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Südinsel 2.0-Unser Abenteuer am anderen Ende der Welt

Veröffentlicht: 29.10.2018

Naja also das Erste was uns erwartete, war ein Bett in einem 8 Bettzimmer des „Bumbel’sBackpacker-Hostels“ in Queenstown. Ein Hoch auf richtige Matratzen mit der Hoffnung, dass unsere Hüft- und Rückenschmerzen bald besser werden. Wir waren froh die Nacht in einem beheizten Raum zu schlafen und nicht mehr bei gefühlten Minusgraden den eigenen Atem sehen zu können. Zur Abwechslung gönnten wir uns ein paar mehr Stunden Schlaf, um dann am nächsten Morgen ausgeschlafen die kommende Zeit zu planen. Nachmittags schlenderten wir durch das wunderschöne Skistädtchen Queenstown. Hier gibt es super süße Einkaufsstraßen, kleine Café’s und einen sehr bekannten Burgerladen, den wir von vielen Reisenden empfohlen bekommen haben. Für uns war klar: Den sogenannten „FERGBURGER“ können wir uns nicht entgehen lassen! Trotz der Warnung, dass man manchmal 45-60 Minuten in einer langen Schlange vor dem Laden warten muss, stellten wir uns an und kamen glücklicherweise schnell dran! Schon nach kurzer Zeit durften wir in den duftenden Burger reinbeissen und in noch kürzerer Zeit war er dann leider auch schon verschwunden. Unser Fazit: Ein absolutes Must-Do in Queenstown.

Wir alle waren begeistert von Queenstown, da bisher die Städte im Süden eher einfach und lieblos gestaltet waren und uns hier das Gegenteil erwartete. Eine moderne, schöne Stadt mit einer beeindruckenden Lage am See in mitten von schneebedeckten Bergen-einfach traumhaft. Doch nach zwei Nächten mussten wir uns auch schon wieder verabschieden. Unser Ziel war es nämlich in ca 3 Wochen mit der Fähre auf die Nordinsel überzusetzen. Mal sehen ob wir das schaffen…

Durch den Umtausch von unserem Camper in unser Auto, hatte sich unsere Route auf der Insel etwas verändert. Da wir aber nichts auslassen wollten, ging es für uns erneut in den Süden der Insel. Von Invercargill aus, wo wir bei einer sehr gastfreundlichen Familie unterkamen, planten wir einen Tagesroadtrip durch die „Caitlins“. Das bedeutete für uns eine 6 Stunden Fahrt durch eine unglaublich beeindruckende Naturlandschaft. Es könnte uns definitiv schlechter gehen. Mit toller Musik, netten Gesprächsthemen und der beeindruckenden Aussicht, die am Fenster vorbei flog, war es ein unvergesslicher Tag. An manchen Stellen stiegen wir aus, um zum Beispiel zu den „Purakaunui Wasserfällen“ zu laufen oder den südlichsten Punkt Neuseelands, den sogenannten „Slope-Point“, zu sehen. Am „Curio-Bay“ hatten wir die Hoffnung Delfine und Pinguine beobachten zu können. Leider war es sehr kalt, windig und regnerisch, also nicht grade die besten Bedingungen um lange auf die wilde See zu schauen. Somit blieb dieses Highlight an diesem Tag leider aus. Aber diese kleine Enttäuschung wurde von der Aussicht, auf dem Rückweg, direkt wieder entschuldigt.

Schon am nächsten Tag mussten wir uns jedoch von dem tollen Haus, dem sympathischen Ehepaar und der Farmlandschaft verabschieden.

Für uns ging es an diesem Tag in Richtung Te Anau, einer kleinen Stadt am Tor zum Fiordland.

Hier lernten wir ein deutsches Mädchen, einen lustigen Franzosen und seinen englischen Freund kennen. Gemeinsam waren wir eine sehr lustige, durchmischte Truppe und verbrachten zwei schöne Abende, mit vielen lustigen Gesprächen über alle möglichen Themen. Doch nicht nur dank den Dreien hatten wir eine schöne Zeit hier. Sondern vor allem wegen unserem Ausflug zu „Milford Sound“, der Fjord, der mehrfach als das „achte Weltwunder“ bezeichnet wird.

Aufgrund von dem schlechten Wetter war am Vormittag die einzige Straße die dorthin führt gesperrt. Zum Glück hieß es gegen Mittag: Freie Fahrt!

Vorsichtig und mit genügend Respekt vor dem Bergpass durch schneebedeckte Berge und Regenwald, ging es für uns los. Leider war auch vor Ort das Wetter nicht unbedingt vielversprechend. Das Fiordland war größtenteils im Nebel verschwunden. Trotz allem ein sehr beindruckendes und mystisches Naturspektakel. Im Nachhinein sind wir uns sicher, dass sich eine Bootsfahrt durch Milford Sound definitiv gelohnt hätte. Doch bei dem schlechten Wetter war es für uns die richtige Entscheidung darauf zu verzichten. Auf dem Heimweg konnte man vor lauter Nebel kaum noch die Schilder erkennen und wir waren alle froh nach mehreren Stunden endlich im Hostel anzukommen.

Unser nächster Stopp auf der Route hieß Wanaka, ein weiteres idyllisches Städtchen mit einem einzigartigen Blick auf Seen und Berge. Diese Aussicht konnten wir uns nicht entgehen lassen und wanderten deshalb am nächsten Morgen auf den „Mount Iron“. Von hier aus konnten wir die volle Pracht der Natur um uns herum genießen. Mit einem Apfel gestärkt geht es für uns wieder einige Höhenmeter nach unten in Richtung Lake Wanaka. Hier soll es einen „einsamen Baum“ geben der sich mitten im Wasser befindet. Ok vor Ort war es deutlich weniger Spektakulär als erwartet, aber naja. Die Abende hier verbrachten wir hauptsächlich in der hosteleigenen Bar mit verschiedenen Spielen, wie zB Billard.

Ab hier fuhren wir über den Arthur’s Pass einmal quer durchs Land um letztlich in Greymouth, einem Ort an der Westküste anzukommen.

An dieser Stelle müssen wir unbedingt mal loswerden, dass die Straßen in Neuseeland oftmals eine echte Herausforderung sind. Eng, so gut wie nie eine Leitplanke, nicht mal wenn es neben einem knapp hunderte Meter runter geht, und dazu sind 90 Prozent der Straßen einspurig. Ach ja und dann wären da auch noch die Neuseeländer, die immer schneller fahren, als wir und scheinbar Spaß daran haben jede Kurve ohne Einsicht zu schneiden. Naja dafür sind sie nett und bedanken sich wenn man sie vorlässt.

Angekommen in Greymouth, dann der Blick aufs Handy, Soziale Netzwerke abchecken und dann der freudige Zufall. Lilly, eine unserer Schulfreundinnen, die ein Au-Pair Jahr in Auckland macht und momentan für ein paar Tage auf der Südinsel ist, befindet sich genau in dem gleichem Ort. Ein kurzer Anruf und dann das ungeplante Wiedersehen ein paar Wochen vor dem Geplanten. Es war für uns super schön und ein Stückchen Heimat auf der anderen Seite der Welt. Gemeinsam verbrachten wir den ganzen Abend und quatschten bis spät in die Nacht.

Leider mussten wir uns an diesem Tag auch schon wieder verabschiedet, aber zum Glück nur auf Zeit, denn in ein paar Wochen sind wir schon in Auckland und dann werden wir uns wieder treffen!

Der nächste Höhepunkt auf unsere Liste waren die „Pancake Rocks“. Direkt an der Küste vor einem großen Regenwald erstreckten sich die beeindruckenden Felsen. Ihr Aussehen erinnert an aufgestapelte Pfannkuchen, weshalb sie sich ihren Namen verdient haben und wir Lust auf die Süßspeise bekamen. Pustekuchen. Für uns gibt es heute zur Abwechslung mal wieder Nudeln.

So langsam merken wir, dass unsere Zeit auf der Südinsel sich immer mehr dem Ende zuwendet.

Ab hier waren es nur noch drei verbleibende Ziele bis wir dann mit unserem Auto auf die Fähre fahren. Das bedeutet nichts anderes als jeden verbleibenden Moment, jedes wunderschöne Fleckchen Natur zu genießen und versuchen möglichst viel abzuspeichern.

So auch unser kleines Holzhüttchen nähe Nelson. Unser Vermieter besitzt zusätzlich eine Hundepension und so war klar, dass wir den halben Nachmittag in mitten von unzähligen süßen Hunden verbrachten. In der Zeit bis zum Schlafengehen, schlenderten wir durch die nahegelegene Hafenstadt.

Von hier aus ging es ganz in den Norden der Insel, wo wir in einer eigenen Wohnung inmitten des Regenwaldes übernachten durften. Was ein Traum! Ohne direkte Nachbarn, Straßen oder andere Lichtquellen war es eine fantastische Gelegenheit den Sternenhimmel zu beobachten. Mit unzähligen funkelnden Sternen über uns und wärmenden Heizdecken unter uns schliefen wir wie Engel!

Das war auch gut, denn am nächsten Morgen erwartete uns eine wunderschöne und gleichzeitig sehr anstrengende Wanderung. Der Startpunkt lautete „Cape Farewell“ und von hier aus sollte es zum „Wharariki Beach“ gehen. Blöd nur, dass weit und breit kein Wanderweg in Sicht war. Die einzigen Anhaltspunkte waren ab und zu ein paar rote Wegweiser, die uns über die hügeligen Schafswiesen direkt an den Klippen entlang führten. Sehr abenteuerlich mit einem unvorstellbar schönem Ausblick über das weite Grün und das offene Meer. Ab und zu konnten wir sogar die Schafe mit ihren Lämpchen direkt neben uns spielen sehen. Für uns alle definitiv ein wunderschöner Ausflug zum Ende unserer Zeit auf der Südinsel!

„Die letzten Wochen sind wie im Flug vergangen!“ - das war DIE Erkenntnis, die uns in Picton überkam. Unseren letzten Abend verbrachten wir mit vielen Deutschen, die alle im selben Hostel übernachteten.

Schon wenige Stunden später saßen wir auf der Fähre, die uns innerhalb der nächsten vier Stunden nach Wellington bringen soll.

Tschüss Südinsel, du warst ein wunderschönes Abenteuer!

Auf weitere schöne Wochen im Norden.

Antworten (1)

Rafet
Wow, ich wurde nicht enttäuscht!