Veröffentlicht: 30.06.2019
Don Curry ist wieder on tour. Nachdem er sich im letzten Jahr ein paar entspannte Wochen auf den Seychellen und unter deren Wasseroberfläche gegönnt hatte, steht in diesem Jahr wieder echte Forschungsarbeit auf dem Programm. Don Curry wird zwar in Europa bleiben, aber so weit östlich und so weit nördlich wie noch nie zuvor vordringen.
Bei seiner Reise durch weite Teile Indiens hatte sich Don Curry irgendwann an die dauerhafte tropische Hitze gewöhnt. Doch der heutige Tag in Deutschland stellte alle indischen Temperaturen bei weitem in den Schatten. Bei 35° C startete Don Curry am frühen Nachmittag mit seinem treuen Golf auf die Autobahn Richtung Berlin. Auch wenn er längst nicht der einzige Autobahnnutzer war, musste er sich nur dreimal durch unwesentliche Staus kämpfen. Am frühen Abend war das Ziel bereits erreicht.
Ein kleines Problem trat erst ganz am Ende der Fahrt auf, weil in der Umgebung des vorgebuchten Hotels Transit ein ausgedehntes Straßenfest stattfand. Erst nach einigen Umwegen konnte Don Curry doch noch die Straße erreichen, in der das Hotel liegt. Auch das Hotel selbst zeigte sich als etwas ungewöhnlicher Vertreter seiner Zunft: es residierte im 3. und 4. Stock eines typisch Berlinerischen Hinterhofgebäudes und hatte ursprünglich wohl als Fabrik gedient. Das industriell-nüchterne Ambiente und die fast 5 m hohen Zimmer ließen den Ursprung noch etwas erkennen. Bei der Zimmervergabe lächelte Don Curry mal wieder das Glück hold zu: er bekam das einzige Balkonzimmer im 3. Stock.
Doch der Genuss des Zimmers musste vorerst noch warten. Der Magen grummelte schon längst vor sich hin. Don Curry hatte das Hotel vor allem nach einem Kriterium ausgewählt: es liegt ganz dicht am ersten Kreuzberger Craft Beer Garden, dem "Dolden Mädel". Nach wenigen Schritten um die Ecke war das Ziel erreicht und ein gemütlicher Tisch im Biergarten gefunden.
Das Thermometer zeigte inzwischen 37° C - eine Temperatur, bei der auch das kühlste Bier nicht lange kühl bleibt. Das sollte Don Curry sehr deutlich erfahren, als er sich zunächst ein "Volles Brett" bestellte: 5 x 0,1 l Craft Beer, die der Bierzapfer willkürlich zusammenstellt. Wie sich schnell zeigte, waren es 5 verschiedene Craft Beers der Hamburger Ratsherrn Brauerei; alle lecker und süffig, aber bereits beim dritten Bier schon ziemlich warm. Ein mächtiger Kreuzberg Burger mit selbstgemachten Kartoffelchips diente als kulinarische Grundlage für 2 weitere Biertests, bei denen sich Don Curry bewusst auf Berliner Craft Beers beschränkte: ein sehr fruchtiges Wildberry Ale und ein extrem saures Salbei-Thymian-Weizen, das eher wie ungezuckerter Zitronensaft mit einigen Kräuterauszügen schmeckte.
Stattdessen entdeckte Don Curry überraschend die sportliche Ader in sich. Fast am Ende des Straßenfestes traf er unvermittelt auf den eigentlichen Kreuzberg, der dem gesamten Stadtviertel seinen Namen vererbt hatte. Auf seinem Gipfel thront ein Freiheitsdenkmal, das der berühmte Baumeister Schinkel entworfen hat.