16. Etappe Teil 2 nach Triacastela

Wie ich losging, hat es man aufgehört, zu regnen. Dann musste man wieder zwischen zwei Routen wählen und aus der Schilderungen aus der Reiseführer würde ich auch nicht schlau. Also bin ich wieder drauf los und habe den rechten gewählt. Der ging unterhalb der Straße entlang und war gut begehbar, aber es gab einige Auf- und Abgänge. Am nächsten Ort ging es wieder mehr ins Grüne und die Etappe ähnelt der erste Etappe. Viele schöne Berge und Landschaften, Nebel und dazu kam tatsächlich noch die Sonne zum Vorschein. Ich hatte wieder gute Laune und habe unterwegs bin ich ein paar Pilgern begegnet, aber an ihren kleinen Rucksäcken sah man, dass sie gerade erst angefangen hatten oder sich ihr Gepäck schicken lassen. Es waren viele Spanier unterwegs. Mit einigen habe ich auch etwas geredet. Generell wird der Pilgerstrom größer, je näher man Santiago kommt. Und die letzten 100km sind dann noch einmal extremer, denn um das Zertifikat zu erhalten, muss man nur die letzten 100km im Pilgerausweis mit Stempeln nachweisen. Und dieses Zerthat in Spanien einen hohen Stellenwert und wird bei der Bewerbung mit angeführt, was dann Durchhaltevermögen zeigen soll. Jedenfalls ging ich durch die mittelgroßen Orte, wo man mal eine Bar aufhatte, aber ich wollte lieber früher ankommen. Und außerdem regnete es nicht. Das muss man ausnutzen. So ging ich weiter und hatte noch 5km vor mir. Das freute mich, aber der Weg war mal wieder sehr matschig. Aber ich habe es endlich nach Triacastela geschafft und war froh. Dort hatte man die Wahl zwischen drei verschiedenen Herbergen und entschied mich für Albergue  Berce do Camino, da dort die Zimmer kleiner waren. Ich kam in ein 6-Bett Zimmer und hatte man ein Einzelbett, kein Hochbett. Außerdem war noch niemand da, weswegen ich in Ruhe duschen konnte. Die Herberge ist wirklich schön. Es gibt eine Küche und eine Terrasse und sonst ist alles in gutem Zustand. So plante ich die Etappe für morgen (nach Sarria) und habe deswegen auch die Unterkunft schon gebucht. Danach bin ich in den örtlichen supermercado, eine Art größerer Späti. Und habe mir mein Abendessen geholt. Habe mir Bohnen mit Tomatensoße und Baguette mit Käse gemacht. Zwischenzeitlich ist eine weitere Person in meinem Zimmer. Ein Deutscher, der mit seinem Instrument seit August unterwegs ist und dann mal weiterschaut. Da sein Instrument Recht groß ist, die hat er noch einen Rollwagen für sein Gepäck dabei. Und deswegen macht er auch "nur" Etappen zwischen 5-20km. Aber jeder, wie er möchte. Jeder geht seinen Camino in seinem Tempo. Wir haben ein wenig gequatscht und dann habe ich mich auch schon früh hingelegt, da morgen wieder eine lange Etappe ansteht laut Wetterbericht ohne Regen, aber ich lasse mich überraschen.