Veröffentlicht: 22.04.2023
44. Tag: Heute sind wir weiter in den Süden des Peloponnes-Daumen vorgedrungen. Unser erstes Ziel waren die Dolinen von Didima. Dabei mussten wir die Halbinsel von Ost nach West überqueren.
Seit wir hier in Griechenland unterwegs sind, mussten wir schon zahlreiche Gebirgszüge überqueren. Manche davon waren ganz schön hoch und manche fahrtechnisch ziemlich aufregend, weil die Straßen schmal und schlecht gesichert waren (keine Leitplanken etc.). Aber alle haben uns landschaftlich gefallen. Damit hatten wir nicht gerechnet, dass Griechenland so viele ansehnliche Pässe hat. Leider haben wir das bisher kaum im Bild festgehalten und auch nicht hier publiziert. Als wir heute Morgen wieder mal so eine Überquerung hatten, haben wir uns deshalb vorgenommen, darüber zeitnah zu berichten.
Bei der Anfahrt auf Didima sieht man schon von weitem die größere der beiden Dolinen. Dolinen entstehen wenn Kalkstein unterirdisch vom Wasser aufgelöst und weggespült wird, und dann schließlich in sich zusammenbricht. Von oben gesehen, entsteht dann ein Loch im Boden. Und solche „Löcher“ gibt es zweimal bei Didima, sie gehören zu den größten weltweit. Die kleinere der beiden Dolinen ist kreisrund und hat eine ziemlich konstante Tiefe. Wenn man am Boden dem Rand entlang läuft, kann man sie in ein paar Minuten umrunden. Dabei trifft man auch auf zwei kleine orthodoxe Kapellen, die den überhängenden Dolinenrand als „Dach“ verwenden.
Die größere Doline liegt am Hang, und hat deshalb nur auf einer Seite einen deutlich „ausgearbeiteten“ Rand. Auch sie kann man erkunden, dabei muss man aber schon öfter mal auf allen Vieren heruntergefallene Felsbrocken überwinden, und die Erkundung dauert schon eine gute halbe Stunde. Die gefällt uns noch besser, weil die hohe Rückwand schon ziemlich bedrohlich über einem hängt. Sehr schön, hat uns richtig Spaß gemacht!
Danach ging’s zur Höhle von Franchthi. Das ist keine der vielen Tropfsteinhöhlen, die es hier gibt, sondern im Grunde ein sehr breiter natürlicher Steinbogen, der einst eine kleine prähistorische Siedlung beheimatete. Das ist auch ganz interessant, kann aber nicht mit den Arches im Bundesstaat Utah mithalten. Der Besuch hat sich trotzdem gelohnt, vor allem in Kombination mit dem schönen Strand, an dem wir losgelaufen sind. Der gehört für den Rest des Nachmittags nämlich uns. Das Wasser ist hier deutlich wärmer als bisher, so dass wir zum ersten Mal etwas länger schwimmen können.
Am Abend gibts dann allerdings ein kleines Gewitter, so dass statt gegrilltem Gemüse „nur“ Salat auf dem Speiseplan steht.