Go East - Mit dem Fahrrad zu Ev. Gemeinden in Osteuropa
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45. Tag - 22. August: Tata - Super Start in Ungarn

Veröffentlicht: 24.08.2022

Wieder einmal ist die App "Wetteronline" nicht präzise. Heute Vormittag (Montag) sollte es eigentlich regnen. Jedoch: Der Himmel war zwar bedeckt, aber es kam kein Tropfen von oben. Deshalb radelte ich los und "verabschiedete" mich auf der Donaubrücke von der Slowakei und radelte `rüber nach Ungarn, in mein viertes Land meiner Reise. In Ungarn ist mit ca. 40% die katholische Kirche zahlenmäßig am Größten, dann folgt die die Reformiert-Calvinistische Kirche mit 11% und zur Evangelisch-Lutherischen gehören nur 2%, wie ich in meiner Planung vorher herausfand. Überwiegend möchte ich in den nächsten zwei Wochen natürlich Evangelische Gemeinden besuchen. 

Erstes Ziel war die touristisch geprägte Kleinstadt Tata. Auf der ungarischen Seite von Komarno besorgte ich mir im Touristbüro Land- und Radkarten von Ungarn, welche es kostenlos gab. Tata liegt nur 20km entfernt. Schon am Nachmittag kam ich in der Stadt an. Zuerst besichtigte ich die historische Burg im Zentrum und anschließend fuhr ich zum Stadtrand, wo sich die Ev. Kirche befindet. Ich fand zwar die Kirche, aber nicht das Pfarrhaus. Ich telefonierte im gebrochenen Englisch und Matyas, der Pfarrer, antworte im gutem Deutsch und sagte, das er in 10 Minuten da ist. Wieder einmal war ich über die Bereitschaft positiv sehr überrascht. Er kam mit seiner Frau und beide öffneten die kleine Ev. Stadtkirche von Tata.

Schon seit 1988 ist er in Tata tätig. Die Kirche ist noch recht jung und wurde erst 1926 gebaut. Wenn ich mir die Zahl der Gemeindeglieder richtig gemerkt habe, gehören ca. 180 Menschen zur Kirchengemeinde. Gottesdienst ist jeden Sonntag, zu dem ca. 40-50 Mitglieder kommen. Sehr guter Schnitt, dachte ich sofort. Viel besser, als bei uns. Kindergottesdienst gibt es auch, sowie im Sommer ein kleines Kindercamp. Seit Jahren findet jeden Donnerstag eine Bibelstunde statt. Die Arbeit mit Jugendlichen ist schwierig, weil sie oft andere Interessen haben. In der Coronazeit gestaltete Matyas Videoandachten. Zum großen historischen Reformationsjubiläum 2017 spende ein Mitglied einen neuen Taufstein. Hier zeigt sich wieder einmal, dass der Evangelisch-Lutherische Glaube in Ungarn zahlenmäßig zwar klein ist, aber den Gemeindemitgliedern sehr wichtig. Wie redeten noch eine Weile und beide luden mich ein bei Ihnen im privaten Haus zu übernachten und weiter miteinander zu reden. Ich willigte gerne ein. Erstens: weil mir Matyas bei der weiteren Planung von Gemeindebesuchen behilflich sein konnte und Zweitens, weil für den Rest des Tages nun noch starker Regen zu erwarten war.

Bei Ihnen angekommen, durfte ich zuerst duschen und dann unterhielten wir uns noch lange über die kirchliche Situation und Herausforderungen in Ungarn und bei uns. Interessant war das Gespräch über die ungarische Sprache. Der Zusammenhang zur finnischen Sprache, wie ich es in meinen Kopf hatte, ist vollkommen überbewertet, ja ein "Mythos", denn es gibt mehr Ähnlichkeiten mit der mongolischen Sprache. Etwas später zeigte ich auch Bilder und Videos von meiner Arbeit und wir wurden recht bald "warm" bei den vielen Themen über die wir uns unterhielten.  Für den nächsten Vormittag wollte Matyas mir die Nachbarstadt Tatabanya zeigen. Ich war über die herzliche Gastfreundschaft und Offenheit sehr dankbar, denn draußen regnete es unaufhörlich. Super Start, dachte ich, für meinen ersten Tag in Ungarn und schlief zufrieden ein.

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