Veröffentlicht: 14.02.2020
Also nur fürs Protokoll: ich hasse Treppenstufen am Berg... Doch später dazu mehr...
Kurzes Frühstück, dann gehe ich zum Abschied nochmal ans Meer. Den Pazifik werde ich erst in 3- 4 Tagen wiedersehen, jetzt fahre ich den Waitaki River entlang Richtung Nordosten in die Berge. Die schmale Straße windet sich durch karge Hügel, Rinder und Schafe ohne Ende.... Das Ziel ist der Mount Cook, hier möchte ich nochmal in der schönen Bergwelt wandern gehen. Um 08:00 sind es 8 Grad, mittags am Ziel immerhin 12...Sommer also. Irgendwann hört auch der Nieselregen auf, die Wolken bleiben aber relativ niedrig. Ganz im Gegensatz dazu der Spritpreis in der Pampa.. ..Bevor ich in das Seitental und dort weitere 60 km fahre, tanke ich in Omarama nochmal voll...2,42 der Liter, gestern in Dunedin 2,02. In Mount Cook Village fahre ich auf den DOC Campingplatz, es gibt WC's und ein Kochraum mit Spüle. Gut, dass ich auch hier in NZ meine Kochmengen immer wieder falsch einschätze, für heute abend habe ich noch Reste von gestern ( Hack, Tomaten, Reis), dazu Salat...fertig. Erst aber mal 5 min hinlegen.... 40 min werde ich wieder wach... Die Wolken sind aufgerissen, blauer Himmel lockt nach draußen, es ist auch wärmer geworden. Jetzt aber los, ich möchte bis zur Mueller Hut gehen, 7 h hin und zurück. Nach 400m dann die ersten Stufen, dann fast nur noch Stufen, Stufen, Stufen.. 20 cm hoch, für einen Meter also 5, für hundert also 500...Und es sind 500 m bis zum ersten Plateau...Rundungsfehler abgezogen gute 2000 Stufen...Ich hasse Stufen... Am Ende habe ich wohl so böse geguckt, das mich eine entgegenkommende junge Frau gleich trösten will, es seien nur noch 10 Stufen, dann hätte ich es auch geschafft... Zeitgleich werde ich zum zweiten Mal von 3 Jungs aus Deutschland überholt (wahrscheinlich Gebirgsjäger oder so), ich kann fast den Fahrtwind spüren, wie die hochspurten... Noch einmal 20 sein und dann ein paar Entscheidungen anders treffen....Egal, hinter dem Plateau wird das Klettern angenehmer, oben am Grat angekommen werde ich mit einem grandiosen Blick auf den Gletscher belohnt. Überall strömt Wasser aus dem Schnee und Eis, ein paarmal knackt es auch laut. Eine tolle Aussicht....Ich steige noch ein paar Meter weiter den Berg hoch, bis die Hütte in Sicht kommt, dann reicht es mir aber auch und ich mache mich wieder an den Abstieg. Am Plateau stoße ich auf einen Kea, ein Bergpapagei. Er ist größer als erwartet und auch recht zutraulich. Am Bus angekommen sind es 8 km in 5,5 h mit 1050 Höhenmetern..Beim Finisher - Bier komme ich noch mit dem Nachbarn ins Gespräch. Wir tauschen uns über die Touren aus und ich bekomme dann noch ein Geheimmittel gegen die Sandflies sowie einen Tipp für die beste Wanderung in NZ mit auf den Weg. Der Rest ist einfach...Essen und ins Bett....