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Cozumel - Inselfeeling kurz vor Abreise

Veröffentlicht: 22.08.2021

7.-11.8. Cozumel

Gegen halb 6 Uhr abends legt unsere Fähre im Hafen von Cozumel an. Rasch checken wir in unserem Bed & Breakfast „Casa Isabella“, das sehr zentral im Städtchen liegt, ein. Es war wohl einmal eine Art Villa, die Innendekoration ist bunt durchwürfelt und lässt einen in manchen stilistischen Wahlen an ein Disneyschloss denken. Wir bekommen einen ganzen Schlüsselbund zu unserem Zimmer: Tor, Eingangstür, Zimmertür, Parkplatztor. Die Eigentümer sind sehr freundlich und wir sind für die nächsten 4 Nächte versorgt. Schnell machen wir uns auf die Suche nach einem Divecenter denn wir möchten unbedingt in den Palancar Caves Tauchen gehen. Dieser Tauchort wurde uns wärmstens in Mahahual empfohlen. Bald merken wir, in Cozumel hat es mehr Tauchshops als Einkaufslädeli, es ist also eher die Qual der Wahl oder eben das Glück zu haben einen guten Anbieter zu finden…. Da es mittlerweile schon spät ist und viele Shops zu haben, fällt unsere Wahl auf „Dive with George“. George ist gebürtiger Mexikaner, etwas untersetzt und schon älter, aber auf Zack und meint, wir hätten Glück, er würde morgen eine Tour nach Palancar Caves machen. Wir freuen uns und schlagen ein. Danach spazieren wir durch Cozumel, ein Stätdchen mit karibischem Flair und vielen Gringos (so nennen sie die Amis). Wir entdecken eine Apotheke, die Covid Zertifikate für 100 Dollar anbietet, ohne dass man den PCR-Test zu machen braucht…hmm. Das ist recht kurios, da der eigentliche Test auch ca. 100 Dollar kostet und dann erst noch gültig ist! Einige Läden verkaufen Schmuck aus der schwarzen Koralle, die eigentlich geschützt wäre. Wir haben sie schon vor Mahahual beim Tauchen entdeckt und denn Ratschlag erhalten doch bitte nichts zu kaufen damit ihr Bestand gesichert werden kann. Nach einer Chelada und frischen Churros am Plaza speisen wir in „la Choza“ einem wirklich guten Restaurant und lassen uns dabei von einem Trio mit Gitarren und Riesenkalimba direkt am Tisch unterhalten. 1 Song, 20 Pesos.

Am nächsten Tag stehen Tauchen und eine Inselrundfahrt auf dem Pogramm. George und seine Crew sind sich nicht in allem einig und auch die Standarts entsprechen nicht dem was wir uns von Tauchschulen sonst gewohnt sind. Trotzdem sind beide Tauchgänge wirklich toll und sehr abwechslungsreich. Durch Canyons und Höhlen zu tauchen ist für beide von uns ein einmaliges und neues Erlebnis. Der Zweite Tauchgang bietet Fische und Korallen in Hülle und Fülle. Mit uns taucht ein Französischer Physiker der in Berkeley seinen Doktor macht. Den Nachmittag verbringen wir mit grandiosem Essen (gegrillte Scampi) an der Nordküste. Danach gibt es ein Tequila Tasting. 7 verschiedene Sorten der gleichen Firma gilt es zu probieren wobei der Tequila der uns am meisten zusagt 175 Dollar kosten würde, wenn wir ihn den kaufen würden. Wir lehnen dankend ab und verbringen den Rest der Zeit in der Hängemtte mit Fruchtsaft und Lesebuch. Nach der Rückfahrt nach Cozumel lassen wir es uns in einer Cerveceria gut gehen. Das Bier ist hausgemacht und mundet sehr. Ein Abendessen können wir uns nach dem üppigen Nachmittagsmahl sparen.

Nach dem Frühstück in der Unterkunft verbringen wir eine Ewigkeit damit zu entscheiden wie wir die letzten Tage in Mexico verbringen möchten. Zur Auswahl stehen Isla Mujeres, Schildkrötenstrand , Cenotes, Valladolid, Tauchen oder Mayaruinen. Schlussendlich organisieren wir Fähre, Covid-Test und unsere letzten Tauchgänge, da wir merken, dass Tauchen für das nächste halbe Jahr sicher nicht mehr möglich sein wird. Auch das dauert seine Zeit (schon nur die Einzahlung der Fähre nimmt 1h in Anspruch) und wir starten erst um 15:00 Uhr unser eigentliches Tagesprogramm. Wir gehen an einen der vielen Strände der Westküste schnorcheln. Fast alle Beach Clubs sind kostenpflichtig, zum Teil mit all inclusive Angeboten, um überhaupt an den Strand zu kommen. Wir finden ein Restaurant ohne Eintrittskosten und schnorcheln für zwei Stunden im blaugrünen Wasser. Obwohl nur Boyengewichte aus Beton die Unterwasserfauna anziehen, ist diese doch erstaunlich vielfältig und wir sehen einen Lionfisch, Hummer, Engelfische, Baracudas und grosse Schwarmfische die fast durchsichtig wirken. Vielen Leute scheinen die Tiere aber auch Angst zu machen und sie wagen sich deshalb nicht recht ins Wasser. Zum Abendessen gibt es Pizza in der Cerveceria von gestern, das Bier dort ist einfach zu köstlich ;)

Unsere letzten Tauchgänge machen wir mit Studio Blue. Vor allem der letzte Tauchgang bleibt uns sehr positiv in Erinnerung weil wir etwas freier Tauchen können, da unser Guide seine Aufmerksamkeit auf den drei Anfängern hat.

Die zwei riesigen Kreuzfahrtschiffe im Hafen wecken gemischte Gefühle in uns. Wir erfahren dass fast niemand auf der Insel an den 5000 Touristen pro Schiff verdient, da alle Aktivitäten über grosse Anbieter direkt „on board“ gebucht werden. Bis zu acht solcher Ungetüme legen in der Hochsasion auf Cozumel an, einige davon mit Achterbahn oder Kletterpark zuoberst auf den ca. 15 Stockwerken.

Die Gelegenheit noch ein Souvenir zu kaufen bietet sich uns am frühen Abend. Wir durchforsten ein paar Shops und kaufen am Ende doch nichts. Irgendwie fühlt es sich nicht richtig an. Wir finden in Cozumel einen etwas versteckten Gastropark, der perfekte Abschluss um nochmals die kulinarischen Leckereien Mexikos zu geniessen. Dieses Mal sind auch die Portionen nicht zu gross und wir schaffen es bis und mit Dessert: ein einziges, mit Dulce di Leche gefülltes Churro. Yumm! Der Gastropark ist toll und müsste viel mehr Aufmerksamkeit bekommen. Neben 3 anderen Parteien sind wir die einzigen Gäste hier, schade für die vielen kleinen Essbuden und viel zu wenig Einnahmen für die Menschen.

Am nächsten Morgen frühstücken wir gemütlich, packen und nehmen danach die Fähre zurück ans Festland. Wie immer fahren wir alles steil geradeaus nach Cancun.

Unser Hostel für die Nacht glauben wir gefunden zu haben, jedoch ist es von aussen nirgendwo angeschrieben. Endlich finden wir eine Klingel und sofort beginnen zwei Wadenbeisser aggressiv zu kläffen.

Es stellt sich heraus, dass unsere Unterkunft eine Villa ist, die von (wir vermuten) ein paar Studenten bewohnt wird, welche die überschüssigen Zimmer untervermieten. Unser Zimmer ist schon etwas in die Jahre gekommen, hat den einen oder anderen Defekt, dafür ist der Fernseher mit Netflix ausgestattet. Da es bereits später Nachmittag ist und wir in Cancun selbst nichts mehr ansehen möchten, machen wir uns auf ein paar Snacks und Getränke zu kaufen, bringen unsere Wäsche in die Lavanderia und sehen uns die letzte Staffel der Serie „atypisch“ an, die wir beide heiss lieben. ;)

Nach einem letzten feinen Abendessen in einer Quartierstaqueria, neigt sich unser Monat in Mexico dem Ende zu.

Wir sind glücklich so viele schöne Erlebnisse mit zu nehmen und sagen de todo nuestro corazon - muchas gracias Yucatan - fue muy amable, rico y maravilloso! 

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