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Der Abschied von einem neuen Freund

Veröffentlicht: 11.03.2018

25 Februar 

Der letzte Tag hatte sich immer schneller unaufhaltsam angebahnt und nun war er gekommen.

Eigentlich war geplant ein paar letzte Touren im zweiten Park zu machen, doch es sollte ganz anders als gedacht verlaufen. 


Wir standen schon bereit an der Bushaltestelle, als die Erkenntnis uns, wie ein Blitz traf...

Heute war Sonntag!

Wie in Deutschland auch fahren am Sonntag die Busse anders...
Ein Blick auf den Fahrplan bestätigte die Annahme.

Und jetzt hatten wir schon bei einer Panaderia (Bäckerei) ein paar süße Teigtaschen gekauft, weil ein Obstfrühstück im Park zu lange gedauert hätte...

Aber spontan wie wir sind; 

Gar kein Problem!

Stattdessen ging es zum Fluss unterhalb des Cerro de la Mor. Dort angekommen genossen wir die Teigtaschen mit etwas Obst und einer tollen Natur, um uns herum.

Alles vertilgt ging es für Conny und mich auf den Hügel, doch das war noch längst nicht alles. 


Eduardo hatte uns erzählt das einige umliegende Hügel ohne Probleme passierbar sind. 

Also nichts wie los!

Wir sprachen viel. Mal über dies, mal über das.
Anfangs rannten einige Leute in Neonfarbenen Sportanzügen (Wieso Neonfarben?) die Hügel rauf und anschließend wieder herunter.

Nach einer Weile entdeckten wir mit etwas Faszination einen Kadaver einer Kuh.

Bis auf die Knochen und ein wenig Fell war nichts übrig geblieben.
Beeindruckend sich die einzelnen Knochenpartien mal etwas genauer anzusehen.

Alles genug bestaunt wanderten wir zu den nächsten umliegenden Hügeln, auch mal schnell über einen Zaun drüber.
Wäre Quatsch gewesen nach einer Stunde umzukehren...

Einen ständigen Begleiter hatten wir immer an unserer Seite. 

Nicht nur ab und an mal ein paar Kühe (lebend), ein wildes Kaninchen (man haben die ein Tempo drauf) und ein paar Vögel, sondern auch Heuschrecken.

Man kann sich gar nicht vorstellen wie viele das waren. Um es mal ein wenig zu verdeutlichen:


Wir waren ca. 2 1/2 Stunden auf den Hügeln unterwegs. In dieser Zeit sind bei jedem Schritt mindestens 15-20 Heuschrecken um einen aufgesprungen... und landeten manchmal in den Haaren, den Schuhen oder auf dem T-Shirt 😂

Aber alle Mühen waren nicht umsonst!


Sind sie beim Wandern meist nie. 

Der Ausblick verschaffte einem noch einmal einen letzten Blick über die riesige Landschaft rund um die Sierra de la Ventana.
Die kleine Stadt, welche wie eine kleine Oase wirkte, die Hügellandschaft und die Berge in der Ferne.

Irgendwie hatt man doch alles hier sehr ins Herz geschlossen, vor allem die tollen Leute die wir hier kennenlernen durften.

Um das gebührend zu feiern und leider auch zu verabschieden entschieden wir uns für ein gemeinsames Abendbrot.

Diego, ein Junge in unserem Alter den wir über die Zeit kennengelernt hatten, war mit von der Partie und schlug vor bei seinen Eltern im Restaurant das Essen zu holen.

Perfekt!

Ohne weitere Umschweife ging es los.

Diego und ich waren etwas weiter vor gegangen und kamen als erstes in der Restaurant Küche an.
Die gesamte Crew begrüßte uns herzlich und fingen sofort an mich mit Fragen zu bombardieren...

Na klasse. Gerade mal ein Bruchteil eines Bruchteiles verstand ich und beantwortete diese in gebrochenem Spanisch.

Schlussendlich wollten sie mir nur verklickern wer welche Rolle im Restaurant hat 😅 


Diegos Mutter, eine kleine, ältere Frau nahm uns sofort in die Arme, küsste uns auf die Wangen und hieß uns aufs wärmste Willkommen.

Durch einen kleinen Gang gelangten wir in einen Hinterhof. An einem kleinen Tisch standen ein paar Stühle, worauf wir Platz nahmen und warteten bis das Essen fertig war.

In dieser Wartezeit brachte Diegos Mutter "Flan Casero" (Art Eierstich) und Diegos Vater Kekse mit Erdbeermarmelade. Natürlich auch Mate. Wir sind schließlich in Argentinien 😉

Wir waren Fremde und doch fühlte es sich ganz und gar nicht so an. Ich fühlte mich tatsächlich wie gleich in die Familie aufgenommen.

Diese herzliche, ehrliche Art war unglaublich.
Ich war richtig sprachlos und konnte es gar nicht fassen...

Es schmerzte verrückterweise als das Essen fertig war und wir uns von Diegos Eltern verabschiedeten.

Diegos Mutter küsste uns noch Dutzende Male auf die Wange und wünschte uns alles gute für die Reise.

Eine echt tolle Begegnung, die ich auf dieser Reise nicht hätte missen wollen.

Es war ein wirklich schöner Abend.
Wir aßen die Pizza, Empanadas, eine riesige Käse-Salami-Platte und redeten bis tief in die Nacht hinein.

Bevor wir die Runde auflösten, denn es war schon spät erhielten wir von Eduardo noch ein besonderes Geschenk zum Abschied. 


Einen Segen.

Er legte eine Hand auf unseren Kopf und sprach ein Gebet.
Ich glaube das keine Worte der Welt beschreiben können wie schwer uns der Abschied fiel...

Unser Verhältnis zu Eduardo hatte sich zu einer engen Freundschaft entwickelt.
Die Momente die wir mit ihm verbracht hatten und die Fürsorge die er uns entgegengebracht hatte werden wir nie vergessen!!!

Danke Eduardo!

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