Caramba - mir kocht der Blut!!!

Sevilla!!! Wieder eine Stadt, die uns wunderbar überrascht und bezaubert hat. Unseren Stellplatz hatten wir im Segelhafen von Gelves, 6 km vor den Toren der Stadt. Abend um Abend warteten wir hier vergeblich auf das Einlaufen der Yacht meines Bruders. Also radelten wir, die lästige  Parkplatzsuche umgehend, Tag um Tag in die Stadt.

Sevilla begrüßte uns mit einer laut knatternden, witzigen Fiat-Ralley, lockte uns durch enge Gassen, verzauberte uns mit Palästen aus 1,000 und 1 Nacht, ließ uns in lauschigen Parks entspannen, sättigte uns mit Tapas, Wein und Bier, umspielte uns mit wärmenden Sonnenschein und verabschiedete uns auf dem Plaza de Espana ebenso überraschend wie temperamentvoll mit einem Flamenco-Abend. Hacken, die wie Nähmaschinen klackern - unglaublich!!! Wenn ich vor Wut aufstampfe ist das dagegen, als würde ein nasser Lappen zu Boden klatschen :-( Ich muss dringend an meiner Performance arbeiten ;-) 

Sevilla - Phönizier, Römer, Araber, Kalifen, Almoraviden, Westgoten und Normannen, Christen und Mauren, Dichter und Maler, Könige, Seefahrer und Händler, Stierkämpfer und Flamenco-Schönheiten - alle haben ihren Einfluss sichtbar in einer wunderbaren Altstadt hinterlassen. Übrigens kann man Sevilla auch mit dem Kreuzfahrtschiff oder dem Flussdampfer besuchen. Wir staunten nicht schlecht, als vor uns an der Brücke ein ziemlich unpassender Neubau auftauchte, der sich bei genauerem Hinschauen als das Kreuzfahrtschiff "Europa" entpuppte. Wie kommt ein solcher Riese 80 km durch den trüben Fluss Guadalquivir bis nach Sevilla???

Sevilla bleibt für mich aber leider auch als der Ort in Erinnerung, an welchem meine Kamera, samt Teleobjektiv, abhanden kam und Micha mal wieder einen Platten hatte. Im Media Markt gab es genau 5 Kameras zur Auswahl und nur einen sehr übellaunigen Verkäufer, der uns keine einzige vorführen wollte. So habe ich noch keinen Ersatz und das Handy muss vorerst herhalten und den Job übernehmen. Dafür gab es T-Shirts und ein Paar Schuhe für Michi.