Veröffentlicht: 29.01.2023
Wo zur Hölle liegt Yarram? Genau in „the middle of everywere“, so bewirbt sich die Gegend im südlichen Gippsland (übrigens nicht nach Gips, der als Kalkgestein hier abgebaut wird benannt, sondern nach einem british royal Verwalter von dereinst) heute.
Am gestrigen Abend sind die Rauschschwaden leider nicht abgezogen, kein Wind und zu viele Feuer tauchen das kleine Tal in eine Dunstwolke aus Rauch und Würstchenduft.
Wir ziehen weiter und besuchen ein Überbleibsel aus vergangener Zeit, eine Eisenbahnbrücke aus einer Zeit um 1900, selbstverständlich aus Holz, dreistöckig und bis zum großen Waldbrand um 1912/13 in Betrieb, mit schmalen Zügen befahren, eine moderne Art Personen, Waren und Vieh zu transportieren.
Wir durchfahren eine offene Landschaft und bergige Regionen und kommen nach Yarram, 70 km von Fosters (Bier) entfernt an, beziehen als einzige Gäste den free Camp Ground, alle anderen sind zurück in ihren Wohnorten, und haben sich bei langen Staus auf der Autobahn die Räder in das Auto gestanden.
Wir durchfahren einen weiteren NP, den Tarra Bulga NP, sehen wiederum dichte Eukalyptuswälder und werden gewarnt vor Känguru, Koala und Wombat. Doch außer drei kleineren schwarzen Kängurus kreuzen heute keine Tiere unseren Weg. Dass die Flächen hier unter Schutz gestellt werden ist folgerichtig, ein Waldstück weiter, in Privathand ist nach einem Waldbrand vollständig gerodet. Dem Besitzer mag die Naturverjüngung zu lange dauern.
In Yarram besichtigen wir den Ort, 1.700 Leute leben hier, im Zentrum für die umliegenden landwirtschaftlichen Betriebe, und so gibt es eine Agrargenossenschaft mit Tanke, ein medizinisches Zentrum, früher einmal ein Gericht und ein Hotel mit Pub. Unser heutiges Ziel versteht sich, 2 km hin und 2 wieder zurück zum Stellplatz. Im Pub wird gekichert, gelacht, Poolbillard gespielt, gewettet und wie überall auf der Welt, zeigt man sich You Tube Filmchen. Gemeinsam lacht es sich leichter. Im Fernseher laufen Hits aus den 80 Jahren, und Nena`s 99 Luftballons sind auch dabei.
Auf dem Weg zurück gibt es Fish and Chips, heute ohne Chips und wir nehmen Hai Stücke mit zum Schlaf- und Futterplatz.
Wie gesagt, wir stehen alleine auf dem Platz, das macht aber nichts, wir sind es mittlerweile gewohnt und das Feuer brennt auch, wegen der Fliegen und auch sonst so.