Don Curry on Tour
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Don Curry im Harem

Veröffentlicht: 18.01.2017

Don Curry stellt sich manchmal vor, in einer anderen Zeit zu leben. Wie spannend müsste es sein, mit Alexander durch die halbe Welt zu ziehen. Oder mit James Cook die Südsee zu erforschen. Gern hätte er auch hinter Leonardo da Vincis Rücken die Mona Lisa zum Lächeln gebracht, oder Napoleon Plateauschuhe verkauft. Jedenfalls fällt es ihm leicht, sich in längst vergangene Epochen hinein zu versetzen.

Der heutige Tag begann mit dichtem Nebel, so als hätte sich der Schleier der Vergangenheit über das ganze Land gelegt. Vergangenheit war auch schon das Frühstücksbuffet. Da Don Curry heute erst um 10:30 Uhr aufbrechen musste, steuerte entsprechend spät das Hotelrestaurant an; das Buffet war bereits abgeräumt, doch Don Curry konnte  a la Carte ein "American Breakfast" bestellen.

Zufrieden checkte er aus und überließ sich ganz Mr. Sanjay und dem Nebel. Ersterer konnte seine Hupe möglicherweise auch als Echolot einsetzen.

Einziges offizielles Ziel war heute Fatehpur Sikri, die ehemalige Hauptstadt des Großmogul Akbar, die nach nur wenigen Jahren wieder aufgegeben wurde und bis heute eine exzellent erhaltene Geisterstadt darstellt. Dort wartete bereits der heftig frierende Mr. Khan, der Don Curry von hier bis Agra begleiten und führen sollte. Gemeinsam stapften beide durch die wabernden Nebelschwaden, die die massiven Mauern der Stadt umgaben. Don Curry konnte sich kein besseres Ambiente für eine Geisterstadt vorstellen. 

Die Geisterstadt im Nebel


Lustlos ratterte Mr. Khan eine Menge Zahlen zur Baugeschichte und den Mogulnherrschern insgesamt herunter. Erst im Laufe des Tages sollte er etwas auftauen und sich an Don Currys echtem Interesse erfreuen. Don Curry taute bereits viel früher auf - zum einen angesichts der prachtvollen Bauwerke aus rotem Sandstein, die teilweise grandiose Verzierungen aufwiesen, zum anderen aufgrund det sich durchsetzenden Sonne, die selbst der Geisterstadt neues Leben einzuhauchen verstand.

Unterdessen erzählte Mr. Khan genüsslich von den vielen Frauen Akbars, und von seinen 360 Konkubinen. Die Haremsgebäude waren entsprechend die ausgedehntesten der gesamten Palastanlage. Raffiniert erdacht zeigte sich die Geheimtür zu Akbars Schlafgemach, so dass außer ihm niemand wissen konnte, wer gerade die Nacht mit ihm verbrachte - in einem steinernen Bett übrigens, dass manches Hotelzimmer an Größe übertraf. Don Curry fragte sich allerdings, wie man insgesamt mit solchen Frauenmassen zurechtkommen konnte.

Der fünfstöckige Tanzpavillon, die gewaltige Küche und der Palast von Akbars Lieblingsfrau mit gut erhaltenen Wandmalereien, gehörten zu den weiteren Höhepunkten det Besichtigung. 

Fatehpur Sikri


Danach wollte Mr. Khan bereits Feierabend machen und die Fahrt ins Hotel starten lassen. Aber diese Rechnung hatte er ohne Don Curry gemacht. Schließlich hatte der sich eingelesen und wusste von der eindrucksvollen Moschee Akbars ganz in der Nähe. Erst behauptete Mr. Khan noch, die sei wegen Renovierung geschlossen, doch Don Curry Gesichtsausdruck belehrte ihn schnell eines Besseren. 

Bei der Moschee war zwar eine Dachkuppel eingerüstet, alles andere aber konnte problemlos besichtigt und bestaunt werden, was außer Don Curry bereits Hunderte taten. Mr. Khan fügte sich sehr schnell in sein Schicksal und zeigte Don Curry neben dem Gebetssaal auch eines der größten Tore weltweit, sowie das hochverehrte Grab eines Sufi-Heiligen.

Bei soviel Eintauchen in das Leben und Wirken des großen Akbar, machte es für Don Curry sehr viel Sinn, auch sein Grab zu besuchen, das in Sikandra vor den Toren Agras liegt. Diesmal erklärte sich Mr. Khan sofort zum Zusatzprogramme bereit. Von überwältigender Architektur und imposanter Schönheit verstanden die Moguln auch bereits vor dem Taj Mahal sehr viel. Akbars Grab machte da keine Ausnahme. Inmitten eines riesigen Parks gelegen, führt im Inneren des Mausoleums eine Rampe hinunter in das Dunkel des jetzt sehr schlichten weis getünchten Grabraums. Hier liegt nun Akbar, genannt "der Große", und mit ihm sein Geheimnis vom Zurechtkommen mit Hunderten von Frauen...

Das Mausoleum Akbars des Großen


Don Currys Zeitreise in die Epoche der mächtigen Mogulkaiser war damit allerdings noch nicht zu Ende. Mr. Khan selbst schlug noch die Besichtigung des sogenannten "Baby Taj" vor, ein kleines Grabmal für den Großonkel  der berühmten  Mumtaz Mahal, die im Taj Mahal verewigt wurde.

"Baby -Taj"


Das eigentlich Itimad-ud-Daulah genannte Bauwerk nimmt bereits viele Gestaltungsmerkmale des weltberühmten Nachfolgers vorweg, bietet aber zusätzlich eine prächtige und gut erhaltene Ausmalung der Innenräume. Zudem zieht es deutlich weniger Touristen an.

Im Inneren des Grabes 


Als letzten Punkt des Tages wünschte sich Don Curry einen ersten Blick auf DAS Ziel in Agra, DAS Ziel in Indien: das Taj Mahal. Von einem alten Garten aus, direkt auf dem gegenüberliegenden Flussufer war das bestens möglich. Außerdem konnte Don Curry hier auch die Fundamente des schwarzen Taj Mahals erblicken, das Schah Jahan eigentlich als eigenes Grabmal erbauen lassen wollte, wenn sein Sohn ihn nicht vorzeitig entmachtet hätte. Heute liegt er direkt neben seiner geliebten Mumtaz - und ist sicherlich nicht traurig darüber...

Die Baustelle des schwarzen Taj


Das Einchecken ins Hotel erwies sich diesmal als besonders schwierig aufgrund des fehlenden Passes. Doch Mr. Benny persönlich versprach, dass der Pass samt Jacke morgen zu seinem Besitzer zurückkehrt.

Das Restaurant zeigte sich zum Dinner fast vollständig gefüllt, dementsprechend gestaltete sich der Lärmpegel. Die kleine Dose "Kingfisher"-Bier wird Don Curry mit umgerechnet 8 € berechnet, und er stellt sich vor, dass ein Abendessen zu Akbars Zeiten sicherlich viel angenehmer war...






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