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Hausboot in den französischen Ardennen - Tag 8 - Reims

Veröffentlicht: 16.06.2023

16.06.23

Das erste Mal im Urlaub klingelt heute morgen der Wecker. Sieben Uhr - eine unmenschliche Zeit. Wir machen uns direkt auf für eine letzte halbstündige Fahrt mit dem Hausboot. In Pont-a-Bar angelegt wird effizient gefrühstückt und der Rest vom Gepäck wieder im Auto verstaut, denn spätestens um 09 Uhr müssen wir die Schlüssel abgeben. Die "Malmy" war uns ein gutes Zuhause für die sieben Tage, aber die winzig kleine Nasszelle wird uns sicherlich nicht fehlen.

Es stellt sich übrigens heraus, dass der Champagner von Canard-Duchêne, mit dem wir den halfway point in Givet gefeiert haben, aus einer Kellerei direkt in der Nähe von unserem AirBnB bei Reims stammt. Zufälle gibt es ja bekanntermaßen nicht, weshalb ich uns direkt dort eine Kellerei Tour für 11.30 gebucht hatte gestern Abend. Nur leider blieb die Bestätigungsmail aus. Nur Mut, dachte ich mir, Bacchus macht mir das bestimmt nicht kaputt. Pustekuchen. Um 10.05 trudelte eine Mail rein, dass es um 11.30 heute keine Tour gibt. Doch mein Mann wäre nicht Jan, wenn er nicht trotzdem versucht das Beste daraus und mich glücklich zu machen. Wir fahren also weiter zur Kellerei mit dem Gedanken, einfach eine Kiste zu kaufen. Um 10.45 rollen wir auf den Parkplatz und werden schon sehnsüchtig erwartet vom Tour Guide. Man habe uns schon erwartet, ein Glück hatten wir es noch rechtzeitig geschafft. Ganz frech haben wir ja danke & sorry für die Verspätung gesagt und uns einfach als die (offensichtlich richtig angemeldeten) fehlenden vier Besucher ausgegeben. 

Besuch bei den hauseigenen Pinot Noir Reben 

Im Keller flog der Schwindel dann nach einem Anruf von Chef an unseren Tour Guide auf, aber die Führung war zum Glück schon fast vorbei. Wir kauften im Anschluss ganz brav noch unsere Tickets und durften dann ganz legal bei der Champagner Verkostung mitmachen.

Ja bitte.

Hier die nice-to-knows von der Champagner Tour:

  • Champagner ist meistens eine Assemblage aus den drei Rebsorten  Chardonnay, Pinot Noir & Pinot Meunier
  • Pinot Meunier heißt so, weil seine Blätter aussehen wie bemehlt (Meunier=Müller)
  • Champagner gärt und reift einzeln in der Flasche 
  • Die "Standard" Flasche wird in Lots von 500 in Metallkäfige gesperrt und von einer Maschine sehr langsam rotiert. Große Flaschen oder solche mit besonderer Form reifen in einem speziellen Gestell und müssen von Hand immer eine Viertel Drehung weiter rotiert werden. Die Rotation bewirkt eine gleichmäßige Gärung und das Sediment wandert nach vorne direkt hinter den Kronkorken (so werden die Flaschen während der Gärung nämlich verschlossen)
  • Die Flaschenköpfe werden in -27 Grad kalte Flüssigkeit (irgendwas chemisches) getunkt. Im Anschluss werden die Kronkorken mit dem Sediment entfernt und Zucker hinzugefügt. Brut Champagner darf beispielsweise bis zu 6g Zucker hinzugefügt werden
Die Konstrukte in denen die besonderen Flaschen gären.

Weiteren Champagner haben wir dann ganze dekadent auf der Terrasse mit Blick über die "Champagner Felder" genossen. Ich kam aus dem Grinsen nicht mehr raus, doch die Glückshormone bewirkten glatt eine Rechnung von insgesamt 324€. Gut, für 81€ haben Denis und Lara eingekauft, aber man ist ja schließlich auch nicht jeden Tag in der Champagne und kauft Champagner für Zuhause. Ich sag ja nur.

Weiter ging es auf unserer Tour durch Weinreben so weit das Auge reicht bis nach Reims. 

Weinreben en masse

Wir sind positiv überrascht, die Stadt ist lebendig, überall sitzen Menschen und die Restaurants breiten ihre Sitzflächen teils bis in die Straßenmitte aus. Auch die Kathedrale ist wunderschön und wir nehmen uns tatsächlich mal die Zeit ein Bauwerk von innen zu besichtigen nach der Woche auf dem Wasser.

Innenstadt Reims

Man merkt allerdings, dass man in der Champagne ist. Die Restaurants lassen sich das Essen gut bezahlen. Trotzdem schmeckt der ganze Abend einfach nur gut. Morgen stehen 9 Stunden Rückfahrt an, weshalb es heute Abend etwas früher nach Hause geht.

Es war eine schöne Zeit, und die Champagne ruft definitv noch Mal nach einem langen Wochenende.

Merci, et à bientôt !


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