Veröffentlicht: 02.06.2017
Heute waren wir in zwei Parks: Ueno-Park und Yoyogi-Park und dazwischen in das noch teilweise erhaltene ursprüngliche Stadtviertel in Tokyo: Sendagi mit seinem engen Gassen und alten Hokzhäusern und kleinen, teilweise winzigen Lädchen, wie sie schon vor 200 Jahren existierten. Und danach waren wir im Stadtviertel Harajuku. Hier tobt das Leben...
So viele Eindrücke und Erlebnisse, die verarbeitet werden müssen. Wir alle sind ganz schön erschlagen von alledem. Die im Blog veröffentlichten Bilder können nur einen ganz kleinen Einblick geben über das Erlebte. Selbst 900 Bilder, die ich in den zwei Wochen "geschossen" habe, lassen nur erahnen, dass Japan eine andere Welt ist mit Dimensionen, die man sich nicht im Geringsten vorstellen kann. Die Dimensionen in diesem Land sind in jeder Hinsicht nicht zu vergleichen mit Deutschland, in keiner Weise. Sei es die Technik, die Dienstleistungsmentalität, die Skylines in ihrer Höhe und Breite, die Größe der Geschäfte, die unendliche Auswahl an Waren, vor allem an Lebensmitteln, die Perfektion, die Pünktlichkeit etc. Es gab herzliche, ergreifende und lustige und witzige Momente beim Aufeinandertreffen mit den Menschen, die wir nicht vergessen werden. Die an anderer Stelle verwendeten Superlative sind nicht einfach so dahergesagt: sie treffen wirklich zu und sind nach wie vor unvorstellbar, auch wenn wir das alles hautnah erlebt und gesehen haben. Das zu begreifen und zu verarbeiten ist nicht einfach.
Bei all dem Fantastischen und Faszinierendem ist jedoch kritisch zu hinterfragen, zu welchem Preis das alles in Japan zu haben ist:
🍱 die freundliche Begrüßung, wenn du ein Geschäft betrittst bzw. an einem Verkaufsstand vorbeiläufst 👍👍👍
🍱 die freundliche Verabschiedung 👍👍👍
🍱 an jeder Bahnstation ist Personal ansprechbar, wenn man Fragen hat 👍👍👍
🍱 das Ticketsystem für alle Arten von Nah- und Fernverkehr 👍👍👍
🍱 die sauberen Straßen, Bürgersteige und Züge 👍👍👍
🍱 Menschen, die von sich aus auf uns zukamen, weil wir uns suchend umschauten😊☺
🍱 die ständige Entschuldigung seitens der Japaner*innen, die schon unterwürfig ist 👎👎👎
🍱 warum verbeugt sich der Zugbegleiter vor den Fahrgästen, bevor er das Abteil verlässt? 😮
🍱 die Pünktlichkeit der Shinkansenzüge (es gibt keine Verspätungen, weil es keine geben darf) muss gewährleistet sein, so dass die Reinigungstrupps nur acht Minuten Zeit haben, um den Jeweiligen Zug nach Ankunft am Endbahnhof zu reinigen, damit der Shinkansenzug mit bis zu 16 Wagen pro Zug (und jeder Wagen ist länger und breiter und mit mehr Sitzplätzen als ein ICE-Wagen) nach 15 Minuten Aufenthalt wieder starten kann. Was für ein Arbeitsdruck, der auf den Reinigungskräften lastet 😞
🍱 die oft roboterartig bzw. wie vom Band abgespult sprechenden Angestellten bei der Bedienung der Kundschaft geben zu denken, warum das ist😐
🍱 es gibt noch Vieles was an dieser Stelle aufgeführt werden könnte...
Es war in jedem Fall ein rundum gelungenes Abenteuer, was lange nachwirken und in Erinnerung bleiben wird.