Anfang Januar, eine Woche spaeter als im vorherigen Jahr, haben wir begonnen wieder fuer Hansens Cherries zu arbeiten.
Das zweite Jahr. Der selbe Ort. Die selbe Arbeit. Die selben Menschen und doch fuehlt sich alles ganz anders an. Im vergleich zum letzten, ist dieser Sommer viel kaelter und es regnet fast taeglich. Wir arbeiten volle Tage, das heisst von 6 Uhr morgens bis um 15 Uhr am Nachmittag, und viele Tage. Insgesamt geht diese Saison sieben Arbeitstage laenger als die vorherige.
Das Wetter spielt verrueckt! An einem Tag erschlaegt einen die Hitze und am naechsten sucht man seine Winterjacke wieder herraus. Der beeindruckenste wechsel war von knapp 40 Crad C zurueck zu 15. Oft war ich froh der Hitze oder eben Kaelte in unserem tollen Zimmer zu entkommen.
Organisatorisch laeuft alles ab wie wir es schon kennen. Wir werden in Teams mit bis zu 15 Personnen eingeteilt und Ernten gemeinsam eine Reihe nach der anderen. Pro Person bekommen wir dann zwei Baeume und wenn diese geerntet sind machen wir uns durch ein lautes “Tree check” bemerkbar, so das unser Team Leiter kommen kann und kontrolliert das auch jede einzelne Kirsche im Eimer gelandet ist.Wenn dann unsere Eimer voll sind bringen wir sie zur Quality Controll, QC, der dann checkt das wir nur einzelne Kirschen gepflueckt haben und keine verdorbenen. Dieses Jahr gab es keine Picker Karten mehr, unsere Lugs wurden elektronisch gezaehlt. Jeder von uns hat einen QR Code um den Hals gehaengt bekommen, dieser wird dann jedes mal gescanned wenn wir einen vollen Eimer bringen. Auf einer App wird dann genau festgehalten wieviele Eimer man am Tag pflueckt, die genaue Uhrzeit und natuerlich kann man somit ganz einfach den Durchschnitt eines jeden Pflueckers sehen. Sicher interessant aber doch auch ganz schoen ueberwachend.
Wir sind in einem guten Team. Die anderen Pfluecker sind nett und wir haben eine gute Beziehung zu unserem Supervisor und QC. Wir moegen uns sogar so gerne das wir uns auch ausserhalb des Orchards verabreden und treffen.
Diese Saison ist die beste die ich bisher hatte. Ich fuehle mich stark und motiviert wie nie. Nach der Arbeit habe ich dann auch noch begonnen ein paar Sport Uebungen zu machen. Ich trainiere meine Beine, Arme und Bauch und bemerke, dass ich die Berge schneller hinauf komme, was mich wiederum noch mehr motiviert.
Die Zeit fliegt an mir vorbei. Ich bemerke es kaum, dass wir fast zwei Wochen am Stueck arbeiten... warscheinlich konnte ich kaum die Ankunft meiner Liebsten erwarten!
