Herr Schröder fährt los...
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Stadtführung 1 (aus Versehen)

Veröffentlicht: 28.05.2019

Mensch, Mensch, Mensch... dieses Bulgarien.

Heute steht für mich eine Free-Walking-Tour an, um 18 Uhr geht's los. 

Da wollte ich vorher noch etwas durch die Straßen und über die Plätze der Metropole Sofia schlendern, unterwegs eine Postkarte für Mutti schreiben und die bei der Post mit Marke bekleben und einwerfen. 

Es war ein toller Spaziergang mit vielen verschiedenen Eindrücken. Ein Postamt gab's aber nicht einfach so zufällig auf dem Weg. 

Da habe mich dann irgendwann entschlossen, es planvoll anzugehen und bei Google Maps zu suchen. 

Ruckizucki war ich dann auch da und ging durch eine nicht weiter beschriftete Holztür in ein großes Gebäude. Gleich im Eingangsbereich saß in einem Glaskasten - bewaffnet mit Pistole und Funkgerät - ein Wachmann und schlief. Ich wusste nicht recht, wie ich mich verhalten sollte. Einmal gönnte ich ihm seinen Schlaf, wie ich überhaupt jedem seinen Schlaf gönne. dann war ich aber auch etwas in Sorge, dass, weckte ich ihn zu plötzlich, ich im Kugelhagel einer bulgarischen Wachmannpistole verenden würde. 

Meine Sorgen klären sich auf. Er erwachte und es war ihm sichtlich peinlich. 

Ich: "Post?" - Er: "Nö!" 

Ihm war anzumerken, dass er in seiner Wachmannehre verletzt war. Er wollte es wieder gut machen. Es war ihm völlig egal, dass ich ihn nicht verstand, er sprach sehr lange und sehr viel auf bulgarisch mit mir... Irgendwie malte er mir dann doch noch den Weg zum richtigen Postamt auf. 

Hat geklappt! 

Mutti kriegt ihre Karte! 


Auf dem Weg vom Postamt... Hunger! 

Zeit zum Mittagessen. 

Linker Hand ein bulgarischer Imbiss. 

Ich rein, auf englisch höflich gefragt. Die Bedienung geriet kurz in Panik und holte eine junge Kollegin aus dem Off. Ich gab meine Bestellung auf. 

"Ich hätte gerne was typisch Bulgarisches!" 

Sie: (Augenrollen!) "Hm.. haben wir nicht." 

Ich: "Mensch, schade. Sind sie sicher?" 

Sie: (Augenrollen, genervt!) 

"Ach, nehmen Sie doch dies hier." 

Ich: "Ist das typisch bulgarisch?" 

Sie: (unterdrückt ein wütendes Schnaufen, atmet tief durch.) 

"Ja, mein Herr!" 

"Möchten Sie noch einen Salat dazu?" 

Ich: "Ist das typisch bulgarisch?" 

Sie: (strahlt fröhlich!) 

"Aber ja, Gurke und Tomate!" 

Ich: "Prima, herzlichen Dank!" 

Ich nehme mein Essen gehe zum Tisch. 

Sie geht ab und verschwindet in der Küche. Ich höre aus dem Off ihr Stimme aufgeregt halblaut erzählen, dann wildes Gegacker und Gejohle. 

Klar, ich konnte das natürlich inhaltlich nicht verstehen, reime es mir aber aus der Situation so zusammen:

So einen weit gereisten Mann von Welt mit Stil und Klasse, der anspruchsvoll ist und weiß was er will, den haben die hier nicht alle Tage. 

Da sind die Damen dann natürlich schon ein bisschen aufgeregt, das kann ich gut verstehen. 


Und hinterher gab es noch ein Eis an der Bude. Und das war ganz wunderbar. Ich habe die Eis-Entstehung gleich in Bildern festgehalten, so wunderbar war das. 

Also... ja... Mensch. Das war wie Crêpes, nur kalt. 

Auf so einen Crêpes-Macher hat die Eislady Milch gegossen und drei Zutaten, die man sich aussuchen durfte. Z. B. Nutella, Waffel, Schokoklicker, Banane, Erdbeer, Kinderschokolade... sowas halt. 

Und während das kalt und kälter wurde, hat die das zermanscht und zerhackt und gerührt. Ganz zum Schluss hat sie das dann ganz hauchzart auf dem kalten Eisen ausgebreitet und mit einem Schaber aufgerollt und in einen Eisbecher gestellt! 

Wunderbar! 

Antworten (1)

Rainer
Ah, Du meinst Hipstereis, kenn ich, naja, hab schon mal davon gehört.