Smiths Farm - Linkwater

Guten Morgen Zusammen, 

ich sitze gerade auf der Arbeit und schreibe einen weiteren Beitrag für euch. Da ich mich mit einigen anderen Tourguides zusammen geschlossen habe, um Mitfahrgelegenheiten zu gründen kann es aktuell passieren, dass ich eine Stunde zu früh auf der Arbeit bin. Das ist aber eigentlich ganz angenehm, da wir nicht nur gratis Mittagessen bekommen sondern auch jede Menge Gebäck, Früchte und andere Extras, die morgens verspeist werden können. Also habe ich mich mit meinem Laptop an einen Tisch gesetzt und genieße mein Frühstück während ich euch schreibe. 

Wie ihr im letzte Beitrag gelesen habt war ich zu der Zeit auf dem Weg in Richtung Picton. Auf dem "schöneren" Fahrtweg entlang der Küste bzw. einem der Fjorde lag ein Campingplatz, der eine Mischung aus Campingplatz und Bauernhof ist und den Besuchern den Zugang zu einem privaten Wasserfall inklusive Gloworm-Weg ermöglicht. Also habe ich dort ebenfalls noch einen kleinen Halt gemacht. Meine Tagestour zu dem Wasserfall war wirklich toll und ich hatte die gesamte Tour und den Platz für mich alleine. Die nächtliche Wanderung war nicht ganz das was ich mir erwartet hatte - dazu aber später mehr. 

Bereits die Fahrt nach meinem Muschelfrühstück zum Bauernhof war ein Genuss, denn die Straße verlief die gesamte Zeit direkt am Ufer entlang. Am Bauernhof angekommen hatte ich erstmal einen super netten kleinen Tratsch mit der Inhaberin und sie hat mir alles erklärt und gezeigt. Lustige Geschichte hierzu ist, dass die Inhaberin auch Dan (den Inhaber vom Campingplatz in Christchurch) kannte und als ich ihr von meiner bisherigen Neuseeland-Story erzählt habe und auch, wie freundlich mich die Menschen hier behandelt haben, hat sie am gleichen Abend noch mit Dan geschrieben und ihm vom mir schöne Grüße ausgerichtet. Neuseeland ist eben auch nur ein Dorf. ;) 

Nachdem ich mich ein wenig eingerichtet habe und auch ein wenig in der Sonne gelesen hatte, habe ich mich auf den Weg zum Wasserfall gemacht, da dies nur ein 40 Minuten Weg ist und ich diesen Weg auf jeden Fall nochmal im Dunkeln mit den Glühwürmchen machen wollte. Also dachte ich mir wäre es gut den Weg im Hellen schonmal zu erkunden. Gesagt - Gegangen!

Der Weg führte mich über die Weiden der Familie und der Farm und dann durch den Dschungel und das Dickicht zum Wasserfall. Sehr schön zu gehen, da der Weg nicht so oft begangen wird und daher sehr natürlich geblieben ist. 

Am Ende dieses Weges war dann der wundervolle mittelgroße Wasserfall. Über den Wasserfall selbst kam nicht so viel Wasser aber dadurch, dass das nur ein wenig Wasser geflossen ist, ist das Wasser direkt an der Steinwand entlang gelaufen und hat so eine Art Wasservorhang gebildet - einfach wunderhübsch. 

Nachdem ich diesen wundervollen Platz der Ruhe alleine genießen konnte habe ich mich auf den Rückweg gemacht und Abendessen gekocht. Die Küche in diesem wundervollen Haus war zusätzlich mit einem Holzofen ausgestattet und ich habe das Feuer auch tatsächlich zum laufen gebracht! Ich war sehr stolz auf mich und es war ein Träumchen, dass die Küche dadurch auch schön warm war. Danach ging es ins Bett und dort habe ich ein wenig gelesen, bis es dunkel wurde. 

Geplant war eigentlich, dass ich den Pfad, den ich am Vormittag gegangen bin Nachts noch einmal laufe und die tollen Glühwürmchen betrachten kann. Eigentlich steht in diesem Satz aus einem Grund, denn alleine mitten in der Nacht durch den Dschungel zu laufen klingt cooler als es ist, denn nach den ersten Metern hatte ich schon ein mulmiges Gefühl. Danach habe ich mich ein bisschen dran gewöhnt und dann habe ich sogar meine Stirnlampe ausgeschaltet, damit ich die Glühwürmchen besser sehen konnte. Sagen wir mal so: Ich hatte bereits bessere Ideen. Als ich die Lampe wieder angemacht habe und den Weg weiter spaziert bin habe ich ein Geräusch im Gebüsch gehört . . . . und auf dem Weg stand . . . . ein richtig fettes Possum! Fu** , hat mich das Ding erschreckt. Und nachdem ich dann mit meinem Sicherheits-Stock (aka. mein Wanderstock) ein wenig den Weg am Rand abgetastet habe und ein Fauchen kassiert habe, habe ich mich schnurstracks umgedreht und bin in schnellem Tempo zurück zu meinem Auto gegangen. Zumindest 2 Glühwürmchen habe ich gesehen - der Rest dieses Ausflugs war nicht ganz so erfolgreich. :D 

Nach dem Schock bin ich erstmal unter die Dusche gesprungen und habe mich dann glücklich und ALLEINE in mein Bett gekuschelt und war froh, dass alles "Böse" von Fridolin-Christopher abgehalten wurde. 

Am nächsten Morgen bin ich dann weiter in Richtung Picton gefahren und habe mich auf dem dortige Campingplatz einquartiert. 

Soviel zu meinem dunklen Ausflug und im nächsten Beitrag wieder ein paar mehr erfolgreiche Wandergeschichten. Ich hoffe ihr begegnet am heutigen Tag keinen Possums oder anderen erschreckenden Geschöpfen. 

Eure Britta