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Die letzten Tage Kapstadt

Veröffentlicht: 24.09.2017

Wieder sind zwei Tage in Kapstadt vergangen und inzwischen freue ich mich schon richtig auf die Weiterreise in Richtung Namibia. Das Hostelleben schlaucht einen tagsüber mitunter schon. Abends hingegen ist es das Paradies.


Natürlich war ich in den letzten beiden Tagen nicht ganz untätig und um meinen Pflichten als deutscher Tourist im Ausland nachzukommen hab ich mir noch etwas von der Stadt angeguckt. Diesmal auch etwas weiter außerhalb der Innenstadt. Ich war beispielsweise im botanischen Garten Kirstenbosch, im Fischerdorf Hout Bay und beim Township Imizamo Yethu.


Mein Acht-Bett-Zimmer ist inzwischen fast jede Nacht voll belegt und wirklich erholsam gestalten sich die Nächte dadurch nicht. Super war, dass heute morgen um acht einer plötzlich anfing laut zu telefonieren und der Rest davon natürlich wach wurde. Man kennt ja außerdem das weitverbreitete Phänomen, dass das letzte Bier beim feiern häufig schlecht war und da ich letzte Nacht vergaß das obligatorische Sicherheitsbier zu mir zu nehmen, fing der morgen zusätzlich noch mit leichten Kopfschmerzen an.


Trotzdem konnte ich mich zu einer geführten Tour durch die Townships Langa, einem der ersten Townships Kapstadts und Gugulethu, durchringen. Langa bedeutet in der Sprache der Xhosa "Sonne" und Gugulethu steht für "unser Stolz". Sowieso gibt es im Raum Südafrika unfassbar viele Sprachen und Dialekte, sodass man leicht mal durcheinander kommen kann. Afrikaans beispielsweise ist erst im 17. Jahrhundert entstanden und eine der elf Amtssprachen Südafrikas. Übrigens wurde sie von einer südafrikanischen Zeitung mal "als hässlichste Sprache der Welt" gekürt, was ich nicht ganz bestätigen kann. Zu hören wie Familien im tiefsten sächsischen Dialekt miteinander kommunizieren war bisher mein sprachlich gesehener Tiefpunkt.


Viele Townships, wie beispielsweise Gugulethu, wurden während der Apartheidpolitik von 1948 bis 1994 errichten und dienten dem Zweck die schwarze von der weißen Bevölkerung zu trennen. Die Townships teilen sich in verschiedene Gebiete auf und so gibt und die "Upper", "Middle" und "Lower Class", was sich in den unterschiedlichen Zuständen der Häuser ausdrückt. Da wir mit zwei Einheimischen unterwegs waren, durften wir uns jeweils ein Haus der "Lower Class" und eins der "Middle Class" angucken und der Unterschied war schon deutlich zu sehen. Wo in der "Lower Class" teilweise zehn Leute auf engstem Raum schlafen müssen, gibt es in der "Middle Class" immerhin abgetrennte Schlafzimmer für etwas Privatsphäre sowie eine richtige Toilette. Am bemerkenswertesten fande ich aber die Tatsache, dass trotz der unterschiedlichen Verhältnisse, überhaupt kein Neid untereinander herrscht und dass auch die wohlhabenderen schwarzen, die beispielsweise als Anwalt oder Arzt arbeiten, immernoch den Townships treu geblieben sind. Das Gemeinschaftsgefühl hat sich höchstewahrscheinlich während der langen Zeit der Unterdrückung gebildet und ist immernoch spürbar. Desweiteren ist die Wut auf die Südafrikanische Politik deutlich zu spüren. Inzwischen gibt es zwar demokratische Wahlen aber da die Regierung um Jacob Zuma geprägt von Intriegen und Korruption ist, sind die Wahlen meist eher sinnfrei.

Selber beurteilen kann ich das natürlich nicht ganz aber das wurde mir aufjedenfall von den Einheimischen vermittelt.


Abgesehen davon muss ich noch sagen, dass die Afrikanische Sonne schon eine andere Hausnummer als die deutsche ist. Da das Wetter hier gefühlt minutlich wechselt, lohnt es sich immer sich einzucremen. Blöderweise habe ich anfangs darauf verzichtet und lauf nun als Mr. Krabs durch die Gegend.

Antworten (2)

Sibylle
Wow! So viele Eindrücke

Thomas
Cooler Blig Emil

#township#kapstadt