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Tulsa Time

Veröffentlicht: 04.06.2017

3.06.2017

Heute ist Kilometerfressen angesagt. Ziel ist der Bundesstaat Oklahoma. Zu Beginn wissen wir noch nich,t welche Stadt wir ansteuern. Die Entscheidung fällt nach dem Rat einer netten älteren Dame im informationszentrum am Highway 40. Wir fahren nach Tulsa und von dort auf der Route 66 nach Oklahoma City.

Bemerkenswert ist, wie alt die Beschäftigen aller Informationszentren sind, die wir bisher besuchten. Entweder reicht die Rente nicht oder sie arbeiten ehrenamtlich. Jedenfalls sind sie alle sehr nett und nehmen sich Zeit. Alle legen großen Wert darauf, dass wir uns in die Liste eintragen.

Wir und unser Wagen lösen immer wieder die verschiedensten Reaktionen aus. An der ersten Raststätte wollte ein Mann unbedingt wissen, wie es denn in einem solchen Gefährt ist. Nachdem wir im Lokal waren, ist er extra noch einmal mit seinem Auto vorbeigefahren und konnte es offensichtlich nicht glauben. Im Lokal lachte ein Mann mit seiner Familie laut darüber, dass wir unsere Jacken anziehen, wenn wir in geschlossene Räume gehen. Es ist einfach so kalt wie in der Kühlabteilung beim Kaufland. Während alle in T-Shirt und Shorts ihre Hamburger vertilgen sitzen wir fröstelnd daneben.

Auf dem Campingplatz schließlich werden die Dimensoinen klar. Wir haben den kleinsten Stellplatz, den es gibt und könnten noch drei Camper von unserer Preisklasse dazu stellen. Es gibt auch Amerikaner mit kleinen und mittleren Wohnwagen. Aber verblüfflend ist, wie viele extrem große Wohnmobile es gibt. Sie sind so groß wie ein Stadtbus und hinten hängt noch der Familienwagen dran. Das Gespann hat dann die Dimension eines Gelenkbusses und würde unseren Platz angemessen füllen.

Teilweise ist ist es hanbüchen, wie die Teile ausgestattet sind. In einem waren zwei riesige Wohnzimmersessel mit Lederbezug aufgestellt. Draußen sind Fernseher mit 135 cm Bildschirmdiagonale angebracht. Der Wagen ist von unten blau beleuchtet und sieht wie eine Disko aus, weil die Farben wechseln. Soll alles so sein, wie zu Hause oder ist das zu Hause? Jedenfalls hat das nichts mit Camping zu tun.

Die Menschen aus diesen Gefährten und ihre Hunde gehen keinen Schritt zuviel. Manchmal nur 10 Meter, Haufen machen, Heim gehen. Viele lassen sich mit Golfkarren herumkutschieren und sehen so aus, als würden sie aus den Teilen herauswachsen.

Ach ja. Wir sind in Tulsa auf einem Campingplatz gelandet, der zum Casinoimperium der Cherokee gehört. Das Casino liegt im Tribünengebäude einer Pferderennbahn. Wir waren dort auf Rat der Campingplatzchefin essen. Der Preis war so klein wie die Portion groß. Wir konnten nicht annähernd aufessen und die Getränke waren frei. Das ist wohl das Lockangebot für die Spielerinnen und Spieler. Aber ich glaube garnicht, dass die das brauchen. Die spielen auch so. Wahrscheinlich gibt es ein Gesetz in Oklahoma, dass die Leute was im Bauch haben müssen, wenn sie Pleite sind.

Gleich gibt es Livemusik und Fassbier. Wir werden mal gucken.

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