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Phnom Penh

Veröffentlicht: 28.01.2019

Der Name der Stadt geht auf eine Legende zurück: Die reiche Witwe Penh soll auf einem Berg (=Phnom) fünf Buddha-Statuen gefunden haben und um sie herum eine Tempelanlage errichtet haben.
Dort begann auch unsere Besichtigung. Es handelt sich um einen typisch vietnamesisch-chinesischen Tempel, der von vielen Menschen besucht wird. Die Bilder zeigen, wie dort geopfert wird. U.a. bringen die Menschen Fleisch und Eier mit oder kaufen sie dort. Die Eier werden von Mönchen an Figuren gebacken, das Fleisch den Figuren in das Maul gelegt, wo es ca. 20 Minuten verbleibt. Danach können die Betenden es wieder mitnehmen und zu Hause verspeisen.
Die Zeremonien sind an die Ahnen gerichtet, denen es gut gehen soll. Dazu gehört auch, dass sie zu essen haben. Auf den Bildern sind auch die vielen Geldscheine und andere Opfergaben zu sehen. Dazu gehören übrigens auch Papp-Autos und Papp-Häuser, die in Tempeln verbrannt werden und deren Rauch zu den Ahnen aufsteigen soll.

Auch hier sind uns wieder die vielen jungen Mönche aufgefallen. Nachwuchssorgen gibt es - anders als bei uns - offenbar nicht. Allerdings ist ein Unterschied dafür wesentlich: Man(n) wird Mönch auf Zeit; heißt, dass es üblich ist, für eine gewisse Zeit als junger Mensch in ein Kloster zu gehen. Ebenfalls ist es durchaus Brauch, nach dem Tod des Vaters für einige Tage das Kloster zum Beten und Meditieren aufzusuchen.  

Sehr beeindruckend war der nächste Programmpunkt, der uns in den Königspalast führte. Der König wird vom Parlament gewählt und hat in gewisser Ähnlichkeit zu unserem Präsidenten vor allem repräsentative Aufgaben. Sehr populär und vom Volk geliebt wurde der letzte König Sihanouk. An ihm wurde besonders geschätzt, dass er sich unter die Menschen begab, sich selbst seinen Kaffee kaufte und mit dem Fahrrad durch die Stadt fuhr. Diese Einfachheit wurde von seinem Sohn Sihamoni nicht weitergeführt. Er ist bei weitem nicht so beliebt.

Einer der Höhepunkte unserer Besichtigung innerhalb des Palastes war die Silberpagode, deren Fußboden mit massiven Silberplatten ausgelegt ist. Leider konnten wir die aus massivem Gold bestehende Buddhafigur nicht fotografieren. Die Augen sind aus kostbaren Diamanten, diese findet man auch an den Händen.
Die Roten Khmer haben zu unserer Überraschung die Figur nicht angetastet, wahrscheinlich, weil sie deren Wert nicht erkannten. Andere Gegenstände wiederum verschwanden.

Mehr über die Vergangenheit von Kambodscha erfuhren wir im Nationalmuseum, wo Gegenstände aus der Vor-Angkor, der Angkor und der Nach-Angkor-Zeit ausgestellt waren.

Ernüchtern war der Besuch des Foltergefängnisses, wo dir Roten Khmer Menschen auf übelste Weise folterten, um an Informationen zu kommen. Diese wurden aus nichtigen Gründen gefangengenommen und am Ende hingerichtet. Überlebende gibt es so gut wie nicht. Die Folterungen wurden oft von Kindersoldaten vorgenommen, die als besonders grausam galten. Bilder ersparen wir euch.

Nach dem Besuch des Russischen Marktes (quirlig, eng, stinkig; aber es gibt alles) ging es zum Hotel.

Am Abend führte uns ein langer Spaziergang durch wunderbare Anlagen an das Flussufer, wo wir sogar noch ein Feuerwerk sehen konnten.

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