehr laut werden kann. Doch wir freuen uns am allermeisten darüber, dass die Kamera wieder fleckenfrei ist und wir morgen weiterreisen können.