Veröffentlicht: 19.02.2018
Die Sonne weckt uns heute und so packen wir die Badesachen ein und fahren zum CarlSmith-Beach Park in Hilo. Zunächst finden wir ihn nicht, halten an mehreren schönen Küstenparks, aber nirgendwo ist es wirklich einladend zum Schnorcheln. Entweder muss man weit über die Lavafelsen klettern um dann in heftiger Brandung seine Knochen zu riskieren, oder es ist ein Babypool, der viel zu seicht ist. Dafür sehen wir Waale und Delphine!
Schließlich finden wir aber den CarlSmith doch noch.
Der Park ist schön angelegt zwischen Palmen, leicht hügelig mit Rasenfläche und der Einstieg ins Wasser ist mit einer kleinen Treppe super einfach. Wärend ich mich umziehe kann Hajo schon die ersten Bilder von einer Schildkröte machen, die In der geschützen Bucht schwimmt und keine Scheu vor den neugierigen Blicken der Zweibeiner zeigt!
Ich tauche ab mit der Schnorchelausrüstung, muss mich erst mal an die Atmung durch den Mund und die Optik unter Wasser gewöhnen und paddle ein bischen hin und her auf der Suche nach bunten Fischen.
Plötzlich berührt mich etwas, es fühlt sich nicht an wie ein Felsen, auch nicht wie ein Mensch... Eine grüne Meeresschildkröte schwimmt von hinten an mich ran und sucht regelrecht Körperkontakt! Da ich weiß dass man sie nicht berühren soll und sie außerdem unter Schutz stehen, versuche ich ruhig nach hinten weg zu paddeln. Nützt nichts, Turtle kommt mit und dann hab ich Berührung mit der Nächsten, die jetzt hinter mir ist. Wir schwimmen eine Weile zu Dritt staunend um uns rum, sie sind so nah, ich bin fassungslos WIE nah! Total schön!
Dann trennen wir uns und ich schnorchle ein bischen an den Felsen entlang, um noch ein paar Fische zu sehen, die in kleinen Gruppen in unterwegs sind. Zum Schluß ist eine der beiden Turles wieder an meiner Seite :-).
Als ich aus dem Wasser steige, ist auch an der Treppe wieder eine, die sich bewundern lässt.
Es beginnt nun leicht zu regnen, wir packen zusammen und beschließen, an der Küste entlang bis zum Waipió Valley Lookout zu fahren, und von dort aus über die Saddle Road wieder nach Hause.
An der Laupahoehoe Point Beach halten wir wieder an. Es soll ein Surfer Hot Spot sein, schwimmen geht dort gar nicht lt Reiseführer. Er hat definitiv recht, und heute ist auch kein Surfer unterwegs. Die See ist rauh, die Brecher meterhoch und gnadenlos. Ein faszinierendes Schauspiel, wieder mal könnte man stundenlang dem derben Tanz der Wassermassen zusehen!
Die Landschaft verändert sich langsam, von zerklüfteten Felsen hin zu Farmland. Ein bischen sieht es aus wie auf den Almen in unseren Alpen, Kühe und Pferde grasen, es gibt Schafe und Ziegen, viel Platz für die Tiere!
Wir suchen uns ein Plätzchen zum Lunchen, mittlerweile ist es Nachmittag. In Honokaá, einem größeren Ort, gibt es zahlreiche hübsche Läden und Lokale, aber es ist Sonntag, es Gewittert, alles hat zu (außer den Andenkenläden). Die Old Town ist aber sehr schön gemacht mit den alten Holzhäuschen, die alle liebevoll hergerichtet sind.
In einem kleinen Ort kurz vor dem Lookout gibt es einen Farmers-Imbiss mit lokalen Produkten. Da halten wir und essen Burger, trinken Kaffee. Alles ist super frisch und sehr lecker! Die Zutaten für unser Essen kommen von der Farm, die Schweine haben eine große Weide neben dem Parkplatz und gucken neugierig. Wenn der Laden jetzt noch auf Pappbecher und Plastikgabeln verzichten würde, wäre das wirklich Bio und Nachhaltig. Aber das scheint in Amerika ein echtes Problem zu sein...
Der Waipió Valley Lookout ist den weiten Weg wert. Man schaut in ein von hohen begrünten Klippen umgebenes, fruchtbares Tal, am schwarzen Strand tost die Brandung an. Die Klippen sind hoch und spektakulär (wie alles hier...). Trotz diverser Warnschilder sind wohl auch schon Menschen über die Brüstung und den Zaun geklettert und abgestürzt. Da gibt es keine Überlebenschance, die Kehrseite dieser schönen Landschaft.
Wir fahren weiter ins Inland Richtung Waimea, vorbei an der Parker Ranch. Das ist die größte Ranch auf Big Island, hier werden seit vielen Jahren Fleischrinder gezüchtet. Die Landschaft ist jetzt auch prärieartig, trockene Gräser, Hügel, Weidezäune. Zur Linken die Ausläufer des Moana Kea, zur Rechten ebenfalls Berge bis zu 2.500 m. In Waimea geht eine kleine Straße ab in die Berge, die sich in kleinen Kurven stetig nach oben windet und dann auf die Saddle Road stößt. Jetzt ist es wieder die Lava, die das Landschaftsbild bestimmt. Der Mauna Kea liegt in einem großen Wolkenfeld, es regnet, am Horizont Richtung Hilo scheint die Sonne und über dem Mauna Loa sieht man Rauchschwaden vom aktiven Halemaúmaú Krater. Das ist eine wirklich mystische Stimmung, die sich auf Fotos gar nicht so recht einfangen lässt!
Wieder geht ein toller Tag zu Ende, jetzt haben wir nur noch zwei Tage, mal sehen, ob wir es noch schaffen, den Lavaflow zu sehen!