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Riga - wo die Katze auf dem Dach sitzt

Veröffentlicht: 01.09.2017

In der lettischen Hauptstadt Riga verbrachten wir zwei sehr schöne Tage. Zunächst hatten wir das Glück einen kostenlosen Parkplatz (diesmal wirklich kostenlos ;) unmittelbar am Altstadtrand zu finden, von welchem aus wir unsere Touren starten konnten. Nachdem uns Anne einwandfrei dorthin gefahren hatte, standen wir zunächst vor einer Wand: einem riesigen Kreuzfahrtschiff, welches sich vor uns am Hafen erstreckte und Anne sehr erstaunte. Wir begaben uns in das Stadtzentrum und besichtigten zunächst ohne echten Plan und Ziel die Straßen der Nase nach und kamen neben bedeutenden und schönen Kirchen an drei alten und hübsch anzuschauenden Wohnhäusern (den drei Brüdern) vorbei und landeten nach der Börse (Jugendstil!!!) und dem Domplatz irgendwann vor dem Rathaus. Dort befand sich die Touristeninfo, in welcher wir einen Stadtplan ergattern konnten, der uns verriet, was wir nun schon so alles Tolles gesehen hatten. Gut informiert schlenderten wir weiter von Sehenswürdigkeiten zu weiteren Schönheiten und landeten schließlich vor einer sehr hohen Kirche. Kurz bevor diese schloss, nutzen wir noch die Gelegenheit auf ihren Turm zu fahren - wohl bemerkt mit kircheneigenem Fahrstuhl!? - und bekamen einen herrlichen Rundumblick. Die anschließende Abendbrotzeit verbrachten wir in einem kleinen Jazz-Lokal "Zur Blauen Trompete" mit guter Kost und Livemusik. Es blieb nicht das letzte Etablissement an diesem Abend... Verhängnisvoll für diese Nacht war letztlich eine kleine und peinliche Anekdote meinerseits. Wir gelangten zurück zum Auto und ich beschloss mit etwas Gitarrenspiel noch die verbliebene Flasche Bier zu leeren, als einige Zeit später die guten Freunde von der lettischen Polizei mit Scheinwerfern zu uns kamen. Meine spontane Anfrage "How can I help you?", entgegneten sie freundlichst mit dem Angebot mir helfen zu wollen, da, wie ich nun Dank Verwarnung und Informationsprospekt umfangreich aufgeklärt weiß, das Alkoholtrinken in Rigas Öffentlichkeit verboten ist. Tada! Irgendwo in Nähe des Parkplatzes müssen wohl Kameras installiert sein, welche die Beamten zielgerichtet zu mir führten. Now I got a Story to tell...

Am nächsten Tag erkundeten wir zunächst die riesigen Markthallen der Stadt, welche von Lebensmitteln aller Art zum Spottpreis, Blumen, Kleidung fernöstlicher Herstellung und wohlbekannte Produkte aus der Heimat so ziemlich alles zum Kauf anboten. Im Anschluss setzten wir unsere Altstadtbesichtigung fort und gelangten durch unser Ohr zu guter Straßenmusik verführt, zum uns rätselhaft offenbarten Wahrzeichen der Stadt: der schwarzen Katze von Riga. Wie wir letztlich herausfanden, installierte diese einst ein beleidigter Kaufmann, welcher nicht in der Handelsgilde der Schwarzköpfe aufgenommen wurde, diese Katze auf seinem Dach, genau gegenüber dem Gildenhaus so, dass das buckelige Tier dem Haus sein Hinterteil präsentierte. Nachdem der Kaufmann doch noch zum Schwarzkopf gemacht wurde drehte er die Statue kurzerhand und beseitigte damit den Affront.

Von der Zeit getrieben und den Eindrücken erfüllt verließen wir das schöne Riga gen Süden und damit schon nach Litauen.

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