Veröffentlicht: 18.02.2024
22. Tag: Wir waren heute schon um 10 Uhr auf dem Markt Campo de Guardamar. Wir fanden ohne Probleme einen Parkplatz und stürzten uns in das Treiben. Das dauerte für mich genau fünf Minuten, dann saß ich in einem der vielen kleinen Imbiss- und Café-Buden und genoss meinen ersten Cortado. Und dazu genehmigte ich mir einen Toast mit Tomaten und Knoblauch. Eigentlich war es Knoblauch mit Tomaten – ich fürchte, ich werde den Rest unserer Spanien-Reise mit einem Kaugummi zwischen den Zähnen verbringen.
Icke kam schon nach zwei Cortados und wedelte mit ihren grünen Plastiktüten. An ihrem Strahlen erkannte ich, dass sie ihre Streichliste erfolgreich abarbeiten konnte, womit mein Tag gerettet war. Allerdings wartete bei der Rückkehr zu unserem Wohnmobil eine böse Überraschung auf uns: Man hatte uns zugeparkt! Das war vor allem deshalb nicht lustig, weil wir direkt in der prallen Sonne standen und die Hunde mit an Bord hatten. Mit ihnen auf den Markt zu gehen, diesen Stress bei den vielen Menschen konnten wir ihnen nicht zumuten. Ich versuchte auszuparken. Icke stieg aus und half mir, aber es dauerte 20 Minuten, ehe wir es geschafft haben. Wir hatten für einen langen Stau gesorgt, aber niemand regte sich auf. Außer Icke, die schweißnass einstieg. „Das waren nur Millimeter“, sagte sie und wischte sich über die Stirn.
Das schwerste Stück an diesem Tag stand mir noch bevor. Die Anfahrt zu unserem Stellplatz Granda la Carmela fünf Kilometer nördlich von Santomera hatte es in sich. Wir wurden dreimal über einen Kreisel zurück geführt, weil ich falsch abgebogen war. Nach unserem Navi war alles in Ordnung, der Sandweg neben der Autobahn war auf dem Display nicht zu erkennen. So brauchten wir für die 51 Kilometer fast eineinhalb Stunden. Und 500 Meter vor dem Ziel versperrte uns ein großer Schäferhund den Weg. Alles Hupen half nichts, und so griff Icke tief in die Trickkiste – in den Futterbeutel – und lockte den armen Hund zur Seite.
Für die schwierige Anreise wurden wir bei unserer Ankunft entschädigt – und zwar so richtig! Wir bekamen den schönsten Stellplatz, der zurecht die Nummer eins trägt. Er liegt zwischen zwei großen Bäumen und bietet guten Schatten. Das wird vor allem in den nächsten Tagen wichtig, weil es bis zu 27 Grad heiß werden soll. Wir haben zudem freie Sicht auf die herrliche Landschaft vor uns, die wir in den nächsten Tagen erkunden wollen.