Annecy

Bonjour mes amis et bonnes salutations de France,

Ich bin nach meiner Klettersteigtour weiter nach Annecy gefahren und habe es dort spontan bei einem Campingplatz versucht. Mein Glück, dass ich relativ früh dran war und noch einen Platz bekommen habe.

Der Campingplatz war nicht der günstigste mit 30,20 pro Nacht (ohne Strom) aber er hatte einen Pool auf dem Dach mit einer ziemlich schönen Aussicht und ich bin ehrlich zu euch: Ich war zu faul und zu froh darüber noch einen Platz zu bekommen, als dass ich nochmal zu einem anderen Platz gefahren wäre.

Also nachdem ich einen kurzen Snack eingelegt, die Autofenster fertig verdunkelt habe und für später den Tisch und meinen Stuhl aufgebaut habe, habe ich mir eine Runde Pool gegönnt. Naja, also ich bin genau 1 Bahn geschwommen bevor mir der Trouble am Pool zu viel wurde und ich mich auf den Weg unter die Dusche gemacht habe. Danach ging es nach kurzer Recherche erstmal zum Brot kaufen in das Örtchen direkt am See mit dem Ziel och eine Runde im See zu schwimmen (ohne viele Menschen).

Ich habe einen Spot gefunden und habe mich hier mit meinem frisch erworbenen Pain au Chocolat niedergelassen und erstmal die leckere Süßspeise verschlungen. 

Danach ging es für ein paar Schwimmzüge ins Wasser. Dank meiner Taucherbrille konnte ich auch ein paar Barsche und einige Muscheln entdecken. Außerdem auch ein versunkenes Tretboot. Ich glaube das war keine Absicht, dass das da unten landet, aber scheint wohl auch niemanden zu stören.

Da ich am nächsten Morgen super früh in Annecy sein wollte habe ich mich zeitnah wieder auf den Rückweg gemacht. Nachdem ich dann herausgefunden habe, dass die Busse um den See bis Ende August gratis sind habe ich den Bus zurück zu Campingplatz genommen und so etwas Aufwand und Zeit gespart.

Ich wünschte mir ich hätte auch ein Fahrrad dabei, damit könnte man so einige Wege um einiges einfacher gestalten.

Nach einem äußerst leckeren Abendessen ging es dann früh ins Bett. Kleine Anekdote zu meinen französisch Kenntnissen: Ich beherrsche die Grundzüge, sodass ich meist verstehe, was die Menschen von mir wollen aber in kurzen und nicht sehr eloquenten Sätzen antworten kann. Als ich an diesem Abend Zähneputzen war und ich dort nichtsahnend so vor mich hin geputzt habe kam eine alte Omi (zwischen 80 und 90) aus der Toilettenkabine. Ich kannte die Damen schon vom höflichen Begrüßen auf dem Campingplatz und fand sie einfach sehr sehr knuffig. Also kam die Omi so aus der Kabine, wäscht sich die Hände fängt ein Gespräch an und was soll ich sagen, ich war noch nie so froh um eine Zahnbürste im Mund. Ich habe die ersten Sätzen der Dame einfach nicht verstanden und mit meiner Zahnbürste im Mund einfach gelächelt und freundlich und interessiert genickt. Ich wollte die Omi einfach nicht enttäuschen, die mich so nett angesprochen hat und ihr sagen, dass ich absolut nichts von dem Verstanden habe, was sie mir gerade gesagt hat. Kurz bevor sie ging meinte sie zu mir, dass der Campingplatz wie ihr eigenes Wohnzimmer ist und sie daher weiß wo alles ist. Ich habe erneut gelächelt, genickt und zum Abschied nett gewunken. Meine Zahnputzzeit war zwar schon seit einigen Minuten gefühlt fertig, aber ich konnte der Omi einfach nicht das Herz brechen. 

Am nächsten Morgen ging der Wecker um 20 nach 6. Nach einer schnellen Dusche und dem dazugehörigen schnellen Frühstück habe ich meine Sachen zusammen gesammelt und bin in die Stadt gedüst.

Noch war es relativ leer und ich habe noch einen Parkplatz in der Innenstadt bekommen. Für 4.20 € konnte ich dann bis 14:30 dort stehen bleiben. 

Auch die Schwäne haben noch geschlafen als ich in die Stadt bin. Hatte aber den Vorteil, dass noch nicht so viele Menschen unterwegs waren und ich die Innenstadt angenehm durchstreifen konnte. Generell scheinen die Franzosen gerne auszuschlafen - meist werden die Attraktionen erst so gegen Mittag früher Nachmittag voll. Ein Vorteil für mich.

Die kleinen Wege an den Kanälen vorbei sind mit Blumenkästen versehen und wirklich schön anzuschauen. Generell eine sehr idyllische Stadt mit einem extrem angenehmen Klima, da die Kanäle und der See die Temperatur etwas herunterkühlen.

Wie gesagt ich war sehr froh darüber, dass ich so früh unterwegs war. 

Was die Franzosen aber einfach können ist Backen! In allen Variationen - klein, lang, dünn, dick, eckig, süß, salzig, herzhaft. Einfach lecker! 

Auf dem Weg zum Casino habe ich auch ein Blesshuhn entdeckt, welches sich am Rand geputzt hat.

Um an das Casino zu gelangen, wird immer weiter entlang der Promenade spaziert mit einem einfach unfassbaren Ausblick auf den See und die Bergketten im Hintergrund.

Da ich mich zum Mittagessen über die App NomadHer (hier treffen sich Alleinreisende Frauen miteinander und tauschen sich aus und geben Tipps) mit einer Unbekannten verabredet habe, musste ich mich zum Treffpunkt auch wieder auf den Rückweg in die Innenstadt machen. 

Das Mittagessen mit Charlotte war wirklich toll. Sie arbeitet derzeit in Annecy und kommt ursprünglich aus der Bretagne (Frankreich). Wir hatten 1,5 Stunden viel Spaß und danach ging es für mich nach einem Abstecher zur Burg und zu einer weiteren Kirche auch zurück zum Auto, damit ich mich mit Jakob, einem alten Schulkollegen, in Grenoble treffen kann.

Angekommen in Grenoble haben wir noch einen kleinen Trip durch die (nicht wirklich große) Innenstadt gemacht. Dazu aber in meinem nächsten Bericht mehr. 

Au Revoir, 

Eure Britta