Veröffentlicht: 05.06.2024
Nun sind wir also in Frankreich und müssen uns ein wenig umstellen - die vielen in Autofahrer sind weniger rücksichtsvoll, das Bier und der Kaffee sind deutlich teurer, es wirkt unübersichtlicher, kulturell erwartet uns wenig, dafür beherrschen.wir die Sprache besser. Und es hat viele gute Campingplätze.
Dominique wollte nach ihrer tollen Solotour von Basel nach St Nazaire irgendwann die Fortsetzung auf der Velodysee bis Hendaye machen. Nun machen wir es in der Gegenrichtung gemeinsam. Mal schauen, ob wir es bis St Nazaire schaffen!
Wir befinden uns noch am Golf von Biskaya, der touristisch sehr beliebt ist. Bestes Beispiel ist Biarritz mit mondänen Hotels auf den Felsen und inzwischen Surfhochburg. Mit dem Rad ist der Abschnitt bis Bayonne anspruchsvoll und mühsam. Zum einen hat es ähnlich wie in Portugal steile Rampen, dann sind viele Fußgänger und Radfahrer auf den schmalen Radwegen unterwegs und letztendlich müssen wir ständig die Straßen kreuzen, was insgesamt ständiges Auf- und Absteigen bedeutet. Es braucht gefühlt eine Ewigkeit bis wir in Bayonne über die Adour in ruhigere und flachere Gefilde kommen. Der Velodysee, hier identisch mit dem EV 1, ist gut ausgeschildert und auf dem Asphalt kommen wir nun endlich gut voran. Am frühen Nachmittag machen wir Halt in Capbreton und denken an die vielen Freunde in Denkendorf, die hier in jungen Jahren Urlaub gemacht haben. Der Stopp wird etwas zu lange, da wir auf das Essen warten müssen, so dass wir uns beeilen voranzukommen. Landschaftlich ändert sich wenig, wir fahren durch Pinienwälder auf dem asphaltierten Radweg, Atlantik links, aber nicht zu.sehen. Wir spulen Kilometer um Kilometer ab und entscheiden bei einer Kaffeepause wegen der besseren Möglichkeit der Versorgung 10 km früher Halt zu machen. Auf dem Campingplatz hat es vor allem Surfer, da sie direkt Zugang zum Meer und seinen Wellen haben. In dem High-Noon-Dorf Saint Girons gibt es wenigstens zwei Restaurants, die offen haben.
Es geht weiter wie es gestern aufgehört hat. Asphaltierte, gut ausgeschilderte Radwege durch Pinienwälder. Wir kurbeln, was die Beine hergeben und dennoch werden wir nicht richtig warm. In Mimizan machen wir eine kurze Pause bevor wir uns wieder in Pinienwäldern befinden. Löblich, dass hier auf hunderten von Kilometern ein asphaltierter Radweg geschaffen wurde. Dieser ist offensichtlich sowohl bei Tahesausflüglern als auch bei Fernradlern sehr beliebt. Wir entfernen uns vom Meer, fahren ganz um den Etang de Biscarosse herum und stellen fest, dass wir einen Umweg von mehr als 8 km gemacht haben. Dies erhöht unsere heutige Tagesleistung unnötig. Wir nähern uns den Dunes du Pilat, die sich von unserer Seite noch mächtiger und größer zeigen als wir sie vom letzten Besuch in Erinnerung hatten. Deutlich sichtbar auch die Folgen der schlimmen Waldbrände von 2022.
https://www.stern.de/panorama/weltgeschehen/waldbrand-bei-bordeaux--campingplaetze-zerstoert--16-000-menschen-fliehen-32553610.html
Zum Glück ist es nun nicht weit zu einem Campingplatz und zu Austern sowie Moule frites.
In Arcachon nehmen wir noch ein kleines, aber teures Frühstück ein bevor uns die Fähre nach Cap Ferret bringt. Wobei Fähre stark übertrieben ist. Es ist ein einfaches Boot, das immerhin Fahrräder mitnimmt, die auf das Dach gehoben werden müssen. In Cap Ferret halten wir uns nicht lange auf sondern nehmen die nächsten 40 km bis Lacanau-Ocean unter die Räder. Von der Strecke gibt es das Übliche zu berichten - gut ausgeschilderter, asphaltierter Radweg, Pinienwälder und relativ viele Fernradler. Die Velodysee ist offensichtlich ein beliebter Fernradweg. Die letzten Kilometer vor Lacanau-Ocean sind mühsam, mit einem Hungerast fällt das Treten schwer. Ein schöner rustikaler Vesperteller (wie Miehle sagen würde) hilft da sehr. Nach der Pause am Strand von Lacanau fahren wir die nächsten 20 km auf einer autofreien Straße. Die Pinienwälder sind ein paar Meter weiter entfernt, und es rollt besser. In Houtin-Plage ist nichts los, so dass wir entscheiden, noch 20 km bis Montalivet zu fahren. Dort gibt es einen sehr schönen Campingplatz am Meer, wo wir Wäsche waschen und alle Geräte aufladen können. Im Ferienort ist auch noch wenig los - Vorsaison. Zum Abschluss des Tages gibt es noch einen schönen Sonnenuntergang.