08 - 12.08.23: Etappe 08 Neuberg a.d. Mürz - Meran Haus

Sonntag 13.08.23: Da ich die letzten 2 Tage kein Netz und Satelitenempfang auf der Hohen Veitsch hatte, hole ich heute beide Einträge nach:

Aufbruch in Neuberg - welches auch ein Hundertwasserhaus hat - spät nach 09:15 . Ich hatte großen Respekt vor dieser Etappe, weil sie im Gegenteil zu der Etappe vom Vortag praktisch den ganzen Tag bergauf geht - 8 Stunden 1400 Höhenmeter und 18 Wegkilometer! Und ich sollte leider recht behalten. Gleich vom Neuberg weg geht es zackig + 700m auf das Veitschbachtörl. Schon nach den ersten Höhenmetern schnaufe ich wie ein Dampfross - vom Schwitzen gar nicht zu sprechen! Ich fühle mich komplett ausgelaugt. Jeder Schritt kostet mich Mühe, vor lauter Konzentration übersehe ich fast eine gefährliche Waldmaus - grrr! Noch gestern habe ich bei mir gedacht, dass der Vormittag immer leicht zu gehen war - heute nicht!

Nach dem Veitschbachtörl ist auch Ende mit Netz und Satelitenempfang - das war es mit der Navigation über Handy. Wie verabredet verschwinden plötzlich auch die Wege, kilometerlang hat es Heidelbeersträucher oder brusthohes Gras, welches den Pfad nur mehr erahnen läßt. Die Heidelbeeren sind zwar lecker, aber es kostet mich zusätzliche Meter und Energie nach Markierungen zu suchen! Ich habe zwei Beispielfotos der diffusen Wege reingestellt....

Bei der Grundbauerhütte bin ich eigentlich schon durch mit meinen Kräften, da liegt aber noch 1/3 des Weges vor mir und +500 Höhenmeter! Schritt für Schritt quäle ich mich den Berg hoch. Die Hohe Veitsch liegt wie ein nie enden wollender Almrücken vor mir. Als ich dann endlich die Abzweigung zur Graf Meran Hütte erreiche, und wenig später die Hütte selbst, entfährt mir ein Stoßgebet....Hallelujah!

Auf der Hütte ist ordentlich was los. Ich habe Glück: Ein Paar das reserviert hatte kommt nicht. So bekomme ich ein Zimmer für mich statt im Matrazenlager schlafen zu müssen. Ich sitze noch ein paar Zirberl mit zwei oberösterreichischen Brüdern zusammen, ca. 50 Jahre alt. Der jüngere hat 2014 auch mal den Nordalpenweg gemacht - allerdings wollte er in 2 -3 Wochen alles erledigt haben. Daher ist er am Tag jeweils zwei Etappen "gelaufen" - manchmal auch mehr !? Rekord waren 56 km am Tag - verrückt. Er hat die Tour allerdings bald abbrechen müssen, da er nur mit minimaler Ausrüstung unterwegs war - kurze Hose und kurzes Leibchen, kaum Wechselkleidung - und 2014 extrem schlechtes Wetter im Sommer war mit Schneegestöber auf der Veitsch!

Die Geschichte hat mich noch mehr entmutigt.....da dachte ich, mein Körper ist wieder annähern auf altem Niveau, aber der heutige Tag und dann noch die Story haben alles wieder relativiert......