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Castle Hill

Veröffentlicht: 27.03.2024

Freunde der Sonne,

in diesem Blog-Beitrag berichte ich euch von einer unfassbar tollen Wanderung und von einem nicht allzu tollen Erlebnis hier in Neuseeland.

Nachdem ich ich mich auf der Südinsel von Christchurch ausgetobt habe, habe ich mich dazu entschlossen zurück nach Christchurch zu fahren und dort meine weitere Südinselreise weiter zu planen bzw. einen groben Überblick darüber zu bekommen, wo ich hinmöchte und was ich sehen möchte. Dafür gab es in Christchurch keinen besseren Platz als Starbucks. Daher ging es erstmal zum Starbucks und danach zu meinem Lieblingscampingplatz auf dem alle Leute super nett waren und ich Trinkwasser auffüllen und meinen Müll loswerden konnte. Da das Wetter am nächsten Tag super sein sollte, habe ich mir eine Wanderung in der Nähe vom Arthurs Pass rausgesucht. 

Soweit so gut. Am nächsten Morgen ging es früh raus und motiviert auf den Weg zu meiner Wanderung auf den Foggy Peak und wenn alle Bedingungen passen weiter zum Castle Hill. Am Parkplatz angekommen habe ich mir den Parkplatz angeschaut und einen Parkplatz ausgewählt, der super weit von der Straße weg ist und auf dem ich sicherlich niemanden behindere. Dann habe ich meine Wanderausrüstung geschnappt und los ging es. 

Erste Ausblicke
Wanderweg braucht kein Mensch
Schotterberg
Weg gefunden

Erst nach den ersten 100 HM habe ich auch einen richtigen ausgetretenen Weg entdeckt auf dem ich dann weiter gelaufen bin. Davor ging es eigentlich eher Querfeldein in Richtung Hangende. 

Ausblick auf Lake Pearson
Cool
Let's go
Geröllhang

Die Wege, das Terrain und vor allem die Flora und Fauna unterscheiden sich hier sehr von meinen gewohnten Wanderungen in den Alpen. Hier sieht die Wanderin ganz genau wohin es geht und auch wohin sie möchte da es keinerlei Steilwände oder Bäume gibt, die die Sicht versperren. Das ermöglicht einen unfassbar coolen Ausblick und Weitblick über weitere Geröllhänge. 

Wanderweg
Mordor-Feeling

Für alle Nerds unter euch: Ich habe mich durchaus ein wenig wie ein Hobbit gefühlt, der gerade auf dem Weg nach Mordor ist. So viele Steine und steile Hänge mit einem super schönen Ausblick sind einfach echt atemberaubend gewesen. Die Anstiege waren vor allem am Anfang der Wanderung ziemlich heftig und ich war sehr froh meine Wanderstöcke mitgehabt zu haben. Nachdem ich den erste Spitze - die Foggy Peak - erreicht hatte war das Wetter immer noch gut und meine Beine noch so fit, dass ich den weiteren Aufstieg auf den Castle Hill gewagt habe. Außerdem waren auf dem Track noch ein paar Franzosen, die mir die Entscheidung ebenfalls einfacher gemacht haben, da ich mir dachte: "Ach, wenn jetzt was passiert findet mich zumindest schneller jemand." 

Steine
Bergkamm
noch mehr Steine
Ausblick
Gipfel erreicht!

Auf dem Gipfel war ich sehr sehr stolz, dass ich die Wanderung mit 1200 HM durchgezogen habe und die Aussicht dort oben war wirklich super! Neben der tollen Aussicht war es aber sehr sehr windig und daher habe ich nur kurz auf dem Gipfel verweilt und bin dann den letzten Steilhang schnell wieder runter gegangen, damit ich im Windschatten vom Kamm eine Pause machen konnte. 

Gipfelblick
Gipfelblick
Rückweg
Steinmensch
Rückweg
Rückwegsausblick

Auf dem Rückweg haben die Franzosen ein Fotoshooting mit Ausblick gemacht und ich habe Fotograph gespielt. Ein einzelnes Bild von mir ist dabei auch entstanden. 

Fotoshooting mit Franzosen

Ich war überglücklich und bin dann an meinem Auto angekommen. Einige haben es ja bereits mitbekommen und andere werden es durch diesen Blog-Beitrag erfahren. Liselotte ist leider ein Schrotthaufen! Ein Schrotthaufen in dem ich zum Glück noch schlafen kann aber auch ein Schrotthaufen mit dem ich nicht weiterfahren kann. Denn in meiner Abwesenheit hat es ein Vollpfosten erster Güte hinbekommen die Kontrolle über sein Auto in der Kurve vor dem Parkplatz zu verlieren und ist mit vollem Karacho in mein Auto gefahren. Zumindest haben die Verursacher einen Zettel hinterlassen. Das Unfallauto war ein Mietwagen und daher auf jeden Fall versichert.

FUCK!
MIESE BRIESE!
WAS EIN MIST!

Nachdem ich mir Hilfe bei holländischen Campern gesucht habe, die gerade den Ausblick genossen haben, um meine Tür zu schließen bin ich zunächst zu der nächsten Polizeistation gefahren um mir dort Hilfe zu holen. Auf dem Parkplatz hatte ich nämlich nicht ein einziges Fünkchen Netz und war daher ziemlich aufgeschmissen. Ganz nach Murphys Law ging es aber in den nächsten Tagen genauso weiter. 

Die Polizeistation hatte zu und ich konnte mir dort keine Hilfe erhoffen. Also bin ich in meiner Not und in meinem leicht perplexen und nervösen Zustand zu meiner ersten Anlaufstelle gefahren und bin zurück zum Campingplatz in Christchurch gefahren. In der Rezeption angekommen bin ich bei Karen erstmal kurz in Tränen ausgebrochen und habe die Gesamtsituation realisiert. Nachdem die Techniker vom Campingplatz mit Duck-Tape meine Türen soweit zugeklebt haben, damit es nicht reinregnet habe ich mit Marc und Josef ein paar Bourbon getrunken und wir haben uns ein wenig über unsere Lebensgeschichten unterhalten. Das war wirklich sehr sehr notwendig und die beiden haben mich an diesem Abend sehr gut aufgefangen und aufgeheitert. 

Am nächsten Tag hat mich Marc zu der Autovermietung des Unfallverursachers gefahren und ich habe denen dort mein Problem und den ganzen Unfall geschildert. Wirklich hilfreich waren sie aber nicht. Sie haben zwar meinen Fall an die Versicherung weitergegeben aber ich habe bis heute (27.03) noch keinen konkreten Fortschritt gesehen, obwohl ich in regelmäßigen Abständen anrufe und Druck ausübe, dass sich da was bewegt. Versicherungen scheinen weltweit genau gleich zu funktionieren. Der Unfall ist am 14.04 passiert und seitdem stecke ich auf dem Campingplatz fest. 

Ich habe innerhalb von 24 h einen neuen Camper organisiert bekommen, welchen ich morgen bekomme und dann habe ich zumindest wieder einen fahrbaren Untersatz aber leider ist noch nicht wirklich klar, wie es mit dem alten Auto weitergeht. Mein Best-Case-Szenario wäre, dass ich das Geld vom meinem ersten Autokauf von der Versicherung wiederbekomme (zumindest im Ansatz) und die das Auto damit direkt abkaufen und verschrotten. Ich denke nicht, dass das Auto repariert werden kann und ich möchte eigentlich auch nicht darauf warten, da ich ja bereits einen anderen Van gekauft habe. 

Leider kann ich hier aber nicht mehr machen als abzuwarten. Mein erster Plan war es in Christchurch einen Job zu finden und damit die Wartezeit zu überbrücken, aber ich habe leider auf all meine Bewerbungen bisher entweder keine oder eine negative Rückmeldung bekommen. Das heißt, dass mein aktueller Plan so aussieht, dass ich sobald ich den neuen Van habe die restlichen 5 Wochen des Herbstes nutze und die Südinsel erkunde, dann in den Norden fahre und dort erneut auf Jobsuche in einer wärmeren Umgebung gehe.

Naja, soviel zu meiner Situation und zur kaputten Liselotte. Scheiße gelaufen - aber ich wachse ja mit meinen Aufgaben!  

Mehr zum aktuellen Stand und was ich so getrieben habe, während ich nun seit 2 Wochen auf dem Campingplatz festsitze, zeige ich euch in den nächsten Blog-Beiträgen. 

Wünscht mir Glück, 
Eure Britta







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