Veröffentlicht: 12.06.2023
12.06.23
Wir wurden geweckt vom lieblichen Klang des Laubbläsers. Laune direkt im Keller - Jan entscheidet kurzerhand, dass er einfach liegen bleibt. Als er es dann geschafft hatte stand noch ein Einkauf an, nach drei Tagen war unser Wasservorrat leider aufgebraucht. Dass der nächste Supermarkt 1,2 km bergauf liegt und es draußen schon 30 Grad hatte war uns nicht ganz so bewusst. Ein Gewaltmarsch ohne Frühstück später hat die Laune nicht gerade gehoben. Danach mussten die Gemüter erstmal etwas abkühlen.
Nach dem Frühstück konnte manche Person (Vicky) dann endlich wieder lächeln und wir machten uns auf den Weg. Heute lagen nur gemütliche 6 Schleusen und ca. 2 Stunden Fahrt vor uns. Zwischendurch sind wir immer wieder in Neutral vor uns hingetrieben und haben die Bergmassive auf uns wirken lassen. Alles ist tiefgrün - die Farbe beruhigt doch irgendwie.
Auch heute mussten wir durch einen Tunnel, eine willkommene Abkühlung auf jeden Fall. Diesmal hat Denis uns durchgesteuert (Aussage Jan: Lara konnte es besser. Aussage Denis: überdurchschnittlich gut war er - wer jetzt Recht hat, da möchte sich die Autorin keine Meinung zu bilden).
Nach dem Tunnel war es dann auch schon so weit, Givet war in Sicht. Ein schönes Städtchen, aber die Bewohner könnten eindeutig freundlich sein. Vicky hat sich bis zum Rathaus in gebrochenem Französisch durchgefragt, nur um die Tür vor dem Kopf geschlagen zu bekommen mit der Info, dass die Capitainerie (hier meldet man sich am Hafen an und bezahlt für Wasser und Strom) erstmal auf unbestimmte Zeit zu hat. Alles klar, danke. Dann schlafen wir hier wohl umsonst.
Kurz nochmal ein paar Kiwis kennen gelernt, die jeden Sommer mit ihrem Boot in Europa verbringen, und ab ging es in die Stadt. Stellt sich raus, dass wir so weit im Norden von Frankreich sind, dass es quasi schon Belgien ist. Dementsprechend lassen wir bei belgischen Starkbier und gutem Essen den Abend ausklingen.
Und übrigens - heute ist unser halfway point erreicht. Morgen geht es wieder zurück. Fazit bislang: keine Mücken, die Sonne knallt, es ist positiv zu sehen dass wir bislang geringen Kontakt zu Einheimischen hatten und wir wollen definitiv wieder zusammen auf ein Hausboot irgendwann.