Go East - Mit dem Fahrrad zu Ev. Gemeinden in Osteuropa
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35. Tag - 12. August: Nove Mesto und Pistany. Zwei unterschiedliche Städte

Veröffentlicht: 15.08.2022

Nach dem mutterseelenalleinen Frühstück machte ich vor der Weiterfahrt noch eine Wanderung auf die Burgruine von Beckov. Auf dem Weg kam ich an einem Friedhof mit jüdischen Grabsteinen vorbei. Jedoch fand ich dazu nirgends eine Information. Weder auf einer Tafel auf dem Weg, noch im Internet. Von der Burg hatte ich einen schönen Ausblick die kommende Tiefebene. Die Burg selbst fand ich nicht so interessant. Vielleicht auch weil ich schon so viele Burgen in Deutschland und Europa besichtigt habe. Mein Tagesziel war die Kurstadt Piestany. Jedoch wollte ich noch die „Neue Stadt“ – slowakisch: Nove Mesto – eine Indstriestadt, mit einer eigenen Ev. Gemeinde unterwegs, bei einem Zwischenstopp, besichtigen. Denn heute waren nur rund 40 km mit dem Rad zu fahren. In Nove Mesto, mit seinem sehr hohen und imposanten Turm, traff ich den Pfarrer zunächst nicht an, aber zwei Stunden später, als ich noch einmal klingelte. Seine Gemeinde hat immerhin 2000 Mitglieder, zusammen mit zwei weiteren Predigtstellen. Vor Corona kamen ca. 400 Gottesdienstbesucher. Nach Corona kommen „nur“ 250-300. Trotzdem eine gute Quote im Vergleich zur Beteiligung bei uns, dachte ich. Den alten Stand wieder zu erreichen, ist für ihn zur Zeit die größte Herausforderung. Ebenso den Gemeindechor wieder zu beleben, der in der Pandemiezeit leider aufgeben musste. Es gibt alle möglichen Gemeindegruppen, wichtig ist die Jugendarbeit nach der Konfirmation. Er berichtete weiter, dass sein Sohn mit Freunden eine christliche Rapband gegründet hat, die schon auf verschiedenen Jugendfestivals aufgetreten ist. Stolz zeigte er ein professionell erstelltes Musikvideo seines Sohnes. Gerne wäre ich noch etwas geblieben, aber ich wollte ja noch die Kurstadt Piestany an der Vah am Nachmittag erreichen.

Schnell fand ich dort die relativ kleine, aber sehr schöne Stadtkirche, die auch evangelisch nach der Gegenreformation geweiht wurde. Öfters kommen auch Touristen zu den Gottesdiensten und Konzerten. Die Besucherzahlen habe ich mir leider nicht gemerkt. Die Gemeinde hat eine eigene kleine Bibliothek, die auch von Kurgästen genutzt wird. Leider war das Gespräch relativ kurz. Da die Kirche mitten im Zentrum der Stadt liegt und keine Wiese hat, ergab sich auch keine Zeltmöglichkeit für eine Nacht. Jedoch fand ich am Stausee in der Nähe der Stadt ein schönes und vor allem ruhiges Plätzchen zum Übernachten. Ich brutzelte mir etwas in der Pfanne und genoss den schönen Sonnenuntergang über dem Stausee.

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