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01.02.23

Veröffentlicht: 01.03.2023

Ausgestattet mit einem Lunchpaket von der Gastgeber-Oma geht es früh morgens zum Busbahnhof. Die Fahrt zum Tagua Tagua-See führt durch üppigstes Grün. Gut vier Stunden später kommen alle Fahrgäste wohlbehalten an, trotz chronischer Überfüllung, radikalen Bremsmanövern und herumpurzelnden Gepäckstücken. Die Fähre „Caupolican“ ist ebenfalls sehr voll. Viele Chilenen machen im Sommer Urlaub im eigenen Land, was bei der abwechslungsreichen Landschaft durchaus nachvollziehbar ist. Angekommen in Puerto Maldonado warte ich mindestens 30 min auf die vorher vereinbarte Abholung vom Schnellboot des Parks. Internetempfang ist hier nirgends. Gerade als ich zwei Verkäufer am kleinen Kiosk um Hilfe frage, fährt ein Schnellboot vorbei. Die Besatzung winkt. Ich winke zurück. Sie zeigen in entgegengesetzte Richtung des Fähranlegers. Leicht verwirrt gehe ich in entsprechende Richtung, wo mir nach einigen Hundert Metern Pablo, der Bootsmann des Parks entgegenkommt. Wir begrüßen uns, ich verstehe kein Wort, aber die Parkuniform bestätigt mir, dass er der richtige ist.

Pablo legt den Hebel um. Der 200PS Suzuki Außenborder heult auf und wir brettern über die Wellen. Glücklicherweise sitze ich im überdachten Teil des Boots. Drei Besucherinnen, die draußen sitzen werden dank Pablos Fahrstil klatschnass. Kurzer Fotostopp am Wasserfall, dann wird an einem Felsblock angelegt. Marco, Guardaparque (Park-Ranger) streckt mir seine Hand entgegen. Er sprudelt fröhlich los, ich verstehe nur „cerveca y Bubatz“. Sehr sympathisch!

Im Base Camp namens Refugio Notros, eine kleine Holzhütte, die ausschließlich den Rangern bzw. Volontären vorbehalten ist, sind wir zu viert: Marco, Matis, ein ruhigerer, ebenfalls sympathisch wirkender Teilzeit-Ranger, sowie Juliette, einer gesprächigen Kanadierin unterwegs im Gap Year nach ihrem Schulabschluss. Sie ist bereits seit drei Wochen hier. Das Refugio Notros verfügt über eine große Veranda mit Blick auf den Lago Tagua Tagua. Neben zwei Doppelstockbetten gibt es einen Esstisch sowie eine Kochnische. Geheizt und gekocht wird mit Holz.

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