Die Nächste Station war Monkey Mia/Shark Bay. Zur Erklärung: Die Shark Bay befindet sich auf einer Halbinsel und ist der Name dieser Küstenregion. Bei Monkey Mia handelt es sich lediglich um ein Urlaubsresort. Das besondere an diesem Ort sind die täglich direkt am Strand auftauchenden Delfine, die vor Publikum gefüttert werden. Aber der Reihe nach. Nach wiedermals stundenlanger Fahrt kamen wir am Beginn der Halbinsel an, wo die sogenannten Stromatolithen zu begutachten sind. Ohne Hintergrundwissen sieht das ganze zwar ungewöhnlich, aber auch unspektakulär, aus.
Die Besonderheit an Stromatolithen sind ihre "Erbauer". Hierbei handelt es sich um songenannte Cyanobakterien, durch deren Stoffwechsel diese Sedimentgesteine entstehen. Ihre Blütezeit ist 2,5 Milliarden Jahre in der Vergangenheit datiert. Cyanobakterien nutzten als erste Lebewesen die Photosynthese im größeren Stil. Manche Bücher bezeichnen sie sogar als ihren "Erfinder". Produkte daraus sind bekanntlich Sauerstoffmoleküle, welche durch die großen Vorkommen dieser Bakterien massig ausgeschieden wurden. Folglich entstand eine neue Zusammensetzung unserer Erdatmosphäre, welche letztendlich das Leben an Land ermöglichte. Den Hauptpart der Sauerstoffproduktion wurde inzwischen von den Pflanzen übernommen und der Bestand der Cyanobakterien ist deutlich geschrumpft. Und zwar so sehr, dass es nur noch ein Hand voll Orte auf der Welt gibt, wo diese zu finden sind. Und genau das ist die Besonderheit an dem Ort. Da steht man nun da und schaut auf diese Steine. Durch den sehr ruhigen Seegang kommt mit dem Hintergrundwissen doch irgendwie ein gewisses Feeling auf. Das hier ist also der Ursprung, der Grund, aus dem es Leben an Land gibt. Das ganze haben wir diesen Bakterien zu verdanken, die momentan fleißig an den Stromatolithen weiterbauen. Und alles, was dabei eine Aktivität erkennen lässt, sind vereinzelt aufsteigende Sauerstoffbläschen.
Gegen Abend in Monkey Mia angekommen, konnte der Sonnenuntergang noch gerade so genossen werden.