gwunderfitz
gwunderfitz
vakantio.de/gwunderfitz

Siem Reap Kambodscha

Veröffentlicht: 29.01.2018

Wir sind seit Freitag in Siem Reap. Der Flug von Pakxé hierhin war unkompliziert, angenehm und dauerte knapp eine Stunde. Der Flughafen in Siem Reap ist gross, sehr sauber und modern. Vor dem Flughafen warten Verwandte, Taxifahrer und Hotelbetreiber auf ihre Gäste. Wir finden schnell einen Taxifahrer, der uns zu unserem Hostel bringt. Sein Name ist Wana und er erzählt uns im Taxi von seiner Familie und seinem Leben hier in Kambodscha. Er hat zwei Töchter, die beide zur Schule gehen. Die Schulen seien teuer und er als Taxifahrer verdiene nicht viel. Darum biete er nebenbei private Touren an für 40 Dollar / Tag. Er gibt uns ein Heft, indem viele Beiträge von Gästen aus aller Welt zu finden sind, die uns bezeugen sollen, dass er ein guter Tourguide sei. Da wir aber erst angekommen sind und uns erstmal zurecht finden wollen in dieser neuen Stadt, fragen wir ihn, ob es möglich sei, ihn am nächsten Tag per Telefon zu kontaktieren. Energisch schüttelt er den Kopf, hält vor unserem Hostel, lädt unsere Koffer aus und fährt davon. 

Unser Zimmer für die nächsten vier Nächte ist im Top Sky Hostel und liegt an der Samdech Tep Vong Street. Wir bezahlen pro Nacht 9 Dollar. Die Zimmer sind zweckbedürftig eingerichtet. Uns reicht es jedoch völlig aus. Gemäss Bilder im Internet, sollte sich oben auf dem Dach ein Swimmingpool befinden. Uns erwartet stattdessen ein Kunstrasen mit Tischen und Stühlen und einer Bar. Wir erfahren, dass sich der Pool im Hostel nebenan befindet. Das Baden hat sich somit für uns erledigt. Die Pub-Street und der Nachtmarkt liegen in unmittelbarer Nähe und wir können das Abend- und Nachtleben zu Fuss erreichen. Vis-à-Vis befindet sich ein kleiner Supermarkt und links und rechts reihen sich Caffées, Restaurants und kleine Verkaufsläden an.

Am Samstag machen wir uns auf die Suche nach einem Touristenbüro, da wir die Weiterfahrt nach Phnom Penh buchen wollen. Wir werden fündig in der Pub-Street und buchen für Dienstagnacht den Sleeping Bus für 15 Dollar / Person. Danach besuchen wir das Siem Reap War Museum. Es liegt etwa 15 Minuten ausserhalb des Stadtkerns und der Tuk Tuk Fahrer Hok bringt uns hin. Das Museum ist erschreckend und eindrücklich zugleich. Viele Panzer, Kriegswaffen und Fotos sind dort ausgestellt. Nach dem Besuch erzählt uns Hok weitere interessante Details über den Krieg der roten Khmer und er bietet an, uns noch ein wenig die Stadt zu zeigen. Er ist 30 Jahre jung, verheiratet und hat drei Söhne. Seine Frau arbeitet als Englischlehrerin in der Schule und er momentan als selbständiger Tuk Tuk Fahrer und Tourguide. Er weiss viel über die Stadt und das Land zu erzählen und er macht uns bekannt mit Einheimischen beim Kaffee trinken. Wir erfahren, dass er sich in seiner Freizeit mit einer Wohltätigkeitsstiftung für die Leute auf dem Land und für das Wohlergehen seines Landes einsetzt. Er gibt uns Tipps, wie und wo wir günstiger an Eintrittstickets kommen und am Abend geniessen wir zusammen mit ihm den Sonnenuntergang im Angkor Wat Park. Als er uns später wieder in der Stadt absetzt, buchen wir spontan eine Tuk Tuk Tagestour bei ihm für den nächsten Tag. Er freut sich sehr darüber und versichert uns, pünktlich zu sein am nächsten Morgen.

Sonntag 7.55 Uhr, wir treten vor unserem Hostel auf die Strasse und erblicken Hok. Er hat sich chic gemacht. Er trägt schöne Jeans und ein passendes Hemd dazu. Ausserdem hat er eine Kühlbox mitgenommen, die gefüllt ist mit Wasserflaschen. Ich bin entzückt. Die Wiedersehensfreude ist gross und wir sind gespannt auf den Tag und die Eindrücke. Als erstes steuern wir Angkor Wat an. Das Wetter ist ein wenig bewölkt und somit ist es noch nicht allzu heiss. Angkor Wat ist riesig und wir sind sehr beeindruckt. Das muss man einfach gesehen haben! Wir erkunden die alten Mauern auf eigene Faust und verbringen insgesamt eineinhalb Stunden in der Tempelanlage. Anschliessend fährt uns Hok noch zu den Anlagen Angkor Thom, Ta Prohm und Banteya Kdei. Mittlerweile ist es Mittag geworden und die Sonne brennt wieder gnadenlos vom Himmel. Hok macht uns den Vorschlag, auf einem lokalen Markt ausserhalb der Stadt etwas zu Essen und uns dann das Floating Village zu zeigen. Gesagt, getan. Das Essen ist sehr lecker und wahnsinnig günstig (im Gegensatz zu den Restaurants und Markständen rund um die Pub-Street).

Der Eintritt für das Floating Village kostet 19 Dollar (Hok hat uns die Tickets organisiert, alle anderen Touristen zahlen 25 Dollar). Wir steigen in ein Boot und tuckern den Kanal hinunter Richtung See. Links und rechts vom Kanal stehen Pfahlbauhäuser eng aneinander geschmiegt. Am Flussrand warten die Holzboote auf ihren Einsatz, Kinder spielen und die Fischer reparieren ihre Netze. Wir fahren ungefähr eine halbe Stunde auf dem Kanal bis wir den See erreichen. Auf dem See befinden drei Restaurants auf Flossen, die Sonnenuntergangs-Dinner anbieten. Wir entscheiden uns dagegen und fahren wieder zurück zur Anlagestelle. Wir sind ein wenig enttäuscht von der Tour, da wir kein schwimmendes, sondern "nur" ein Pfahlbauhaus Dorf vorgefunden haben. Hok erklärt uns dann aber, das der Wasserspiegel einfach viel zu niedrig sei. Normalerweise würden die Pfahlbauhäuser auf dem Wasser "schwimmen". Es ist bereits 16.00 Uhr am Abend und wir sind alle ein bisschen gerädert von der Hitze und dem langen Tag. Hok bringt uns zurück zum Hostel. Wir bedanken uns herzlich bei ihm für die Zeit, die er mit uns verbracht hat und wünschen ihm alles Gute. Also wenn irgendjemand mal auf Kambodscha gehen sollte, kontaktiert Hok (auf Facebook zu finden mit Hok Has oder Hoks Tuk Tuk Siem Reap). Er ist ein sehr intellektueller Mann, der viel weiss. 

Antworten

#siemreap#pubstreet#nightmarket#angkorwat#tempel#tuktuk