Ein Floh entdeckt die Welt VII - Uganda
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Renn den Schimpansen hinterher! (Tag 5)

Veröffentlicht: 19.08.2023

Heute sind wir wieder früh am Morgen gestartet, denn für heute war einiges geplant. Am Morgen starteten wir mit einer Wanderung durch den Sumpf, in welchem wir verschiedene Affen und Vögel beobachten konnten. Von dort ging es direkt weiter in ein Dorf, wo uns gezeigt wurde, wie aus den frisch geernteten Kaffeebohnen letztlich der trinkfertige Kaffee hergestellt wird. Natürlich hieß es da auch das ein oder andere selber ausprobieren! Ebenso gab es einen Stop beim Dorfheiler, er uns erklärte wie er mit Kräutern u.a. Malaria und Tollwut behandelt. Bei den Korbflechterinnen wurde dann sogar für uns gesungen und getanzt, bevor wir im nächsten Haus das aus Banensaft hergestellte Bananenbier probieren konnten, welches sehr lecker war und mehr an Federweißer als an Bier erinnerte.

Zum Mittagessen gab es dann endlich einheimisches Essen zum Probieren, in einem für unsere Mägen vertrauensvollen Gasthaus! 

Mit gut gefülltem Bauch ging es dann zum heiß ersehnten Schimpansen-Trekking. Nachdem wir die erste Zeit sehr gemütlich durch den Urwald gelaufen sind - erst auf von Menschen gemachten Wegen und später auf Elefantenpfaden, zog das Tempo nach dem ersten gehörten Schimpansen-Ruf rapide an! Denn Schimpansen sind schnell im Dschungel unterwegs. Hier entlang und nein - dort lang. Dann hieß es wieder zurück - die Schimpansen haben abermals die Richtung geändert. Sie sind wohl auf eine andere Schimpansenfamilie gestoßen. Über das Funkgerät hat unser Guide gehört, dass eine andere Trekking-Gruppe auf Elefanten gestoßen ist - kein Wunder, hier gab es überall ganz frische Spuren von ihnen. Auf der Suche nach den Schimpansen ging es immer tiefer in den dicht bewachsenen Urwald - zeitgleich wurde die Geschwindigkeit aber eher noch schnell denn langsamer. Und dann endlich! Der erste Schimpanse rannte nur ein paar Meter an uns vorbei nach etwa 1,5h der Suche. Und so schnell wie er gekommen war, war er auch schon wieder weg. Dann hieß: Lauf! Dem Schimpansen hinterher! Schnell! Und ganz plötzlich waren wir mitten unter ihnen - sie waren überall. Manche von ihnen nicht mal 2 Meter weit entfernt. Wir hatten das Glück, dass sie irgendwann Pause machten, sodass man doch noch das ein oder andere Foto machen konnte. Gar nicht so einfach, denn die Hände zitterten von der Anstrengung, die Maske musste auf die Nase zum Schutz vor der gegenseitigen Übertragung von Krankheiten und die Schimpansen waren auch, wenn sie saßen, immer in Bewegung. Unser Guide erzählte uns die Namen und ein paar Geschichten zu den einzelnen Tiere - der Boss mit seinen 30 Jahren, der der stärkste in der Familie ist; der Vize, der gerade Husten hatte und sich wahrscheinlich mit Covid infiziert hatte; dann gab es noch Buddha und den Kurzsichtigen, an dem man deshalb am weitesten ran konnte. Das halb abgerissene Ohr, das er hatte, war Zeugnis einer Strafe des Bosses, der ihn unerlaubter Weise beim Sex mit einem Weibchen erwischt hatte. Die Weibchen haben wir nicht gesehen, da sie aufgrund ihrer Jungen sehr scheu sind. Aber wir hatten das große Glück, dass auf dem Weg in den Wald ein Mutter mit ihrem Jungen auf dem Rücken die Straße gekreuzt hat, sodass wir zumindest einen kurzen Blick aus der Ferne hatten. Insgesamt waren die drei Stunden auf dem Schimpansen-Trekking eine unglaubliche Erfahrung, für die wir wohl noch einige Zeit benötigen, um sie so richtig zu verarbeiten.

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